Tierischer Stress
Ganzheitliche Überlegungen für mehr Entspannung
Vor allem der kürzliche Jahreswechsel führte Tierbesitzern wieder vor Augen, wie empfindsam unsere Vierbeiner auf Belastungen aller Art im Außen reagieren und wie sehr sie unsere Unterstützung benötigen. Wenngleich ich in meiner Praxis mit Menschen arbeite, habe ich dennoch seit frühester Kindheit Tiere um mich herum. Diese veränderten sich mit mir und sind bis heute für viele meiner erlernten Methoden wichtige „Ratgeber“ und ehrliche Rückmelder dafür, was ihnen guttut und was nicht. Durch meine Arbeit mit Menschen, u. a. im Bereich der Entspannung, sehe ich auch, wie sehr ebenfalls Tiere unter Stress leiden, welche Auswirkungen unser Belastungslevel auf sie haben kann und welche positiven Impulse unseren Vierbeinern Gutes tun.
ERKENNEN VON STRESSFAKTOREN
So wie jeder Mensch reagiert auch jedes Tier unterschiedlich auf äußere Reize. Tendenziell lässt sich sagen, dass Stressoren in den letzten Jahren für Tiere deutlich zugenommen haben. Die Digitalisierung mit vielen neuen Geräten im Haushalt kann das gewohnte Umfeld drastisch verändern und eine Belastung für das Tier sein. Wer seinen Vierbeiner gut kennt, weiß auch, welche Verhaltensweisen und Charaktereigenschaften seine eigene Persönlichkeit ausmachen. Plötzlich auftretende, aber immer wiederkehrende ungewohnte Verhaltensweisen sollten daher stets beobachtet und in einem umfassenden Kontext betrachtet werden: Haben sich äußere Bedingungen für das Tier verändert? (Arzt- oder Therapietermine, Baumaßnahmen, neue Familienmitglieder, Medikamenteneinstellungen, Abänderungen im Tagesrhythmus, neues Futter etc.) Wie geht es mir bzw. den Familienmitgliedern gerade? Ich kann in diesem Zusammenhang nur von Katzen sprechen. Diese reagieren sehr feinfühlig auf neue Gegebenheiten. Sehr rasch wird deutlich, wenn sie sich in der Gewöhnungsphase befinden oder einer längeren Reizung des Nervensystems ausgesetzt sind. Untypische Verhaltensweisen wie Aggressionen anderen Tieren oder Menschen gegenüber, unbegründetes Urinieren oder auffälliger Rückzug sind nur ein paar Anzeichen, die es auf längere Zeit zu beobachten gilt. Tiere reagieren auf belastende Reize ohnehin meist selbstfürsorglicher als wir Menschen. Das bedeutet, sie tun das, was für sie gerade am besten ist. Dennoch können wir viel dazu beitragen, den Stress zu minimieren und es ihnen leichter zu machen.
ENTSPANNTER MENSCH – ENTSPANNTES TIER
Wir alle befinden uns in Interaktion zu- und miteinander. So wie wir auf andere reagieren und durch Worte oder Taten von anderen in Stress geraten, genauso verhält es sich bei Tieren. Nicht selten spiegeln sie Emotionen, Druck, Sorgen und unausgesprochene Belastungen ihrer Menschen. Ich wusste bei unserer inzwischen verstorbenen Katze immer genau, wenn sie wieder versucht, etwas von der Familie fernzuhalten oder unterschwellige Konflikte in Beziehungen spürte. Sie reagierte dann häufig mit Erbrechen oder Nahrungsverweigerung. Selbstverständlich checkten wir sie auch medizinisch durch, doch die Untersuchungen blieben ergebnislos. Es ist also die psychosomatische Ebene, wenn es um Stress geht, auch beim Tier nicht zu unterschätzen. Wenn wir Menschen dafür sorgen, den Alltag wieder entspannter zu meistern, so wird dies auch dem Tier leichter fallen. Sehr hilfreich kann dabei sein, seine eigenen Entspannungshelfer in Gegenwart des Tieres durchzuführen: Ob man Yoga macht, meditiert, ein gutes Buch liest oder Musik hört, spielt keine Rolle. Unsere tierischen Begleiter spüren, dass wir uns in diesen Momenten in einer anderen Schwingung befinden. Suchen sie gerade in diesen Situationen besonders unsere Nähe oder legen sich in einiger Entfernung zu uns, wie es Katzen häufig tun, so könnte uns dies zeigen, dass unsere Entspannung auch dem Tier guttut. Daher wäre meine Überlegung: Was können wir für uns und damit auch für unser Tier tun, um Entspannung zu schaffen? Hier heißt es natürlich erstmal: üben und experimentieren.
ENTSPANNUNGSMUSIK
Die Sinneskanäle von Tieren sind um ein Vielfaches schärfer und feiner als die des Menschen. Umso wichtiger ist es, diesen Umstand auch hinsichtlich Stress und Entspannung zu beachten. Schrille Geräusche und laute Musik können unsere Vierbeiner massiv stressen. Im Umkehrschluss kann sanfte Entspannungsmusik nicht nur für uns, sondern auch für unsere Haustiere wohltuend auf Körper, Geist und Seele wirken. Die unterschiedlichen Streaming-Plattformen bieten dazu inzwischen eine große Auswahl an Klängen und Musik an: Neben Alpha-, Theta- und Delta-Musik (Schwingungen nach den Hirnströmen im hypnotischen Trancezustand) habe ich auch gute Erfahrungen mit der Musik zu den Kolloidalen Metallen des Komponisten Michael Reimann gemacht. Klänge schaffen nicht nur eine angenehme Wohn- und Arbeitsatmosphäre für uns, sondern können
auch unsere Tiere unterstützen, wieder in eine andere, bessere Schwingung zu kommen.
SPEZIELLE KLANGINSTRUMENTE
Spannende Erfahrungen durfte ich im Zusammenhang mit meinen Katzen auch bei der Anwendung von Klanginstrumenten wie Klangschalen oder Klanggabeln machen. Wende ich diese bei Familienmitgliedern oder Freuden an, so kommt eine meiner Katzen dazu und genießt im Sicherheitsabstand die Schwingung. Die zweite Katze mag das jedoch gar nicht. Daher sind wir auch angehalten, auf die Individualität der Tiere zu achten. Nur weil uns etwas entspannt, heißt das nicht automatisch, dass das auch für unser Tier so ist. Eine Zwangsbeglückung kann nach hinten losgehen. Klanggabeln sind sehr empfindsam, da sie über Vibrationen wirken und die Tiere weniger mit Klängen konfrontiert werden. Man kann starten, die Klanggabeln am eigenen Körper anzuschlagen, um zu sehen, wie das Tier aus der Ferne reagiert. Möglichkeiten bieten auch Klangträger wie das Klangei von Vibrating Music®, das den Gegenstand/Körper, auf dem es steht, als Resonanzraum nutzt. Ich lasse das Klangei gerne mit leiser Musik in einem Raum stehen, und merke dann, wie die Katzen kommen, um sich hinzulegen und zu relaxen.
BACH-BLÜTEN
Die von Dr. Bach entdeckten Blüten faszinieren seit ihrer Entdeckung vor 100 Jahren die Menschen. Mit ihren sanften Impulsen auf Seelenzustände bieten sie eine unkomplizierte Möglichkeit, Körper, Geist und Seele in Bewegung zu bringen. Auch für die verschiedenen Ursachen und Auswirkungen von Stress können sie eine ideale Ergänzung darstellen. Bei Tieren ist ihre Wirkung stets erstaunlich, schließlich zeigen sie ehrlich, wie es ihnen geht. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass bei Tieren immer Bach-Blüten ohne Alkoholgehalt verwendet werden sollen. Die individuell gewählten Blüten können optimal ins Trinkwasser gegeben, ins Futter beigemengt oder das Fläschchen zum Schlafplatz gelegt werden. Bei Stress eignen sich einerseits Notfalltropfen (zusammengesetzt aus den Nummern 6, 9, 18, 26, 29) sowie auch ihre Einzelblüten. Diese gibt es ebenfalls als Creme zur Ergänzung bei Muskelverhärtungen oder körperlicher Anspannung. Andererseits können die Nummern 2, 11, 16, 20, 23, 24, 33, 35 zur Entspannung beitragen und die dafür notwendigen psychisch-seelisch-geistigen Veränderungen anstoßen.
ENERGIEARBEIT
In meiner Praxis erlebe ich immer wieder, wie kraftvoll Methoden der Energiearbeit sind und Menschen helfen, in die Tiefenentspannung zu kommen. Fasziniert bin ich auch, wie meine Katzen darauf reagieren, wenn ich gezielte Griffe aus der Energiearbeit anwende. Manchmal fordern sie dies konkret ein, und gehen dann, wenn es für sie genug ist. Das ist immer wieder schön zu erleben, und zeigt, wie sehr sie auf
die veränderte Energie reagieren. Auch hier wird mir allerdings immer wieder bewusst, dass man Tiere nicht einfach zur Energiearbeit „zwingen“ soll, auch wenn man es gut meint. Unsere Tiere wissen, was sie brauchen. Dennoch ist bereits die Kraft der Berührung und der Nähe nicht zu unterschätzen und kann Ruhe und Entspannung in das gesamte Tiersystem bringen. Vor allem der Kopfbereich und die Wirbelsäule reagieren dankbar auf sanfte Impulse. Ganz gleich, ob man Techniken aus Reiki, der Quantenheilung oder dem Japanischen Heilströmen zurate zieht, vieles lässt sich auch wunderbar bei Tieren anwenden.
BIORESONANZ
Gerade bei Stressreaktionen und Problemen, sich zu entspannen, ist es nicht immer einfach, die eigenen Tiere situationsgerecht zu unterstützen. Als Ergänzung zur schulmedizinischen und tierheilpraktischen Diagnostik schätze ich den Einsatz der Bioresonanz sehr. Wenngleich es große Unterschiede bei den Geräten und der Handhabung gibt, so bietet sie die Möglichkeit, das Tier auf sanfte Weise zu unterstützen und vielleicht energetische Informationen darüber zu erhalten, worin die Ursachen für den Stress liegen können. Natürlich lässt sich ein Tier nicht sagen, dass es 20 Minuten auf der Kontaktplatte liegen bleiben soll. Doch wenn sie schlafen, hat man gute Chancen. Die Bioresonanz ersetzt niemals schulmedizinische Behandlungen und die Gabe von Medikamenten, kann jedoch dazu beitragen, belastende Faktoren für das Tier über Schwingungen zu reduzieren und somit die Wirkkraft anderer Verfahren zu stärken. Vor allem, wenn sie regelmäßig zur Anwendung kommt, wird ersichtlich, was sich am Tier verändert und wie der Lebensrhythmus in ruhigere Fahrwasser übergeht. Ich durfte hierzu in Zusammenarbeit mit einer Tierärztin spannende Erfahrungen mit meiner Katze machen, als ich für einen gewissen Zeitraum täglich über Bioresonanz mit ihr arbeitete. Durch die energetische Reduzierung von Störfaktoren konnte sich der Gesamtzustand verbessern und die Medikamente zeigten deutlicher ihre Wirkung. Ein schönes Zusammenspiel der verschiedenen Zugangsweisen.
FARBEN UND FARBLICHT
Jede Farbe hat ihre individuelle Schwingung, auch wenn sie nicht jedes Lebewesen auf die gleiche Weise visuell wahrnehmen kann. Das ist in der Farblehre und im Einsatz von
Farblicht nebensächlich. Vor allem bei Tieren ist nicht immer klar, ob sie Farben genau so sehen wie wir Menschen, dennoch können Farben maßgeblich zu ihrem Wohlbefinden beitragen. Es gibt sehr gute Produkte im Bereich der Farblehre, z. B. Tücher oder Platten, die man in der Nähe des Liegeplatzes der Tiere anbringen kann. Insbesondere Blau (kühlend, beruhigend, abschwellend, entspannend), Grün (harmonisierend, ausgleichend) oder Weiß (klärend, reinigend) können für unsere vierbeinigen Begleiter im Alltag viel Gutes bewirken. Für Farblicht-Anwendungen eignen sich insbesondere taschenlampenartige und zertifizierte Geräte sehr gut. Blickt das Tier kurz ins Licht, besteht keine Gefahr. Ich vermeide es dennoch bei meinen Katzen, das Licht direkt in die Augen zu richten, sondern konzentriere mich ganzflächig auf den Körper. Spezielle Aufsätze sind für TCVM-Kundige spannend, da über diesen Weg auch Akupunkturpunkte und Meridiane bearbeitet werden können. Die Farbpunktur kombiniert die Wirkung der Farbe mit der Stimulation des jeweiligen Punktes. Das Tier erfährt somit über die Versorgung des Körpers mit der Lebensenergie Qi positive Impulse, um dort auszugleichen, wo möglicherweise Energie aufgrund von Stress stockt und die Gesundheit blockiert.
ÜBUNG
Nehmen Sie sich für die folgende Übung 20 – 25 Minuten Zeit. Machen Sie es sich mit Ihrem Tier in einem Raum gemütlich und schaffen Sie die für Sie optimalen Rahmenbedingungen, um sich zu entspannen und wohlzufühlen. Sie können die Augen schließen, sich auf Ihren Körper konzentrieren, Yoga machen, meditieren, lesen oder Ihr Tier streicheln, was auch immer Sie mögen. Planen Sie für Ihre Findungsphase etwa 10 Minuten ein. Widmen Sie sich dann ganz Ihrem Tier und schenken Sie ihm die volle Aufmerksamkeit. Was könnte ihm gerade jetzt zur Entspannung guttun? Gab es in der letzten Zeit Stressreize? Je mehr Sie sich hineinfühlen, desto besser werden Sie spüren, was Ihr Tier braucht. Mag es konkrete Berührungen? Möchten Sie im Hintergrund eine spezielle Entspannungsmusik nutzen? Wie wäre es mit einer kurzen Massage? Nutzen Sie diese ganz besonderen Momente, um Ihrem Tier beim Entspannen zu helfen, und machen Sie daraus ein persönliches Ritual.
FAZIT
Nicht nur wir Menschen leiden unter Stressbelastungen, auch unsere Tiere haben ihre Faktoren, die sie aus dem Gleichgewicht bringen. Beginnen wir bei uns selbst, so können wir auch für unsere vierbeinigen Freunde viel Ballast reduzieren. Schließlich übernehmen sie nicht selten die Rolle einer Schutzeinrichtung, um aus Liebe zu uns eintreffende Herausforderungen fernzuhalten. Im Sinne eines ganzheitlichen Ansatzes können wir jedoch viel mehr tun, um unsere tierischen Begleiter hin zu mehr Entspannung zu begleiten. Neben der Gabe einer individuellen Bach-Blütenmischung, der Nutzung von Farben und Klängen können auch Griffe aus der Energiearbeit sehr wohltuend auf den tierischen Organismus wirken. Wichtige Impulse kann die Bioresonanz liefern, um feinstoffliche Lasten zu minimieren. Dies alles sollte natürlich stets in Zusammenarbeit mit dem Tierarzt oder Tierheilpraktiker erfolgen. Dennoch können wir vieles präventiv bereits im Vorfeld tun.
PHILIPP FEICHTINGER
HEILPRAKTIKER
TÄTIGKEITSSCHWERPUNKTE Energie- und Entspannungsmethoden, Klanganwendungen, Hypnose, Bioresonanz, Autor
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