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Stresspunktmassage beim Pferd: Stresspunkte 4, 5 und 6

Fotos: © purplequeue – FotoliaIch möchte Ihnen heute die Stresspunkte 4, 5 und 6 näherbringen, damit Sie die Beweglichkeit Ihres Pferdes verbessern können (Trapezius, Romboideus major und minor).

Eines vorweg: Ein Reiter bzw. Fahrer modelliert die Muskulatur seines Pferdes, ausgehend von seinen Trainingsmethoden, seinem Fachwissen, seiner Motivation und nicht zuletzt von der ihm vorgegebenen natürlichen Anatomie des Pferdes und des Reiters selbst.
Die angegebene Lage der Stresspunkte ist eine grobe Orientierung. So kann derselbe Stresspunkt bei jedem Pferd durch o.g. Gegebenheiten leicht abweichen.
Ich behandle die Stresspunkte 4, 5 und 6 als eine Einheit, sie befinden sich über dem Widerrist des Pferdes. Der Widerrist markiert den Punkt des Pferdes, der zwischen dem knöchernen Höcker des Halses und des Rückens liegt, dem höchsten Punkt des Rückgrats.
Die Ausmaße des Pferdekörpers stoßen hier auf die Konstruktion des Sattelbaums. Reiter und Sattel üben einen großen Druck auf den Sehnenansatzpunkt aus. Da wir in der Verlängerung der Sehnen immer Muskeln finden, finden wir in der Folge auch Muskelverspannungen.
Verspannungen im Widerrist weisen immer indirekt auf Muskelverkürzungen im oberen Ansatz hin und schränken die Beweglichkeit der Vordergliedmaße ein.
Schauen wir uns die Schulter eines Pferdes genauer an, so werden wir feststellen, dass die Natur uns vor Herausforderungen stellt und manchem Sattler und Pferdebesitzer die Schweißperlen auf die Stirn treibt. Prinzipiell kann man sagen, dass Pferde mit einer steilen Schulter wenig Ausdauer haben, weil sie mehr Anstrengung aufbringen müssen, um voranzukommen.
Eine steile Schulter kann weniger Erschütterungen abfangen, diese werden an den Reiter weitergegeben. Das führt zu Unbehagen beim Reiten und schafft keinen Reitkomfort, die Pferde lassen sich „schlecht sitzen“. Dies veranlasst Reiter, sich möglichst viel Lammfell oder Gelpads unter den Sattel zu legen, um sich so mehr Reitkomfort zu schaffen. Sie behandeln nur das Symptom, aber nicht die Ursache. Natürlich gibt es auch Pferde, die aufgrund ihrer natürlichen Anatomie nicht viel Reitkomfort mitbringen.

Wie erkennt man, dass gerade mein  Pferd diese Probleme hat?

In der Diagnose eigentlich leicht: Man fasst mit beiden Händen über den Widerrist und drückt mit dem Daumen in die Seite in den Spalt zwischen Wirbelsäule und Schulterblatt. Pferde mit Problemen reagieren sofort; seien Sie darauf gefasst und passen Sie auf. Pferde, die hier Probleme haben, neigen hin und wieder zum Beißen oder zum Schlagen mit dem Vorderbein auf der untersuchten Seite, was sich als sehr schmerzhaft erweisen kann.
Die körperliche Reaktion zeigt sich mitunter auch als Muskelzittern, welches das ganze Pferd erfassen kann. Einige Pferde krümmen sich unter dem Druck, sie werden tiefergelegt und können bis zu 20 cm zusammensacken oder weichen dem Druck aus.
Auch Pferde mit Satteldruck haben Probleme im Bereich des Widerrists.

Wie zeigt sich das Problem?

Springpferde machen immer mit derselben Vorhand die Fehler und lassen sich schlecht Stellen und Biegen.
Dressurpferde und Fahrpferde können sich taktunrein bewegen. Sie laufen „unrund“.

Was ist zu tun?

Mit dem Daumen wird ein leichter, kreisender Druck auf die zuvor festgelegte Stelle ausgeübt. Im Laufe der Behandlung, die ca. 15 Minuten betragen sollte, wird der Druck verstärkt.

Wenn möglich, kann in dem Bereich auch mit Strom gearbeitet werden (Amplimed, für ca. 10 Minuten).
Damit ich im Anschluss der Behandlung eine Aufdehnung der o.g. Muskulatur erreiche, ist es erfahrungsgemäß hilfreich, die Vordergliedmaßen wechselseitig für ca. 30 Sekunden zur gegenübelliegenden Seite nach vorne durch leicht schwingende Bewegung zu dehnen. Diese Dehnung wird auf jeder Seite für 3 bis 5 Mal wiederholt. Hierbei ist es ganz wichtig, dass das Pferd dies als angenehm empfindet.
Die Behandlungen sollten maximal 2 Mal in der Woche wiederholt werden und nach 2 bis 3 Wochen abgeschlossen sein.

Hausaufgaben für Pferdebesitzer und Reiter

Das Trainingsprogramm muss verändert, die Vorwärts- und Abwärtsarbeit verstärkt werden. Auch schlecht sitzendes Geschirr und die Sättel sollten durch einen Fachmann auf ihren richtigen Sitz überprüft werden.

Fortsetzung folgt

Beim nächsten Mal behandeln wir die Stresspunkte 7 bis 11.

CORNELIA LEETZ


CORNELIA LEETZ

DIPLOM-AGRARÖKONOMIN, TIERHEILPRAKTIKERIN
EIGENE PRAXIS IN GROSS DRATOW

TÄTIGKEITSSCHWERPUNKTE

  • Stresspunktmassage beim Pferd
  • Magnetfeldtherapie
  • Laserbehandlung
  • Akupunktur

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Fotos: © purplequeue – Fotolia, © Kpurplequeue – Fotolia

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