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Mikro- und Makrokosmos: Umweltkastastrophen für Mensch & Tier

THP 5 21 300 Page25 Image1Der dänische Weise Martinus Thomsen (1890 – 1981), der viel über den Aufbau des Universums als „Wesen in Wesen in Wesen“ sprach, hatte schon als Kind ein großes Herz für Tiere. Während er sogar auf Insekten besondere Rücksicht nahm, erklärte er den Erwachsenen: „Für sie muss ich doch wie ein Gott erscheinen.“

Dabei hatte er keineswegs Allmachtsfantasien, sondern er beschrieb den gewaltigen Unterschied sowohl in physikalischer Größe als auch bzgl. des Bewusstseins der Entitäten Insekt und Mensch. Später stellte er dar, dass ein Wesen (oder auch eine Gruppe, ein Volk von Individuen) ein anderes Wesen manchmal nur deshalb nicht als solches erkennen kann, weil es entweder zu groß oder zu klein ist.
Insekten können von Menschen zwar körperlich noch als Lebensformen erfasst werden, doch sich wirklich in sie hineinzuversetzen, ist erheblich schwieriger als z.B. bei einem Hund oder Pferd.

Mikroben z.B. entziehen sich gänzlich unserer optischen Wahrnehmung, sofern wir nicht zu technischen Hilfsmitteln greifen. Umgekehrt, wie mag sich das Universum eines Escherichia-coli-Bakteriums in unserem Darm oder das einer Zecke an der Spitze eines Grashalmes darstellen? Andererseits, wie könnte der Mensch sich in das Bewusstseins eines ganzen Planeten (konkret: Mutter Erde, deren Eigenständigkeit als übergeordnete Lebensform in vielen Kulturen/spirituellen Strömungen als wahrhaftig angenommen wird) hineinversetzen, geschweige denn in dasjenige einer ganzen Galaxie oder noch umfassender organisierter Strukturen?

Er vermag es ebenso wenig, wie eine Zecke den Menschen erfassen kann. Das Einzige, was die Zecke am Säugetier interessiert, ist sein warmes Blut, das sie für ihre Entwicklung benötigt.
Weite Teile der Menschheit, darunter auch Umweltaktivisten, interessieren sich nur dafür, was sie der Natur absaugen können. Das Motiv, sich für ihren Erhalt einzusetzen, besteht primär darin, dass man auch in Zukunft diese materielle Existenzgrundlage (be)nutzen möchte. Dass Gaia und all ihre Tier- und Pflanzenkinder um ihrer selbst willen schützenswürdig sind, wird meistens außen vor gelassen. Ist die Kluft zwischen Mikro- und Makrokosmos sehr breit, können wir die Realität der anderen Wesenheiten oft nur noch als Kräfte wahrnehmen bzw. ebensolche an diese übertragen.

THP 5 21 300 Page36 Image1AdobeStock 173317010AdobeStock 91638204Szenario 1 Das Volk geht friedlich seinen Tagesgeschäften nach. Plötzlich spaltet sich die Erde. Mühsam aufgebaute Wohnstätten rutschen ab. Straßen, Tunnel und Brücken werden verschüttet. Viele Individuen kommen dabei um, während sie noch versuchen, ihre Kinder in Sicherheit zu bringen. Wer bei der Gartenarbeit aus Versehen einmal in einen Ameisenhaufen gestochen hat, weiß, wie solch ein Szenario aussieht. Oder wurde hier die Katastrophe im Ahrtal beschrieben?

THP 5 21 300 Page37 Image1AdobeStock 458736941AdobeStock 302154324Szenario 2 Wie aus dem Nichts heraus zucken Blitze oder Flammen vom Himmel herab und stecken alles, was mein Leben ausmacht, in Brand – vielleicht sogar meinen Körper, wenn ich es nicht schaffe, schnell genug wegzulaufen. Vielleicht liege ich noch schwerstverletzt eine Zeit lang da, bevor ich mein kleines Leben aushauche. Waldbrandkatastrophe, Alien-Invasion, ein extremer Meteoritenschauer – oder nur der „Unkraut“ vernichtende Flammenwerfer in der Garageneinfahrt?

THP 5 21 300 Page38 Image1Szenario 3 Eine Seuche geht um. Wen es erwischt, der kriegt keine Luft mehr. Oder stinkender Eiter läuft aus aufplatzenden Beulen, vergiftetes Blut sickert aus Wunden und Körperöffnungen.
Von Insektiziden verklebte Tracheen? Menschen, die an Pest, Ebola oder respiratorischen Viruserkrankungen leiden? Ein Planet, der die Krankheit „Homo sapiens sapiens“ hat?
Es ist offensichtlich, dass diese Phänomene kaum zu unterscheiden sind, solange das Bezugssystem des Geschehens nicht definiert ist.
Wir können – wie die Ameisen – nicht in jedem Fall herausfinden, ob etwas aus Intention oder einem Versehen heraus geschieht – aber wir können uns um Demut und Achtsamkeit bemühen. Denn eines ist sicher: „Zufälle“ gibt es nur auf der relativen Ebene. (Wer nicht an Gott glaubt, mag an dieser Stelle die Physik zu Hilfe nehmen.)
Alles wirkt und webt ineinander, komplexer als die Zahnräder in jedem noch so ausgeklügelten Uhrwerk, intelligenter als jeder Quantencomputer. Letztendlich ist alles Spiegelung und folgt dem kosmischen Gesetz des Ausgleiches.

THP 5 21 300 Page26 Image1Aktuelles Buch zum Thema, wie gewisse „Pandemien“ damit zusammenhängen, wie die Menschheit mit dem Tierreich umgeht, und warum wir diese Probleme nicht mit Spritzen lösen können. Ein packender Roman inkl. sachlicher und philosophischer Erläuterungen. „Cofluenza 33 oder Die Gier nach Immunität“ von S. Fajiron Schäfer.
Verlag Typostudio Schumacher-Gebler, ISBN 978-3941209718

THP 5 21 300 Page26 Image2S. FAJIRON SCHÄFER
VERHALTENSFORSCHERIN

TÄTIGKEITSSCHWERPUNKTE
Verhaltensforscherin in den Bereichen Naturwissenschaft, Religion, Humanmedizin und Ornithologie, Tierschützerin, Buchautorin

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