Fälle aus der THP-Praxis für die Praxis

VON MONIKA HEIKE SCHMALSTIEG

KATZEN MÖGEN KEINE FLUGZEUGE

Ein Katzenbesitzer erscheint in meiner Praxis. Er möchte wissen, ob und wie während einer zweiwöchigen Dienstreise nach Asien seine Katze allein zu Hause gelassen werden kann. Quasi als Selbstversorger mit Trockenfutter, fließendem Wasser und ein paar ausgesetzten Mäusen als Frischfutter zum Fangen. Geht das?

Oft halten sich berufstätige Menschen Katzen, weil man mit ihnen nicht Gassi gehen muss und sie weniger Beschäftigung brauchen als z. B. Hunde. Was aber tun, wenn eine Dienstreise ins Ausland ansteht und Freunde oder Nachbarn keine Zeit haben, um sich um das Tier zu kümmern? Natürlich widerspricht es dem Tierschutz, eine Katze als obligat soziales Tier tagelang allein zu lassen. Selbst wenn ausreichend Futter und Wasser bereitgestellt werden, fehlt es an gesundheitlicher Überwachung. Das Tier könnte krank werden oder sich verletzen und dadurch jämmerlich und einsam zu Tode kommen.
Helfen kann eine Katzenpension. Eine gute Katzenpension zeichnet sich dadurch aus, dass die Katze während der Abwesenheit ihres Besitzers gut versorgt wird.

FOLGENDE PUNKTE SIND DABEI ZU BEACHTEN:

Die Einrichtung sollte sauber und gut gepflegt sein, denn Katzen sind empfindliche Tiere und reagieren nur auf eine saubere Umgebung positiv.
Die Betreuer müssen über Erfahrung im Umgang mit Katzen verfügen. Idealerweise sollten sie Tierpfleger oder ausgebildete Fachkräfte sein, die wissen, wie man mit den verschiedenen Verhaltensweisen und Bedürfnissen von Katzen umgeht. Jede Katze hat ihre eigenen Vorlieben. Eine gute Katzenpension wird darauf achten, individuell auf die Bedürfnisse Ihrer Katze einzugehen, sei es bei der Fütterung, beim Spielen oder bei der Aufmerksamkeit.
Die Einrichtung sollte sicher sein, um Unfälle oder ein Entkommen des Tieres zu verhindern. Dies umfasst stabile Gehege sowie Vorkehrungen gegen potenzielle Gefahren wie giftige Pflanzen oder andere Tiere. Die Katzenpension muss über einen Notfallplan verfügen, falls eine Katze plötzlich krank wird oder Verhaltensprobleme auftreten. Dies beinhaltet den Zugang zu tierärztlicher Versorgung und die Möglichkeit, Sie an Ihrem Aufenthaltsort im Notfall zu kontaktieren.

Lesen Sie Bewertungen und suchen Sie nach Empfehlungen anderer Katzenbesitzer, die die Dienste der Katzenpension bereits in Anspruch genommen haben. Positive Erfahrungen sind ein gutes Zeichen.
Auch ist es ratsam, die Einrichtung persönlich zu besichtigen, bevor Sie Ihre Katze in die Obhut der Pension geben. Dadurch erhalten Sie einen Eindruck von den Bedingungen vor Ort und können sich mit den Betreuern austauschen. Dienstleistungen, Gebühren und Richtlinien der Katzenpension sollten öffentlich kommuniziert sein, denn das spricht für Seriosität. Stellen Sie sicher, dass Sie alle relevanten Informationen erhalten, bevor Sie sich entscheiden.
Vorteilhaft kann sich ein Probebesuch der Pension mit Ihrer Katze auswirken, denn so können Sie direkt sehen, wie Ihr Tier die fremde Umgebung annimmt.
Auch manche Tierheime nehmen Pensionskatzen gegen Bezahlung auf. Ich machte mich daher gemeinsam mit dem Besitzer auf die Suche nach der geeigneten Pension bzw. dem geeigneten Tierheim und wurde fündig. Wir brachten die Katze zum Probewohnen für 2 Tage hin und konnten uns so von der Kompetenz des Personals und der Akzeptanz der Katze überzeugen. Der Besitzer konnte sich danach entspannt auf die Reise machen, und ich plane nun, meine Praxis als Pension für Urlaubskatzen zu erweitern.