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Mensch und -Tiermeditation

„Ich habe mit mehreren Zen-Meistern gelebt, allesamt Katzen.“

Eckhart Tolle

Mit seinem Hund oder seiner Katze zusammen zu meditieren, mag sich ein bisschen verrückt anhören, aber glauben Sie mir, es ergibt Sinn. Als Tierkommunikatorin beobachte ich seit vielen Jahren, dass Tiere und ihre Halter häufig synchronisierte Emotionen und Stresspegel erleben. Eine Reihe neuer Studien zeigt, dass Haustiere in der Lage sind, chemische und physiologische Signale von ihren Menschen aufzunehmen, wodurch deren Stimmungen „ansteckend“ werden, gute genauso wie schlechte.

Nachdem ich nun direkt ins Thema gesprungen bin, rudere ich ein bisschen zurück und beginne bei mir. Mein Name ist Martina von der Brüggen, ich bin Buchautorin und Therapeutin für Menschen und Tiere. Seit vielen Jahren setze ich mich mindestens einmal am Tag auf mein Kissen, um in die Stille zu gehen. Als meine beiden Katzen noch lebten, geschah es nicht selten, dass sich eine von ihnen spontan zu mir legte. Meistens bemerkte ich sie erst, wenn meine Meditation beendet war. 

Ob sie wohl auch meditieren, fragte ich mich irgendwann halb im Scherz. Sie wirkten danach immer sehr entspannt und zufrieden. Allerdings brachte ihr Katzen-Charakter es mit sich, dass ich sie nie aktiv dazu überreden konnte. Stets gaben sie mir deutlich zu verstehen, dass nur sie selbst den richtigen Zeitpunkt für ihre „Achtsamkeitsübung“ kennen. Die Frage, ob Tiere meditieren, mag seltsam klingen. Doch je mehr ich darüber nachdachte, desto faszinierender fand ich den Gedanken, dass meine beiden Samtpfoten Achtsamkeit praktizieren. Eigentlich war das doch gar nicht so abwegig. Ihre Angewohnheit, immer wieder ganz ruhig und bewegungslos dazusitzen oder zu liegen, scheinbar völlig fokussiert, ähnelte mir auf meinem Kissen schon sehr. Zum Glück fiel mir irgendwann das Buch „Buddhismus für Mensch und Tier“ von David Michie in die Hände, das Licht ins Dunkel brachte. Im Buch gibt der Autor praktische Meditationsanleitungen für Tierhalter und ihre Tiere, und stellt die Behauptung auf, dass durch gemeinsame Meditationen die Beziehung zwischen Mensch und Tier vertieft und gefestigt werden kann. Aha, dachte ich glücklich, an meiner Theorie ist anscheinend was dran. So begann ich, mich intensiver damit zu beschäftigen.

TIERE WISSEN, DASS EIN WANDERNDER GEIST EIN UNGLÜCKLICHER GEIST IST


Meditation ist wichtig für mich. Mein Geist liebt es zu wandern, weshalb die Anfänge eine echte Herausforderung darstellten. Auf meinem Kissen zu sitzen, auf eine weiße Wand zu blicken und nichts anderes zu tun, als zu atmen und die

Gedanken ziehen zu lassen, erforderte viel Geduld. Aber nach und nach wurde es leichter und leichter. Deshalb verstehe ich jeden gut, der zu mir sagt: „Meditation ist toll, aber ich kann das leider nicht. Meine aufgewühlten Gedanken lassen sich nicht beruhigen.“ Wenn auch Sie so denken, dann ist mein dringender Tipp: Versuchen Sie es bitte weiter! Irgendwann beruhigen sich die Gedanken ganz von selbst. Allein die Tatsache, dass Sie sich für 5, 10 oder 15 Minuten am Tag still hinsetzen, wirkt sich schon positiv aus – auf Sie und auf Ihr Tier. Außerdem haben wir uns bewusst für Visualisierungsmeditationen entschieden. Sie machen es Ihnen besonders leicht, in die Meditationspraxis einzusteigen. Dazu später mehr.

MEDITATION MIT EINEM TIER BEDEUTET, EIN DATE MIT SEINER SEELE ZU HABEN


Zusammen zu meditieren bringt für beide Parteien eine Menge Vorteile: Angefangen von Stressreduzierung über eine Verringerung von Angstzuständen bis hin zur Optimierung des Schlafes und einer besseren Selbstheilung.
Kynologen (Hundeforscher) haben herausgefunden, dass Hunde Stress, Ängste und andere emotionale Informationen von ihren Besitzern aufnehmen und ihr Verhalten entsprechend anpassen. Spiegeln nennt man das. Weiter fanden sie heraus, dass Hunde, die entspannt und freundlich sind, dies an Menschen weitergeben und so ihren Haltern helfen, mit Stress und Ängsten besser fertig zu werden. Auch wenn wissenschaftliche Beweise derzeit noch fehlen, gehe ich fest davon aus, dass das gleichermaßen auch für Pferde, Katzen etc. gilt.

 

GLÜCKLICHER MENSCH – GLÜCKLICHES TIER


Als Tierheilpraktikerin und Tierkommunikatorin arbeite ich seit vielen Jahren mit Tieren. Besonders im Rahmen meiner Kurse, in denen ich auch Meditationen anleite, durfte ich schon oft beobachten, wie positiv unsere Vierbeiner darauf reagieren, wenn wir in die Stille kommen. Sobald sich unser stets plappernder Geist beruhigt, nehmen unsere Tiere diese Veränderung in unserem Energie- und Atemfluss wahr und regulieren sich automatisch mit.
Zudem haben viele Vierbeiner ein starkes Gespür für Routine. Mehrere meiner Klienten berichten, dass ihr Tier genau weiß, was passiert, wenn sie alles stehen und liegen lassen und sich hinsetzen, um zu meditieren. Nicht nur das, sie erkennen den Beginn der Meditationsmusik und begeben sich dann normalerweise automatisch auf ihren Platz.

TIERE SIND UNSERE LEHRMEISTER UND HEILER


Unsere vierbeinigen Freunde leben mit uns zusammen, weil sie sich für uns entschieden haben. Sie sind Familienmitglieder, Lehrmeister, Heiler; tief mit uns verbunden – und auch an uns gebunden.
Ihre Liebe zu uns ist grenzenlos, und es liegt in ihrer Natur, uns zu spüren: unsere Gedanken, unsere Gefühle, ob wir gestresst oder entspannt sind. Was uns bewegt, bewegt auch sie. Sie lesen uns, nehmen unsere Stimmung auf, und manchmal übernehmen sie sogar unsere Krankheiten. Zwischen einer meiner Klientinnen und ihrem Hund herrscht die ganz große Liebe. Sie bezeichnet ihn als Seelengefährten und fragt mich, ob es möglich ist, dass er aus seiner Liebe zu ihr heraus ihre Krankheit übernommen hat?
Als sie weiterspricht, erfahre ich, dass sie einen Bandscheibenvorfall hatte und es ihr sehr schlecht ging. Nun ist sie wieder fit, dafür hat jetzt ihr Hund einen Bandscheibenvorfall. „Ist das Zufall?“, fragte sie mich.

ALLES, WAS DU ÜBER ACHTSAMKEIT WISSEN MUSST, KANNST DU VON DEINEM TIER LERNEN


Wenn wir gemeinsam meditieren, findet automatisch ein energetischer Austausch zwischen uns und unserem Vierbeiner statt. Wir werden achtsamer und unser Geist kommt leichter zur Ruhe – einfach dadurch, dass wir uns in ihrer Anwesenheit geerdeter fühlen. Im Gegensatz zu unseren Tieren verbringen wir Menschen viel Zeit damit, immer genau über die Dinge nachzudenken, die gerade NICHT geschehen. Unser Geist ist in der Vergangenheit, in der Zukunft und nur selten im Hier und Jetzt. Katzen und Hunde sind von Natur aus achtsamer. Wenn wir uns bewusst darauf einlassen, überträgt sich das auf uns.

VISUALISIERUNG IN KOMBINATION MIT JIN SHIN JYUTSU

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HEISST DIE ZAUBERFORMEL


Es gibt verschiedene Wege zu meditieren. Wir haben uns bewusst für geführte Meditationen mittels Visualisierung entschieden, da sie innerlich schnell in die Ruhe führen und helfen, den Fokus auf sich selbst zu lenken. Visualiserungsmeditationen sind wunderbar vielfältig, besonders in Kom-

TIPP TIERMEDITATIONEN

von Martina von der Brüggen & Bettina Finck

Stressreduktion für gesunde Verdauung, Veränderung für dich und deine Katze, Geduld und Gelassenheit, Trauerbewältigung Hund und Katze

bination mit Jin Shin Jyutsu®. Visualisierung ist ein machtvolles Werkzeug, das die Vorstellungskraft nutzt. Mit ihrer Hilfe können wir in unserem Kopf Bilder von dem erschaffen, was wir erreichen wollen, und so positiven Einfluss auf unsere inneren Zustände nehmen. Besonders gut funktioniert das, wenn man sich in einem meditativen Zustand befindet. Visualisierungsmeditationen wurden nach den Olympischen Spielen 1984 bekannt, als sie von russischen Sportlern erstmalig eingesetzt wurden, um ihre Leistungen zu verbessern. Ebenso gut können wir sie nutzen, um Stress, Schmerzen und Ängste zu reduzieren und ein glückliches, ausgeglichenes Leben zu führen.

Bei jeder Visualisierungsmeditation leiten wir gezielt einen dazu passenden Strömgriff an, der die Meditationen noch effektiver macht. Strömen ist eine andere Bezeichnung für Jin Shin Jyutsu®, einer uralten Heilkunst zur Harmonisierung der körpereigenen Lebensenergie. Geströmt wird durch das Auflegen der Hände. Eigentlich wäre es richtiger zu sagen, dass Jin Shin Jyutsu® uraltes Menschheitswissen ist, das wir alle in uns tragen. Was machen wir, wenn wir uns den Kopf gestoßen haben? Automatisch legen wir unsere Hände auf die Beule. Instinktiv wissen wir alle, dass Berührung bei Schmerzen Linderung bringt. Strömen ist aber nicht nur hilfreich bei Schmerzen, sondern führt auch zu einer tiefen Entspannung und lindert die Auswirkungen von Stress.