Hebamme für Hunde - Begleitung während der Trächtigkeit und Geburt
Viele schwangere Mütter wenden sich schon zu Beginn ihrer Schwangerschaft an eine Hebamme, die sie während der Gravidität, Geburt und in der ersten Zeit danach begleitet. Tierhebammen gibt es in der Veterinärmedizin kaum, dabei ist die Vorsorge und Nachsorge für unsere Hunde in dieser aufregenden und spannenden Zeit genauso wichtig und sinnvoll.
VORBEREITUNG
Bereits in der Planung einer Trächtigkeit ist die Vorsorgeuntersuchung der Hündin unerlässlich und sollte idealerweise mit einem Gentest ergänzt werden. Labore bieten, auf Grundlage eines Wangenabstrichs, Tests auf die rassetypischen Erbkrankheiten an. Darüber hinaus sollte besonderes Augenmerk auf die Ernährung der Hündin gelegt werden, die ausgewogen und gesund sein sollte.
LÄUFIGKEIT
Hündinnen sind asaisonal monoöstrisch, ihr Sexualzyklus wird also nicht von den Jahreszeiten
LÄUFIGKEIT
Hündinnen sind asaisonal monoöstrisch, ihr Sexualzyklus wird also nicht von den Jahreszeiten
Ultraschalluntersuchung einer trächtigen Hündin – ab dem 23. Tag nach dem LH-Peak kann man den Herzschlag der Welpen sehen
Ultraschalluntersuchung am 27. Tag der Trächtigkeit
© S. Bornath
… am 35. Tag der Trächtigkeit
© S. Bornath
… am 44. Tag der Trächtigkeit
© S. Bornath
… am 47. Tag der Trächtigkeit
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beeinflusst, und jede Läufigkeit beinhaltet nur einen Zyklus. Dabei ist das Läufigkeitsintervall abhängig von der Rasse und Größe der Hündin sowie von vorangegangenenWürfen, und liegt im Durchschnitt bei 31Wochen.
DER ZYKLUS WIRD IN 4 PHASEN UNTERTEILT
1. Anöstrus (50 – 70 Tage) Kaum Hormoneinfluss Niedriger Östrogenspiegel
2. Proöstrus (3 – 18 Tage)
Die Hypophyse setzt ein Follikel stimulierendes Hormon (FSH) frei, das die Reifung der Eizellen bewirkt Östrogen wird produziert und die Gebärmutterschleimhaut umgebaut, es kommt zur Blutung und Schwellung der Vulva
Bei Erreichen der höchsten Konzentration des Östrogens wird das Luteinisierende Hormon (LH) freigesetzt, welches für die Gelbkörperbildung notwendig ist
24 –32 Stunden vor dem Eisprung fällt der Östrogenspiegel ab und das Progesteron steigt sprunghaft an (dieses kann im Blut nachgewiesen werden, um die Fruchtbarkeit zu bestätigen)
3. Östrus (3 – 21 Tage)
Der Duldungsreflex setzt ein, die Hündin „steht“
Die während der Ovulation freigesetzten Eizellen reifen
24 Stunden weiter, bevor sie befruchtungsfähig sind Die Befruchtungsfähigkeit hält 2 – 3 Tage an Das Ende des Östrus ist erreicht, wenn der Duldungsreflex nicht mehr vorhanden ist
4. Metöstrus (ca. 120 Tage)
Das Trächtigkeitsschutzhormon Progesteron ist primär vorhanden, unabhängig davon, ob ein Deckakt stattgefunden hat oder nicht, es ist ca. 70 Tage lang nachweisbar
Der hohe Progesteronspiegel verursacht die typischen Merkmale einer Trächtigkeit bzw. Scheinträchtigkeit Bei nicht-tragenden Hündinnen wird die Gebärmutterschleimhaut innerhalb von etwa 120 Tagen wieder aufgebaut
DECKAKT UND BEFRUCHTUNG
Der Deckakt zwischen Rüde und Hündin kann von 10 Minuten bis zu 1 Stunde dauern. Nach der Ejakulation kommt der Rüde zum „Hängen“ und es wird weiter Samenflüssigkeit abgegeben, damit die Spermien ihr Ziel erreichen. Das Sperma des Rüden ist 5 – 7 Tage in der Hündin befruchtungsfähig. Die Befruchtung der Eizellen erfolgt im Eileiter. Die Zygoten (befruchteten Eizellen) teilen sich mehrmals, bis sie zur Morula werden und nach 4 – 10 Tagen den Uterus erreichen. Durch weitere Zellteilung bilden sich Embryonen, welche frei in der Gebärmutter schwimmen, bis sie sich 18 – 20 Tage nach der Befruchtung einnisten und jeder Embryo seinen festen Platz hat. Nun beginnt die Ausbildung der Plazenta und die Frucht wird ab jetzt als Fötus bezeichnet. Eine Besonderheit aller Canidenartigen ist die Gürtelplazenta, von der jeder Fötus seine eigene hat.
TRÄCHTIGKEIT
Während der gesamten Trächtigkeit, die im Schnitt 63 Tage (zwischen 58 und 72 Tage) dauert, schützt das Progesteron das ungeborene Leben. Es sorgt für die Schließung des Muttermundes und die Ruhigstellung der Gebärmuttermuskulatur. Außerdem ermöglicht es die Einnistung und Ausbildung der Plazenten und regt die Produktion von Prolaktin an, welches das Brutpflegeverhalten auslöst und die Mammae (Brust) auf die Laktation (Milchgebung) vorbereitet. Kleine Rassen haben in Relation zu ihrem Erwachsenengewicht verhältnismäßig wenige, aber großeWelpen, während große Rassen relativ kleine, aber viele Welpen bekommen. Die ersten Symptome einer Trächtigkeit setzen mit Einnistung der Föten ein. Die Hündin kann unter Umständen erbrechen oder mehr Hunger haben. Sie schläft länger, spielt weniger und wird häufig anhänglicher. Zu diesem Zeitpunkt ist eine Trächtigkeit noch nicht von einer Scheinträchtigkeit zu unterscheiden. Allerdings ist ein ziemlich sicherer Hinweis auf eine Trächtigkeit der sog. Trächtigkeitsschleim, den viele Hündinnen jetzt absondern. Ab dem 25. Tag kann die Trächtigkeit durch eine Ultraschalluntersuchung festgestellt werden. Mit Sonographiegeräten der neuen Generation gelingt dies sogar schon ab dem 21. Tag.
Da die Befruchtung nicht zwingend am Decktag stattgefunden haben muss, ist es sinnvoll, mit der Ultraschalluntersuchung bis zum 30. Tag zu warten. So können schon beim ersten Sono belastbare Aussagen getroffen werden und die Untersuchung muss nicht wiederholt werden.
Bei bestehender Trächtigkeit haben die Fruchtblasen an Tag 27 die Größe einer kleinenWeintraube, während die darin enthaltene Frucht so groß wie eine kleine Erbse ist.
FÜTTERUNG WÄHREND DER TRÄCHTIGKEIT
Ab der 5. Trächtigkeitswoche sollte die Futtermenge der Hündin angepasst werden. Sie braucht nun, aufgrund des rasanten Wachstums der Föten, mehr Energie. Ihr sollte etwa die 1,5 – 2-fache Menge an Futter zur Verfügung stehen. Bis zum Geburtstermin darf die Hündin 120 – 125 Prozent ihres Normalgewichts auf dieWaage bringen.
Während der Energiebedarf also um 50 – 100 Prozent steigt, erhöht sich der Bedarf an Mineralstoffen und Vitaminen um das 1,5 – 3-Fache des Normalbedarfs. Eine adäquate Substitution mit natürlichen Vitaminen und Mineralien ist wichtig für die gesunde Entwicklung der Welpen. Geeignet sind z.B. Produkte mit Gerstengraspulver, Hanfsamenpulver, Seealgenpulver und Kiselsäureerz (reich an Kalzium, Magnesium, Kalium, Eisen, Zink, Mangan, Selen)
CAVE: Ein Zuviel an Vitaminen und Minieralien kann schädlich sein! Auf die richtige Dosierung kommt es an.
Zu dieser Zeit dürfen bzw. sollten auch Kohlenhydrate auf dem Speiseplan der trächtigen Hündin stehen, da der Glukosebedarf durch die Welpen erhöht ist. Eine ausreichende Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren, z.B. durch Dorschöl, ist obligat und sollte auf keinem Speiseplan fehlen.
EMOTIONALE ENTWICKLUNG DER FÖTEN
Neben der richtigen Fütterung und Versorgung mit Nährstoffen ist auch die emotionale Pflege der Hündin wichtig für die Entwicklung des Nachwuchses. Emotionen der Hündin, wie Glück oder Stress, werden schon vor der Geburt durch die Föten wahrgenommen und beeinflussen deren Entwicklung. Hat die Hündin Stress, wirkt dieser blutdrucksteigernd, erhöht den Herzschlag und verändert auch den Stoffwechsel der Föten. Stress macht nachweislich anfällig für Frühgeburten, ängstlichere Welpen, die schlechter lernen, emotional labiler sind und später eher an altersbeding
tenErkrankungen wie Diabetes oder Arteriosklerose leiden. Die Hündin darf während der Trächtigkeit ruhig ein wenig verhätschelt werden.
INTERESSANTER FAKT ZUR VORGEBURTLICHEN BEEINFLUSSUNG DURCH HORMONE:
Hat einWurf deutlich mehrmännliche alsweiblicheWelpen, zeigen diewenigenWeibchen häufigmännlicheVerhaltensweisen, z.B. Markieren (zum Teil mit Bein heben), durch den Einfluss des Testosterons über das Fruchtwasser.
GEBURTSVORBEREITUNG UND GEBURT
Die Geburtsvorbereitung beginnt etwa 3 Wochen zuvor durch den Anstieg des Läufigkeitshormons Östrogen. Dieses bewirkt die Aufweitung des Geburtskanals, die Öffnung des Muttermundes und kurz vor der Geburt das Abgehen des Schleimpfropfes, welcher bis dahin den Muttermund verschlossen hat. Spätestens 2 Wochen vor dem Geburtstermin sollte die Wurfkiste bereitstehen und die Hündin damit vertraut gemacht werden. Eine passende Wurfbox bietet, entsprechend der Körpergröße der Hündin, genug Platz für sie und dieWelpen, ist weich ausgepolstert, pflegeleicht und mit einer Tür versehen. Sie wird idealerweise an einem warmen zugfreien Standort platziert und mit einer regulierbaren Heizdecke ausgestattet. Kein Rotlicht verwenden, da dies punktuell zu Austrocknungserscheinungen führen kann. Die meisten Hündinnen bevorzugen, ähnlich wie ihre wilden Vorfahren, eine Höhle. Ein Betthimmel, den man schön über derWurfkiste drapiert, kann diesen Effekt bewirken.
Initiiert wird die Geburt durch die Welpen, deren Hypophyse eine Hormonreaktion in Gang setzt. In den Nebennieren erfolgt eine Ausschüttung von Cortisol, welches durch den Blutkreislauf der Welpen über die Plazenta in den Blutkreislauf der Hündin gelangt. Dort trifft es auf den entsprechend eingestellten Hormonhaushalt der Mutter und es kommt zur Ausschüttung von Prolaktin. Dies bereitet die Milchdrüsen auf die Laktation vor und leitet den Brutpflegeinstinkt ein. Oxytocin stellt den Uterus auf die bevorstehenden Wehen ein. Die Hündin wird unruhig und zeigt Nestbauverhalten. Manche Hündinnen hecheln und zittern kurz vor der Geburt und verweigern das Futter. AmTag der Niederkunft sinkt die Körpertemperatur um 1 – 2 Grad ab. Durch tägliche Temperaturkontrollen rund um den Wurftermin lässt sich der Geburtstermin so eingrenzen.
DIE 4 PHASEN DER GEBURT Eröffnungsphase, die bis zu 10 Stunden dauern kann und durch leichteWehen gekennzeichnet ist Austreibungsphase I, die bis zu 20 Stunden dauern kann und mit mittleren bis starken Wehen durchlaufen wird
Austreibungsphase II, in der jeweils einWelpe abwechselnd aus jedem Uterushorn geboren wird, meist in einem Abstand von 20 – 30 Minuten, aber nicht länger als 4 Stunden (häufig setzt nach den ersten 3 – 4Welpen eine längere Pause ein)
Austreibungsphase III, in der die Hündin instinktiv ihre Welpen abnabelt, welche in der geschlossenen Fruchthülle (Amnion) geboren werden, sie beleckt diese, bis sie sich bewegen und auf die Suche nach den Zitzen der Mutter machen
Mögliche Schwierigkeiten während der Austreibungsphase können z.B. entstehen durch Querlage eines Welpen, Hinterendlage (beidseitige Hüftbeugung mit angebeugten Hinterbeinen) oder Vorderendlage (z.B. durch einen seitlich geneigten Kopf). Die Geburt mit dem Hinterteil voran kommt relativ häufig vor und ist meist unkompliziert.
Die Wurfkiste sollte frühzeitig hergerichtet werden
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Sofernnotwendig und die Hündin es erlaubt, darf sie unter der Geburt natürlich unterstützt werden, z.B. indem man vorsichtig die Fruchtblase öffnet, Schleim aus Nase und Maul des Welpen entfernt und diesen trocken reibt.
Solange die Geburt noch nicht beendet ist, können dieWelpen auf der vorbereiteten Heizdecke bei 37 Grad Celsius warmgehalten werden, um Auskühlung zu vermeiden.
KONTROLLE DER VITALFUNKTIONEN
Die Atmung des neugeborenenWelpen sollte nach spätestens 30 Sekunden einsetzen, mit einer Atemfrequenz von 18 Zügen pro Minute. Sollte ein Welpe nicht atmen, reicht es meist aus, ihn kräftig trocken zu rubbeln, um die Atmung in Gang zu setzen.
ACHTUNG: Je länger die Geburt andauert, desto schwächer wird derWelpe!
Auch die Vitalfunktionen der Mutterhündin bedürfen einer Kontrolle. Dazu gehört die Überprüfung von Herzfrequenz, Kapillarfüllungszeit, Atemfrequenz sowie des Hydrationszustands. Bei sehr geschwächten Tieren kann der Kreislauf durch eine Infusion mit Ringerlösung unterstützt werden. Stockt der Geburtsvorgang zu lange, sollte ein Tierarzt bzw. eine Tierklinik aufgesucht werden, falls eine Injektion mit Oxytocin oder eine Sectio (Kaiserschnitt) notwendig wird.
TIPP: Nach oder während des Geburtsvorgangs ist es hilfreich, der Hündin etwas Wasser mit aufgelöstem Traubenzucker anzubieten.
Da die Welpen, wie alle Caniden, mit einer eigenen Gürtelplazenta ausgestattet sind, wird diese im Regelfall mit dem Welpen ausgetrieben und von der Mutter gefressen. Das Fressen der Plazenten dient einerseits der Säuberung der Wurfkiste, andererseits der Verwertung der nahrhaften und hormonhaltigen Nahrung. In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass eine Plazenta im Uterus verbleibt, daher sollte dieser Vorgang bei jeder Welpengeburt kontrolliert werden. Ist eine Plazenta nicht mit abgegangen, wird dies beim ersten Lösen der Hündin kontrolliert. Sollte sie auch dann
Es ist wichtig, der Hündin und ihren Welpen in den ersten Wochen sehr viel Ruhe zu gönnen
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nichtabgehen, ist ein Besuch beim Tierarzt ratsam, um eine Entzündung zu vermeiden.
NACH DER GEBURT
Nach demWechseln der Unterlagen in derWurfkiste gönnen wir der Hündin etwas Ruhe und Entspannung. Ausreichend Trinkwasser zur freien Verfügung versteht sich von selbst. Auch kann eine vorbereitete selbstgekochte Kraftbrühe angeboten werden (siehe Rezept).
Um sicherzugehen, dass keine Föten im Uterus verblieben sind, die eine Schwangerschaftsvergiftung auslösen könnten, sollte einige Stunden nach der Geburt eine Sonographie oder eine Röntgenuntersuchung stattfinden.
Für dieWelpen ist es besonders wichtig, dass sie kurz nach der Geburt gesäugt werden und das wertvolle Kolostrum (Muttermilch) aufnehmen. Diese Erstmilch ist reich an Proteinen, Enzymen, Vitaminen, Mineralien, Aminosäuren und Antikörpern. Über sie nimmt derWelpe in den ersten 12 – 36 Stunden mehr als 90 Prozent der lebensnotwendigen Antikörper auf. Außerdem ist es von besonderer Bedeutung für die Besiedelung des Darmmikrobioms derWelpen.
WOCHENBETT
Diese Zeit beginnt praktisch mit dem Abgang der letzten Nachgeburt und dauert 4 – 6 Wochen an. Hier geht restliches Sekret ab und die Gebärmutterschleimhaut bildet sich zurück. Die Temperatur der Hündin ist durch das Einsetzten der Laktation und die Rückbildungsprozesse des Körpers leicht erhöht (38,8 – 39,5 Grad Celsius).
ENTWICKLUNG DER WELPEN
Die kleinen Hundewelpen kommen als Nesthocker zurWelt. Sie sind blind, völlig unselbstständig und bedürfen der intensiven Betreuung durch die Hündin, die diese Brutpflege instinktiv übernimmt. In der neonatalen Phase werden die wichtigen Stoffwechselvorgänge durch das intensive Belecken der Mutter ausgelöst, inklusive des Atemreflexes sowie des Saug- und Schluckreflexes. Obwohl die kleinen Welpen blind und taub zurWelt kommen, haben sie vonAnfang an ein Wärmeempfinden, welches sie bei ihren Wurfgeschwistern hält und ihnen den Weg zum Gesäuge weist. Der Welpe kann nur begrenzt riechen, um die Milchzitze zu finden, kann seine eigene Temperatur nicht regeln und noch nicht selbstständig Kot und Urin absetzen. Für all dies ist noch seine Mutter zuständig.
Etwa ab dem 13. Tag öffnen die Kleinen ihre Augen, der Gehörgang öffnet sich ca. am 20. Tag und die Welpen können
Jeder Welpe bekommt zur Unterscheidung gleich nach der Geburt ein andersfarbiges Halsband
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Ein wenige Tage alter Welpe ist noch blind, völlig hilflos und zwingend auf die Versorgung durch seine Mutter angewiesen
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langsam ihre eigene Körpertemperatur regulieren. Auch sind sie in der Lage, selbstständig Kot und Urin abzusetzen. Die ersten Milchzähnchen brechen durch und dasWelpengebiss entwickelt sich, welches aus 28 Zähnen besteht. Das Nervensystem entwickelt sich und die Welpen beginnen ihre Beinchen zu benutzen. Aus dem Krabbeln wird zittriges Stehen, danach Laufen und schließlich erstes Spielen.
Ab der 3. – 4. Lebenswochewird es Zeit, den jungenWelpen zusätzlich zur Muttermilch auch Futter anzubieten. Bei der Erstellung des Ernährungsplanes wird die Rasse und das jeweilige Körpergewicht derWelpen stets berücksichtigt. Die erste „Kindermahlzeit“ im Alter von 3Wochen könnte z.B. so
aussehen:Hüttenkäse und geriebener Apfel plus eine Prise Heilerde (für die Mineralienversorgung) und etwas Sahne als Fettlieferant.
Ab der 4. Lebenswoche erhalten die Welpen eine „Kindermahlzeit“ pro Tag plus 4x täglich gewolftes Rindermuskelfleisch. Das Fütterungsintervall bleibt bis zur 12. Woche bei 5 Mahlzeiten, wobei die Ernährung immer abwechslungsreicher werden darf und umweitere Fleisch- und Gemüsesorten ergänzt wird.
Es ist davon abzuraten, dem Futter zu viele Mineralien zuzufügen oder spezielles Welpenfutter zu füttern, da dieses meist zu reichhaltig an Mineralstoffen ist. Das hat den Nachteil, dass dieWelpen zu schnell wachsen, was ein frühes Erkranken an Arthrose begünstigt.
Solange die Mutterhündin die Welpen säugt, ist natürlich auch ihr Ernährungsbedarf deutlich erhöht und sie bekommt weiterhin die 1,5 – 2-fache Menge an Futter.
Etwa in der 8. Woche steht eine Vorsorgeuntersuchung der Welpen an, bei welcher der Entwicklungs- und Ernährungszustand zu beurteilen ist. Natürlich steht auch eine Allgemeinuntersuchung auf dem Plan, in der die Maulhöhle inklusive Zähne und Zahnfleisch, die Augen, Ohren und das Fell untersucht werden. Das Abdomen (Bauch) wird palpiert, Herz und Lunge werden abgehört. Ab jetzt sind die Kleinen bereit für die große, weiteWelt.
ENTWICKLUNG DER FÖTEN IM ÜBERBLICK
Tag 1: Befruchtung Tage 8 – 15: Entwicklung der Embryonen Tag 16: Wanderung in die Gebärmutterhörner Tage 19 – 20: Einnistung in die Gebärmutter Tag 25: Ausprägung der Sinnesorgane Tag 28: Ende der Embryonalphase – der Herzschlag wird hörbar
Tag 30: Ultraschall ist möglich Tag 33: Fruchtampullen wachsen zusammen Tag 35: Organbildung ist abgeschlossen, die Augen und Ohren sind entwickelt
Tag 38: Fell und Fellfarbe stehen fest Tag 43: RapidesWachstum (¾ desWachstums fällt in das letzte Drittel)
Tag 56: Die Lunge ist ausgebildet, eine sichere Geburt wäre möglich
Tag 60: Die Geburt steht unmittelbar bevor
REZEPT KRAFTBRÜHE
Diese Suppe ist für nach der Geburt, für geschwächte Tiere sowie für tierische Patienten in der Rekonvaleszenz besonders geeignet.
ZUTATEN UND ZUBEREITUNG 1 Bio-Huhn 1 Bund Suppengrün 1 kleine Fenchelknolle (regt die Milchbildung an) je 1 Tl Kräuter: Dill, Rosmarin, Oregano je ½ Tl. Kümmel und Anis, 1 Prise Kurkuma und Ingwer 1 Nelke, 1 Lorbeerblatt, 1 Prise Chili, 1 Prise Meersalz
Alles in einen Topf geben und mit kaltemWasser bedecken. Einmal aufkochen und dann 3 – 4 Stunden leise köcheln lassen. Die Suppe abseihen, Huhn und Gemüse entsorgen. Die Brühe in Portionsgläser abfüllen und im Kühlschrank aufbewahren. Die Suppe ist gekühlt und luftdicht verschlossen mehrere Wochen haltbar.
Absolutes Hundeglück
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Saskia Bornath
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