Im Porträt: THP Janine Gaber
TIERHEILPRAKTIKERIN &
PARACELSUS DOZENTIN
Als unsere Rhodesian-Ridgeback-Hündin Aziza bei uns einzog, war mir bewusst, dass mir das erlangte Wissen über die Naturheilkunde, das ich durch meine Ausbildung in der Apotheke zur Pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten erlangt hatte, nicht ausreicht.
Die Diagnose Demodexmilbe, Hausstaub- und Futtermilbenallergie stellte mich vor die Frage: Sind die vom Tierarzt empfohlenen Therapiemaßnahmen die richtigen? Denn die Symptome wurden zwar gelindert, aber eine Heilung trat nicht ein.
Ich informierte mich über viele Wege in der Naturheilkunde und entschied mich für die Ausbildung zur Tierheilpraktikerin an den Paracelsus Heilpraktikerschulen. Und ich bin sehr glücklich damit.
Nach erfolgreicher Prüfung und kurzer Zeit als mobil arbeitende Tierheilpraktikerin führe ich nun schon im fünften Jahr meine eigene Tierheilpraxis. Meine Arbeitsschwerpunkte sind Ernährungsberatung, Akupunktur und Blutegeltherapie. Kurz vor der Eröffnung meiner Praxis kehrte ich der Apotheke den Rücken zu und konzentriere mich seitdem nur noch auf meine vierbeinigen Patienten.
Dies ist eine wunderschöne und zugleich verantwortungsvolle Aufgabe. Jeden Tag stelle ich mich neuen Herausforderungen. Es ist nicht nur das Gespür, das ich für jedes Tier neu aufbringen muss. Es ist auch die Verzweiflung der Tierbesitzer, die oft nicht mehr weiterwissen, da ihr Tier als „austherapiert“ gilt. Die Therapieschwerpunkte meiner Praxis stellen da eine gute Kombination dar. In vielen Fällen hilft eine Ernährungsanpassung, oft schon, um Symptome zu lindern, doch in einigen Fällen sind damit auch schon die Ursachen gefunden.
Oft ist den Tierbesitzern nicht bewusst, was alles im Futter ihres Tieres steckt. Deshalb sind mir Gespräch und Aufklärung über artgerechte Fütterung und Haltung der Tiere sehr wichtig. Wie oft zieht ein Tier in ein neues Zuhause und es stellt sich heraus, dass Frauchen und Herrchen nicht bewusst war, was es bedeutet, einen Hund oder eine Katze aufzunehmen. Die individuelle Betrachtung über Ernährung und Haltung sind unumgänglich in der Tierheilkunde. Nur ein gesund ernährtes Tier kann gesunden oder gesund bleiben. Die psychische Ebene, die Seele eines jeden Tieres, führt ebenso zu Problemen. Dies kann sich sowohl im Verhalten als auch in organischen Problemen zeigen.
Da die Akupunktur einen Einfluss auf Körper und Geist hat, wollte ich diese Therapieform unbedingt erlernen. Mittlerweile behandle ich die Tiere überwiegend mit Akupunktur. Von fast allen Besitzern wird die Akupunktur auch wertgeschätzt, da oft eigene gute Erfahrungen mit ihr gemacht wurden. Hunde akzeptieren das „Nadeln“ meist so gut, dass sie nach einem kleinen Schläfchen völlig entspannt meine Praxis verlassen.
Die Tierheilkunde ist so facettenreich wie die Tiere selbst
Ich glaube, dass genau das die Herausforderung ist, weshalb ich jeden Tag mit ganz viel Freude an die Arbeit gehe. Das, was mir die Hunde, die Katzen und deren Besitzer an Vertrauen schenken, ist unbezahlbar. Die Arbeit mit Tieren schenkt mir jeden Tag unbeschreiblich viel. Es entsteht nicht selten eine emotionale Bindung zwischen den Tieren und mir, die mein Herz erwärmt.
Ich sehe die Naturheilkunde mit ihren weit gefächerten Therapiemöglichkeiten als das Mittel der Wahl an, um in der heutigen hektischen Zeit, die auch an unseren Tieren nicht spurlos vorü- bergeht, den Körper und den Geist zu stärken.
Deshalb genieße ich auch meine Arbeit als Dozentin an der Paracelsus Schule Dortmund. Hier vermittle ich – zusätzlich zum theoretischen und dem praktischen Lernstoff – auch das, was nicht in Büchern steht: Gespür und Verständnis für jedes Individuum!