Die 5 Elemente: Teil 2 – Erde
TEIL 2: YIN-ORGAN MILZ – YANG-ORGAN MAGEN
Die Erde ist der Mittelpunkt eines Lebewesens. Sie steht für Beständigkeit, Harmonie und Zentrierung, beinhaltet den gesamten Verdauungstrakt und stellt mit der Lunge (Atem) die Gesamtenergie zur Verfügung. Die Erde bildet das Blut und die Substanzen zur Ernährung des Organismus, sie ist das Zentrum, das alles zusammen und an seinem Platz hält.
Die Milz liebt es trocken – der Magen liebt es nass
Das ist einer der Gründe, warum im Verdauungstrakt so viel durcheinander geraten kann. Nicht zu den Mahlzeiten trinken, außerhalb des Essens aber schon, und dann bitte reichlich und warm – so könnte die flehende Bitte der Mitte klingen. Die Erde ist die Position in der Mitte, um die sich alles dreht. Fällt sie weg, haben die anderen kein Zentrum mehr, um das sie sich drehen können. Die Erde liebt es, in Harmonie zu leben, und verkümmert bei Lieblosigkeit und übermäßigen Sorgen. In dieser Mitte sitzen aber auch Intelligenz und die gesunde Denkfähigkeit. Die positive Emotion ist die Liebe und die Harmonie, die negative Emotion das ständige Grübeln und sich Sorgen machen. Aber ein ungeliebtes, sorgenvolles Lebewesen kann nicht klar denken, und eine ungesund ernährte Mitte ist planlos, träge und vernachlässigt alles andere um sich herum. Durch übermäßiges Grübeln und bei ungesunder Ernährung entsteht ein Milz-Qi-Mangel, die Mitte kann dann keine Energie für die anderen Organe bereitstellen und zieht alles in Mitleidenschaft. Wenn die Verdauungswärme (Qi) fehlt, entstehen Stoffwechselstörungen, Mangelerscheinungen und Bauchweh (so profitiert der Milz-Hund z.B. häufig von gekochter Nahrung, da rohes Fleisch viel Energie der Mitte benötigt, das Milz-Pferd im Winter von viel Heu, da das die Mitte eher wärmt als z.B. Mash). Ihre eigentlich abwärts fließende Energie steigt dann auf und führt zu Erbrechen oder zu schnellem „Durchfließen-lassen“ nach unten. Sie steht also immer in engem Kontakt zu den anderen Funktionskreisen, sie ist ein Teil von ihnen. Ihre Hauptaufgabe ist die Transformation und die Weitergabe an die anderen vier Elemente.
Die Erde ist die Zeit des Spätsommers, der Ernte, der süßen Früchte, die im Laufe der Wandlungsphasen gewachsen sind. In der TCM ist die Erde allerdings auch in jeder Jahreszeit in den letzten 18 Tagen enthalten; dies ist oft die Zeit der Magen-Darm-Erkrankungen. Das Gewebe der Milz ist das Bindegewebe (auch Faszien) und damit der Muskulatur. Sie bestimmt die Form und Masse eines Körpers. Die Leber bestimmt über die Geschmeidigkeit der Muskeln durch freien Fluss von Qi und Blut. Der Öffner sind die Lippen. Die Farbe ist gelb (Getreide), der Geschmack süß (Früchte), der Geruch angenehm lieblich bis würzig.
Der Erde-Typus
Ein Milz-Typ ist ein angenehmer, zuverlässiger und treuer Vertreter. Ein echter Therapiehund bzw. ein echtes Therapiepferd. Die Kinder lieben ihn und er liebt die Kinder. Er ist unglaublich geduldig, verlangt aber auch seinerseits Geduld, denn er lernt langsam, ist oft faul und träge, doch ständig auf der Suche nach Fressbarem. So leidet er häufig an Übergewicht. Doch trotz aller Bequemlichkeit kann das Milz-Tier auch mal voll aufdrehen. Aber nur, wenn es Lust hat und es vielleicht eine schmackhafte Belohnung dafür gibt. Seine Muskulatur ist eher weich und untrainiert. Es sucht Wärme und Geborgenheit. Bei Stress und/oder feucht-kaltem Wetter kann es Durchfälle bekommen. Auch Ödeme, Knoten im Fettgewebe und Arthrosen machen dem Erde-Typ zu schaffen. Durch die häufigen Stoffwechselprobleme treten Verklebungen an den Faszien auf, da sich hier die Schlackenstoffe ansammeln können (wenn die Milz keine Kraft mehr zum „Aufräumen“ hat). Eine Milzschwäche zeigt sich in vermehrtem Speichelfluss und kalten Gliedmaßen, auch Organvorfälle sind möglich. Ist der MilzTyp krank, kommt es zu sonst nicht milz-üblichem Appetitverlust. Dieses ideale Familientier ist der angenehm unauffällige Wedler, der gern überall hin mitgenommen werden möchte. Das gibt auch eigentlich nie Probleme, denn ein liebevoller Milz-Hund ist immer willkommen. Als Pferd kann man sich hier gern den Typ „Kleiner Onkel“ vorstellen. Aber auch hier Vorsicht: Der Milz-Typ leidet still und hat mehr Stress durch seine Sorgenmacherei, als man ihm ansieht. Schlechte Haltungsbedingungen schaden diesem Typus am meisten. Feuchte Ställe, Dauerregen im Offenstall ohne trockene Liegefläche oder gar Zwinger sind Gift für diese Pferde (wie für jedes andere Tier auch, aber die Milz leidet am meisten unter Feuchtigkeit, Stress und Schlafmangel).
Ganzheitliche Redewendungen zum Element Erde
„geerdet“, „Gedanken erst verdauen müssen“, „auf den Magen geschlagen“, „er ruht in sich“, „ein voller Bauch studiert nicht gern“, und auch „der hat doch nicht alle beisammen!“,
DIANA TIEBES
TIERHEILPRAKTIKERIN
MOBILE TIERHEILPRAXIS FÜR HUNDE UND PFERDE IN ESSEN
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