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Serie: Bach-Blüten in der Tierheilpraxis - Rescue remedies: Cherry Plum

Foto: Johanna Mühlbauer – FotoliaGeschichte der Bach-Blütentherapie

Begründer der Bach-Blütentherapie war der englische Arzt Dr. Edward Bach (1886-1936). Zunächst als Krankenhausarzt und Bakteriologe tätig, wandte sich Bach nach und nach auch anderen Therapieverfahren zu, um eine Möglichkeit zu finden, Erkrankungen ursächlich behandeln zu können. Er beschäftigte sich mit Homöopathie und bereitete schließlich die von ihm entdeckten Darmbakterien homöopathisch auf (Bach-Nosoden).

Nach eigener Praxis- und intensiver Forschungstätigkeit gab er im Alter von 44 Jahren Praxis und Labor auf, um nach Alternativen für seine bakteriellen Nosoden zu suchen. Diese fand er in Pflanzen, die er in eigener Herstellungsweise aufbereitete. Die dabei entstandenen Essenzen, die er aus wildwachsenden Blumen, Büschen und Bäumen höherer Ordnung herstellte, nannte er „Reharmonisierungstropfen“, da sie aufgrund hoher Schwingung viel Kraft aufwiesen.

Zitat Dr. Bach: „Unsere Persönlichkeit mit den Tugenden, die wir nötig haben, zu überfluten und dadurch die Charakterzüge auszuwaschen, die unser Leiden verursachen“.

Bach vertraute beim Sammeln und Aufbereiten seiner 38 verwendeten Pflanzen weitestgehend seiner Intuition und seinem Fingerspitzengefühl. So wurden viele Pflanzen sofort nach dem Pflücken in ein Glas klares Quellwasser gelegt und drei Stunden der Sonne ausgesetzt, bis die Blüten welkten. Das so eingedampfte Wasser wurde mit Alkohol konserviert und im Verhältnis 1:240 verdünnt (Sonnenmethode). Frühjahrsblüten von Bäumen und Sträuchern, bei denen die Sonnenkraft nicht ausreichte, wurden gekocht und anschließend verdünnt (Kochmethode). Zusätzlich zu den von ihm zusammengestellten 38 Essenzen stellte Bach ein „Bach-Blüten-Komplexmittel“ zusammen, das unter dem Namen „Notfalltropfen“ (Rescue remedies) bekannt wurde.

DIESE NOTFALLTROPFEN ENTHALTEN FOLGENDE FÜNF BACH-BLÜTEN (IN ALPHABETISCHER REIHENFOLGE):

  • Cherry Plum
  • Clematis
  • Impatiens
  • Rock rose
  • Star of Bethlehem

Notfalltropfen können bei seelischen Schockzuständen und großer innerer Anspannung gegeben werden. Das können z. B. Unfälle, Fast-Unfälle oder der Verlust eines Weggefährten, eines Haustieres oder auch der Verlust des „Besitzers“ sein.

Rescue-Remedy-Creme

Die Rescue-Remedy-Creme enthält zusätzlich Crab Appel und eignet sich zur Behandlung von Verletzungen, Insektenstichen und Hautirritationen. Erhältlich sind zudem Notfall- Drops, Gummibärchen, Cracker, Globuli etc. Auch werden Rescue-Remedy-Night-Tropfen angeboten, die eingesetzt werden können, wenn Menschen oder Tiere aus unterschiedlichen Gründen unter Schlaflosigkeit leiden. Generell lassen sich Bach-Blüten bei Menschen und Tieren gleichermaßen einsetzen und sogar auf Pflanzen haben sie eine heilende, positive Wirkung.
An dieser Stelle sollen die Blütenmonographien der einzelnen Notfalltropfen vorgestellt und mit Cherry Plum begonnen werden.

Fotos: © euthymia – Fotolia, tunedin – FotoliaCherry Plum – Kirschpflaume – Prunus cerasifera

  • Familie Rosengewächse – Rosaceae
  • Niedriger Baum oder Strauch bis 5 Meter Höhe, trägt essbare Früchte (Türkenkirsche)
  • Beheimatet im Balkan und Klein- bis Mittelasien
  • Hier in Obstanbaugebieten verwildert an Straßenrändern, Waldrändern …, Anpflanzungen in Gärten und Parks
  • Blätter elliptisch bis verkehrt eiförmig, gekerbt, kahl, 3 - 7 cm lang
  • Blüten weiß, innen schwach rosa und stark duftend
  • Blüht sehr früh, Früchte ab Juni

Tierverhalten von Cherry Plum

Cherry Plum hilft, extreme innere Spannung abzubauen. In der Verhaltenstherapie mit Tieren kann Cherry Plum deshalb bei folgenden Verhaltensmustern eingesetzt werden:

  • Überängstlich oder überaggressiv (reagiert kopflos, dreht durch, beißt zu)
  • Das Tier ist unberechenbar (starke Temperamentsausbrüche, innere Zwänge)
  • Läuft auffallend viel hin und her
  • Kontrolliert zwanghaft immer wieder Duftmarken in seinem Revier
  • Reagiert heftig seine überschüssigen Kräfte ab
  • Neigt zu allergischen Reaktionen und Muskelverspannungen
  • Positive Entwicklung: innere Gelassenheit

Foto: Negoi Cristian – FotoliaAus eigenen Praxiserfahrungen kann ich sagen, dass sich eine Cherry-Plum-Indikation immer wieder bei Schäferhunden zeigt und diesen mit dieser Blüte tatsächlich gut geholfen werden kann. Die Tiere sind meist ängstlich und unsicher, darum reagieren sie aggressiv auf andere Hunde oder Menschen. Daher ist es ratsam, die Bach-Blütentherapie mit erzieherischen Maßnahmen zu kombinieren und die Bach-Blüten dabei als belohnenden Faktor einzubauen. So lässt sich relativ schnell beobachten, dass die Blüte Cherry Plum eine beruhigende und entspannende Wirkung auf das betroffene Tier hat, da es durch die Therapie kaum noch oder nur noch wenig Aggressionspotenzial zeigt und sogar anfängt, mit vorherigen „Feinden“ zu spielen.

Selbstverständlich lässt sich Ähnliches bei anderen Tierarten und auch beim Menschen beobachten. Und natürlich kann die Bach-Blüte Cherry Plum mit anderen Bach- Blüten kombiniert werden.

Fallbeispiel

Fotos: © Peredniankina – Fotolia, Scisetti Alfio – FotoliaAuf dem Weg zu einem Patienten lag ein angefahrener Hund am Straßenrand. Ich hielt an und kümmerte mich um Mensch und Hund. Es war offensichtlich, dass die rechte Gliedmaße im Schulterbereich gebrochen oder angebrochen war, da sich eine deutliche Schwellung bildete und der Vorderlauf deutlich deformiert war. Der Tierarzt war schon informiert, denn hier ist natürlich die Schulmedizin gefragt. Hund und Herrchen waren schwer geschockt. Der Besitzer konnte kaum den Unfallhergang schildern und weinte aus Sorge um seinen Hund. Der Hund atmete flach und konnte sich nicht bewegen. Nachdem ich den Unfallort gesichert hatte, überlegte ich, was ich bis zum Eintreffen des Tierarztes für den Hund tun könnte. Da fiel mir ein, dass ich die Notfalltropfen in meinem Hausbesuchskoffer dabei hatte. Also fragte ich den Hundebesitzer, ob ich seinen Hund vorbehandeln dürfe, was er bejahte. Also gab ich dem Hund eine gute Dosis Rescue remedies und auch der Tierbesitzer nahm einige Tropfen zu sich, da er von den Bach-Blüten schon einmal etwas gehört hatte. So saßen wir am Straßenrand und warteten auf den Tierarzt. Nach gut fünf Minuten wurde der Hund etwas munterer, hatte einen klaren Blick, die Atmung normalisierte sich und er nahm seine Umgebung sichtlich wieder war. Am Aufstehen haben wir ihn allerdings gehindert, um ihm Schmerzen zu ersparen. Als es dem Hund besser ging, besserte sich auch schnell der Zustand des Hundebesitzers.
Der Hund wurde am Schultergelenk operiert und ich behandelte ihn dann noch einige Wochen homöopathisch. Der Einsatz der Notfalltropfen war nur am Tag des Unfalls nötig, aber für mich war es mal wieder eine schöne Bestätigung, wie gut und effektiv die Bach-Blüten in Extremsituationen helfen können. Der Hund und sein Besitzer sind als Kunden in meiner Praxis geblieben, sodass ich den Hund auch heute noch bei Bedarf behandle.

In der nächsten Ausgabe stelle ich Clematis und Impatiens vor und beschäftige mich mit den Mischverhältnissen und der Dosierung von Bach-Blüten.

SANDRO BERGER SANDRO BERGER
TIERHEILPRAKTIKER IN EIGENER PRAXIS IN ZORGE

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TÄTIGKEITSSCHWERPUNKTE

  • Akupunktmassage am Tier
  • Neuraltherapie
  • Homöopathie
  • Phytotherapie
  • Bach-Blütentherapie
  • Dozent an den Paracelsus Schulen

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