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Pferdegesundheit - Hufpflege, das sollten Sie beachten

Ein Huf muss ein ganzes Pferdeleben lang optimal funktionieren und dabei eine Menge aushalten. Deshalb ist eine passgenaue Hufpflege für die Gesunderhaltung unserer Pferde unerlässlich.

RASSEDISPOSITION – HART VS. WEICH


Gleichsam individuell wie unsere Pferde sind auch ihre Hufe, wobei es jedoch rassebedingte Unterschiede gibt. So haben Robustpferderassen wie Isländer, Fjordpferde oder Haflinger im Allgemeinen vergleichsweise kleine, meist sehr harte Hufe, weil ihr ursprünglicher Lebensraum steinige, harte Böden aufweist. Andere Rassen, in deren Herkunftsgebieten weiche Böden vorherrschen, laufen meist auf breiteren Hufen durchs Leben, deren Hornkonsistenz weniger hart ist. Ganz allgemein gilt: je dunkler der Huf pigmentiert ist, desto härter undwiderstandsfähiger ist er. Selbst innerhalb einer Rasse gibt es individuelle Ausprägungen der Hufform und der Hufbeschaffenheit. Und um das Ganze noch zu verkomplizieren, hat jeder Huf eines Pferdes eine ganz eigene Form und Konsistenz, was dazu führt, dass der Schmied jedes Eisen eigens an den jeweiligen Huf anpassen muss.

VERSCHIEDENE FUNKTIONEN


Pferde benutzen ihre Hufe nicht nur zum Laufen. Eineweitere, ganzwichtige Funktion besteht darin, durch ihre Mechanik beim Auf- und Abfußen den Blutkreislauf zu unterstützen. Denn beim Auftreten auf Boden spreizt sich der Hornschuh ein wenig, beim Abheben des Beines zieht er sich wieder zusammen. Dabei wird das Blut aus den unteren Extremitäten der Schwerkraft entgegen in Richtung des Herzens gepumpt.Wie bedeutend diese „Blutpumpe“ ist, erkennt man nicht zuletzt daran,

Bitte kein minderwertiges Öl für die Hufpflege benutzen

© lichtreflexe – Adobe

 

dassPferde, die viel Zeit mit Boxenruhe verbringen (müssen), häufig zu angelaufenen Beinen neigen. Bekommen sie ausreichend Gelegenheit, sich viel zu bewegen, bildet sich die Schwellung der Beine meist zurück. Das funktioniert allerdings nicht bei jedem Pferd problemlos. Vor allem ältere oder in ihrer Konstitution eingeschränkte Pferde neigen immer wieder zu angeschwollenen Beinen, selbst wenn sie ausreichend Bewegung bekommen. Deshalb ist großzügiger Weidegang ein wichtiger Baustein im Gesundheitsmanagement von Pferden.

HUFPFLEGE FÄNGT BEIM FUTTER AN


Damit das Hufhorn fest und gleichzeitig elastisch und damit gesund bleibt, muss es mit einer ganzen Reihe von Nährstoffen versorgt werden: Biotin, Vitamin B6, Zink, Methionin und Cystein. Eine besondere Rolle spielt dabei das Biotin. Es ist ein essenzielles H-Vitamin, das in der Natur nur selten vorkommt. Es kann auch nicht vom Körper produziert werden, sondern muss über das Futter aufgenommen werden. Typische Anzeichen für einen Biotin-Mangel sind Risse im Hufhorn oder eine schlechte Hornqualität. Ursachen für diese Mangelerscheinungen sind eine unausgewogene Fütterung, oft auch anhaltender Stress, wenn ein Pferd sich z.B. nicht mit seinem Boxennachbarn versteht oder von seinem Reiter beständig überfordert wird.

BEIM HUFÖL GENAU HINSEHEN


Ein frisch geputztes Pferd sieht mit glänzenden Hufen gleich doppelt so schön aus. Auch bei Pferden mit einer schlechten Hornkonsistenz greifen viele Pferdehalter gerne zur Öldose. Doch damit es bei der Hornkonsistenz „wie geschmiert“ läuft, gilt: Öl ist nicht gleich Öl. Das Problem dabei ist nämlich, dass minderwertiges Huföl die feinen Kapillaren der Hornwand verstopft und das Horn dadurch nicht mehr „atmen“ kann. Das bedeutet, dass der Feuchtigkeitshaushalt und -austausch des Horns arg eingeschränkt wird. Bakterien, Viren und Pilze unter dem Ölfilm haben dann besonders leichtes Spiel.

Hochwertige Huföle mit ausgewählten Pflegestoffen eignen sich besonders für die tägliche, schnelle Pflege „zwischendurch“ von Hufwand, Sohle und Strahl. Ganz wichtig ist dabei, dass der Film atmungsaktiv ist und die Kapillaren nicht verstopft sind. Haben solche Huföle eine Rezeptur auf pflanzlicher Basis und beinhalten sie hochwertige pflanzliche und ätherische Öle, sind glänzende Hufe quasi ganz automatisch der Lohn für dieses kleine Mehr an Pflege.

PROBLEMZONE STRAHL


Steht der Herbst mit nassen Weiden und ebensolchen Reitplätzen vor der Tür, lässt auch das leidige Thema „Strahlfäule“ nicht lange auf sich warten. Dieses Problem kann jedes Pferd treffen, selbst wenn die Einstreu jeden Tag in einemoptimalen Zustand ist. Ein matschiger Reitplatz oder eine nasse Weide ist aber kein Grund, sein Pferd aus Furcht vor Strahlfäule nur noch in die Box zu verbannen. Denn viel Bewegung ist auch bei herbstnassen Böden eine gute Maßnahme zur Vorbeugung, weil sie Fäulnisbakterien das Leben schwer macht. Zusätzlich kann ein Strahl-Pflegespray mit bestimmten Wirkstoffkombinationen, z.B. Lebermoosextrakt und Lavendelöl sowie einem hohen Anteil an Provitamin B5, den Strahl, die Sohle und dieweiße Linie in ihrer natürlichen Regenerationsfähigkeit unterstützen. Auch hier gilt: Gut gepflegt ist gut geschützt.

KARSTEN KULMS

TIERHEILPRAKTIKER

TÄTIGKEITSSCHWERPUNKTE Stallhygienisierung bei Atemwegserkrankungen, lichtinduzierte Behandlung von Sehnen-, Bänder- und Muskelschädigungen, Magnetfeldtherapie, Fachjournalist für Tierheilkunde, Experte für Pferde

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