Wundheilung: Möglichkeiten der Unterstützung
Im Rahmen der Wundheilung lassen sich zwei verschiedene Arten von Wunden unterscheiden: operative und traumatisch bedingte Wunden. Letztere äußern sich durch raue Kanten bzw. schlecht adaptierende Wundränder, die für einen schlechten Heilungsverlauf verantwortlich sein können. Abzuklären ist zunächst, ob ein mechanischer Grund, z.B. ein Fremdkörper, für den schlechten Heilungsverlauf der Wunde verantwortlich ist, oder ob eine bakterielle Besiedelung im Sinne einer Sekundärinfektion vorliegt.
PRAXISBEISPIELE
Die folgenden Fotos zeigen Verletzungen von Pferden, die in der täglichen Fahrpraxis jederzeit anzutreffen sind und die wir als Therapeuten behandeln müssen. Wichtig ist hierbei die Erste Hilfe bzw. das erste Vorgehen beim Eintreffen am Unfallort, denn hier entscheidet sich bereits der spätere Heilungsverlauf. Gemachte Fehler können zu einer schlechten Wundheilung führen.
Auf den Fotos 2 und 3 ist eine Kopfverletzung bei einer 3-jährigen Stute zu sehen. Sie ist beim Steigen gegen einen quer verlaufenden Stahlträger gestoßen. Nach erfolgreicher Erstversorgung der Wunde wurde sie im Anschluss mit einem Laser behandelt, um die Wunde in diesem relativ muskulärarmen Bereich schnell zum Abheilen zu bringen.
Auf Foto 4 lässt sich ein versackter Abszess erkennen, der durch den Tierarzt zuerst chirurgisch eröffnet und im weiteren Verlauf der Wundheilung homöopathisch und phytotherapeutisch behandelt wurde. Später wurden zusätzlich Blutegel zur Entspannung der Haut angesetzt, um diese elastisch zu halten.
Auf Foto 1 sieht man eine periokulär lokalisierte Verletzung, die bei einem Unfall in der Stallgasse entstand. Auch hier wurde zuerst tierärztlich versorgt und danach mit einem Laser behandelt. Im Vorfeld fand eine ausgiebige Blutegeltherapie statt, um den Druck auf das Auge zu verringern. Wichtig zu wissen ist, dass eine Laserbehandlung im Bereich des Auges vorsichtig zu erfolgen hat, da es bei nicht sachgemäßer Handhabung zur Schädigung des Auges kommen kann.
Alle genannten Fälle wurden über fast neun Monate homöopathisch, phytotherapeutisch und physiotherapeutisch behandelt. Ein essenzieller Faktor für die Wundheilung ist auch die lymphatische Entstauung, die immer mitberücksichtigt werden sollte. Das wurde hier getan und den Tieren geht es wieder gut!
DIRK RÖSE
TIERHEILPRAKTIKER
TÄTIGKEITSSCHWERPUNKTE
Physiotherapie und Chiropraktik, Leiter der VDT-Lehrpraxis, Dozent an den Paracelsus Schulen
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Fotos: © D. Röse