TIVM - Traditionelle Indische Veterinärmedizin
Die TIVM unterscheidet sich in ihren grundlegenden Behandlungsmöglichkeiten. So fängt man hier an der Basis an zu therapieren: dem Futter! Denn was rein kommt, das kommt eben auch raus.
Der Inder spricht gerne von der Rasayana, einer Heilspeise, die meist auf Pflanzenbasis empfohlen wird. In der traditionellen und chinesischen Heilkunst, welche die spirituelle Ebene einschließt, wurde in Tausenden von Jahren geforscht, beobachtet und weiterentwickelt.
Ayurveda ist nicht nur die älteste, sondern auch eine auf geistiger Einsicht beruhende Pflanzenheilkunde.
In der TIVM werden drei Doshas unterschieden, dies sind verschiedene konstitutionelle Grundtypen. Äther und Luft ergeben Vata, aus Feuer und einem Aspekt des Wassers geht Pitta hervor, Wasser und Erde bilden Kapha.
Diese Konstitutionstypen eigenen sich in der weiteren Therapie, die individuellen Grundbedürfnisse auszugleichen. Die Doshas erkennen wir an ihren Eigenschaften. Vata ist trocken, kalt, hell, beweglich, hart, rau, veränderlich und klar. Vata ist die eigene Lebensenergie, kraftvollstes aller Doshas und stärkster Krankheitsverursacher. Dem Vata untersteht die Bewegung, es ist zugleich Träger von Pitta und Kapha. Pitta ist heiß, hell, flüssig, scharf, übel riechend, weich und klar. Dem Pitta unterstehen Hitze, Temperatur und alle chemischen Reaktionen. Kapha ist kalt, nass, schwer, langsam, stumpf, statisch, glatt, dicht und wolkig, und erhält Substanz, Gewicht und Zusammenhalt im Körper.
Die Doshas sind hier recht kurz erklärt. Vielmehr möchte ich auf die therapeutisch einzusetzenden Pflanzen und ihre Wirkungen eingehen.
TULSI – DAS KÖNIGSBASILIKUM
Ocimum tenuiflorum enthält so einige wertvolle Wirkstoffe, z.B. Eugenol. Dieses ist sehrwichtig in der Schmerzbehandlung, da es Ionenkanäle verstopft und zu einer deutlich eingeschränkten Schmerzweiterleitung führt. Zu beachten ist, dass Eugenol stark flüchtig ist, sodass dieWirkdauer von 20 Minuten kaum überschritten wird. Eugenol ist aber nicht nur in Tulsi enthalten. Weitere Wirkstoffvertreter sind die Nelke und der Eukalyptus.
Ein gemeinsamerWirkstoff von Tulsi und Eukalyptus ist das 1,8-Cineol, welches mit diesem Namen auch in der Apotheke erworben werden kann. Vorsicht: Nicht anzuwenden bei
akuter Bronchitis! Tulsi ist ein großartiges Mittel bei Stress, als Analgesietherapeutikum, zur Spülung bei Gingivitis o.Ä. Energetisch drückt Tulsi den göttlichen Schutz aus. Damit ist es gut geeignet als Aromatherapie sowie in der Sterbebegleitung. Tulsi wird nachgesagt, Körper, Geist und Seele voneinander trennen zu können.
Verwendet wird für Hund, Katze, Pferd und Mensch Rana Tulsi, Krishna Tulsi und Vana Tulsi.
ASHWAGHANDA – WITHANIA SOMNIFERA
Ashwaghanda, „der Geruch des Pferdes“, wird auch Schlafbeere oder Indischer Ginseng genannt. Sie zeichnet sich durch ihre Wirkung auf die Telomere aus. Diese werden durch die Pflanze verlängert, damit ist die körpereigene DNA nicht so schnell durch Freie Radikale angreifbar. Die Pflanze wächst nicht nur fernöstlich, sondern ist auch bei uns in Europa beheimatet.
Hauptwirkstoffe sindAnaferin, Withaferin A und Withasomniferanolid.
Seit jeher beschäftigt die Menschheit der Gedanke, für immer jung zu bleiben. Ashwaghanda unterstützt hier in unglaublicher Weise. Sie schützt unser Erbgut, stärkt das Immunsystem und wirkt homöostasierend.
Zitat Goethe Universität 2010 – 2016: „Regelmäßige Ashwaghanda-Supplementierungen können Alterserscheinungen und sportlich bedingte somatische Abnutzungsprozesse um bis zu 87 Prozent rückläufig machen.“
BRAHMI/BACOPA – KLEINES FETTBLATT
Bacopamonnieri, „Heiliger Wegerich“, ist eine Sumpfpflanze mit verschiedenenWirkstoffen wie Flavonoide, Apigenin, Luteolin, Phytosterole, Bacosid A und B, die auf diverse Belastungsstörungen einwirken können. Brahmi wird weltweit als nootrophes Stressadaptogen eingesetzt. Speziell Katze und Pferd sind hier anfällig. Ein Aneurysma beim Pferd entsteht fast ausschließlich stressbedingt, beim Menschen hingegen eher durch Fettablagerungen in den Gefäßen. Durch die ZNS-tonische Wirkung kann man Brahmi bei neurologischen Symptomen im Gehirn und Rückenmark einsetzen. Phytosterole wirken dementiv. Brahmi sorgt für gute Laune.
TRIPHALA – MITTEL ZUM STARKWERDEN
Triphala besteht aus drei verschiedenen Früchten: Haritaki, Amalaki und Bhibhitaki. Durch verschieden zusammengesetzte Wirkstoffe wie Terpen-Saponin-Droge, zyklische Triterpene, Myrobalanen-Flavonoide sowie Myrobalanan-Tannine wirkt Triphala als Mikrobiozid. Als Antimykotikum hat es eine antikanzerogene Wirkung (insbesondere steht hier Candida albicans im Vordergrund, dieser verursacht Polypen, in der Folge kann Krebs im Darm entstehen). Triphala hat die außergewöhnliche Wirkung, auf alle Doshas Vata, Pitta und Kapha einzuwirken, somit auch auf das ZNS als Diurese und Entschlackungsmittel, antimutagen u. v. m. Kurzum: Triphala macht Geist und Gewebewiderstandfähig.
GOTU KOLA – INDISCHER WASSERNABEL, TIGERGRAS
Wächst gern an Bachläufen. Gotu Kola hat eine beachtliche Knochenmark-tonische Wirkung und trägt zu einer verbesserten Blutversorgung bei. Auch die Rheologie wird gestärkt, sowohl in jungen als auch in gealterten Gefäßen. Darüber hinaus wird eine nachgewiesene antikanzerogene Wirkung beschrieben, Antiarteriosklerose, eine bezaubernde Wundheilungsverbesserung, in diesem Zusammenhang auch eine positive Narbenentstörung.
Da es sich um ein Keratin-Polymer handelt, sind weitere Einsatzgebiete für einen „Tausendsassa“ wie Gotu Kola der Fellwechsel, verfilztes Haarkleid und Alopezie (Haarausfall).
TIERHEILPRAKTIKERIN
Peggy Franke
TÄTIGKEITSSCHWERPUNKTE Phytotherapie, Ernährungsberatung, Homöopathie, Bach-Blütentherapie, Autorin, Dozentin an den Paracelsus Gesundheitsakademien
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