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Endo- und Ekoparasiten beim Hund

Bei Hunden docken sich Endo- und Ektoparasiten besonders gern an einen geschwächten Organismus an. Gründe dafür können Ernährung, Stress, chemische Substanzen, Erkrankungen oder allgemeine Immunschwächen sein, wie sie oftmals bei Hunden aus dem Auslandstierschutz vorkommen.

Folgende Maßnahmen sind der beste Schutz vor einer Fehlbesiedlung mit Parasiten und sollten immer die Grundlage für ein gesundes Leben sein: Eine naturnahe, hochwertige und individuell angepasste Ernährung
Das Vermeiden von Toxinen, z. B. Nervengifte und Chemikalien in Antiparasitenmitteln, sowie Impfungen

Da nicht alle Toxine vermieden werden können, sollten regelmäßige Ausleitungskuren durchgeführt werden Ein gesundes Darmmikrobiom Eine angemessene körperliche und geistige Auslastung sowie ausreichende Ruhephasen

Grundsätzlich sind Parasiten kein Grund zur Panik. Es hat sie schon immer gegeben, sie sind, ebenso wie wir, ein Teil der Erde, und sowohl wir als auch unsere Hunde müssen einen Weg finden, angstfrei mit ihnen zu leben.

WAS SIND EKTOPARASITEN, UND WIE KÖNNEN SIE ABGEWEHRT WERDEN?

Zu den Ektoparasiten zählen Flöhe, Zecken, Läuse und Milben. Studien haben gezeigt, dass Cystus sehr gut gegen Ektoparasiten wirkt, das Immunsystem stärkt und vor Infektionen schützt. Geben Sie dazu kurweise über den Zeitraum von 7 Tagen 1 Tropfen ätherisches Öl mit ins Futter (Dosierung für einen mittelgroßen Hund von 20 – 30 kg). Cystus ist ein intensives ätherisches Öl. Sollte der Hund das Futter dann nicht mehr anrühren, versuchen Sie Geschmacksverstärker, z. B. Fischöl, oder nehmen Sie ersatzweise Cystus-Tee oder Pflanzenteile als Futterzusatz.

Neben Lavendel, Pfefferminze, Zeder, Rosmarin und Grapefruit wirken folgende ätherische Öle antiparasitär: Lemongras wehrt Flöhe ab
→Eukalyptus hält Fliegen fern
→Citronella hilft gegen einen Großteil der Parasiten, vor allem Mücken

→Geranie besitzt die Fähigkeit, den Chitinpanzer der Parasiten aufzulösen
→Cystus, Pfefferminze und Lavendel wirken in Verbindung mit Kokosfett stark gegen Zecken

Ätherische Öle können mit einem Diffusor im Raum vernebelt werden. Außerdem sollten sie vor jedem Spaziergang und bei Bedarf sparsam in das Fell des Hundes gestrichen werden.
Ätherische Öle können auch mit einem fetten Trägeröl verdünnt werden, das entlang der Beine, an den Ohren, auf den Oberschenkelinnenseiten und anderen Körperpartien dünn aufgetragen wird. Als fettes Öl eignet sich Kokosöl, das durch den Geruch der Laurinsäure abschreckend auf Zecken und andere Lästlinge wirkt. Schwarzkümmelöl hält äußerlich angewendet durch seinen hohen Anteil an ätherischen Ölen ebenfalls Zecken fern. Als Futterzusatz sollte es nicht länger als vier Wochen wie eine Kur verabreicht werden, da sonst eine Leberbelastung erfolgen kann.

Antiparasitäre Basismischung mit fettem Öl: Geben Sie 30 ml Kokosöl in einen Tiegel oder 30 ml Schwarzkümmelöl in eine Braunglasflasche und je nach Vorliebe des Tieres und Geruchsintensität der Öle insgesamt 7 – 10 Tropfen ätherisches Öl dazu.

Antiparasitäre Basismischung als Spray: Vermischen Sie in einer Braunglasflasche mit Sprühaufsatz 50 ml gereinigtes Wasser mit einer Prise basischem Salz und 10 – 12 Tropfen ätherisches Öl.

BEHANDLUNG BEI ZECKENBISSEN

Zecken sollten täglich mit einer Zeckengabel aus dem Körper des Hundes entfernt werden. Die betroffene Hautstelle wird mit einem kleinen Trop

fen Cystus- oder Lavendelöl desinfiziert. Hat das Tier eine empfindliche Haut, können Sie anschließend etwas hautpflegendes Olivenöl darüber geben, um das Öl zu verdünnen und die Hautreizung zu lindern. Auch die Behandlung mit einem ätherischen Öl oder einer Urtinktur aus der Pflanzenfamilie der Geranie wirkt im Fall einer Übertragung mit Borrelien oder Anaplasmen bereits antiinfektiös.

BEHANDLUNG BEI FLOHBEFALL

Sowohl Flöhe als auch deren Eier (Nissen) können gut mit fettem Kokosöl und den darin enthaltenen Aktivstoffen Octan- und Decansäure behandelt werden. Vermischen Sie 1 EL Kokosöl mit jeweils 2 Tropfen Geranie, Cystus, Lavendel und Lemongras, und massieren Sie diese Mischung sorgfältig in die Haut des Tieres ein. Duschen Sie den Hund 1 – 2 Stunden später gründlich ab und waschen Sie ihn mit einem neutralen, sehr milden Babyshampoo. Geben Sie in das Shampoo einige Tropfen Lavendel oder andere flohabwehrende ätherische Öle, und kämmen Sie den Hund ausgiebig durch, nachdem Sie das Fell ausgespült haben. Diesen Vorgang müssen sie gegebenenfalls am nächsten und übernächsten Tag wiederholen, denn Flöhe können sehr penetrant sein. Sobald der Flohbefall komplett behoben ist, massieren Sie Effektive Mikroorganismen in die Haut des Hundes ein, damit sich der pH-Wert der Haut regulieren kann. Bitte auch die Umgebungsplätze, Textilien, Teppiche und Autositze mitbehandeln. Je nach Möglichkeit entweder einfrieren oder bei mindestens 60 Grad mit einigen Tropfen ätherischer Öle im Waschgang reinigen, oder mit speziellen Umgebungssprays behandeln, die auf der Basis von Octan- und Decansäure (Bestandteile des Kokosöls) wirken. Ein extremer Flohbefall sollte täglich, in Einzelfällen sogar über mehrere Wochen lang behandelt werden. Eine parallel durchgeführte Darmsanierung und eine Immunstärkung machen ebenfalls großen Sinn. Ich habe in den letzten 14 Jahren unzählige Male mit einem Flohbefall bei Hunden zu tun gehabt, und in 99 Prozent der Fälle haben die Besitzer ihn mit diesem Verfahren wieder komplett in den Griff bekommen. Nur einmal war bei einem Hund ein Kombipräparat aus Floh- und Wurmmittel nötig, weil der immer wiederkehrende Flohbefall, vermutlich aufgrund von unzähligen Igeln im Garten, nicht in den Griff zu bekommen war. Bei einem Hofhund war ebenfalls eine Behandlung mit einem toxischen Präparat nötig, weil der Flohbefall bereits massiv fortgeschritten und die Lebensqualität des Hundes stark beeinträchtigt war.

BEHANDLUNG BEI MILBENBEFALL

Es gibt zahlreiche Milbenarten, die unterschiedliche Symptome verursachen. Ohrmilben erkennt man an plötzlich auftretenden Hautveränderungen mit roten, stinkenden Flecken im Ohr des Tieres. Hier reicht es oftmals aus, den äußeren Gehörgang mit einer Mischung aus 1 TL Kokosöl und 1 Tropfen Lavendel einzureiben. Grabmilben (Sarkoptes) lösen beim Hund die Räude aus. Diese Milben graben sich unter die Haut und verursachen einen sehr heftigen Juckreiz, während sie nach außen hin meist unerkannt bleiben. Ein Therapieversuch wäre, die betroffenen Hautstellen mit ätherischem Oregano-, Anis- oder Teebaumöl zu behandeln.
Haarbalgmilbenbefall (Demodex) geht meistens mit einer Immunschwäche einher und betrifft in der Regel Tiere aus dem Tierschutz. Da hier die Haut stark angegriffen ist, sollten neben einer massiven Immunstärkung (z. B. mit Kolostrum und Heilpilzen) und einer Darmsanierung ätherische Öle wie Lavendel und basische Bäder zur Linderung eingesetzt werden. Auch bei Milbenbefall sollten die Umgebungsplätze mitbehandelt werden. Im Fall von Grab- und Haarbalgmilben kann je nach Zustand des Tieres der Einsatz eines schulmedizinischen Mittels unumgänglich sein, um das mitunter starke Leiden des Tieres schnellstmöglich zu beenden. Entscheiden Sie diesen Eingriff immer gemeinsam mit der tiertherapeutischen Praxis Ihres Vertrauens.

BEHANDLUNG BEI PILZBEFALL


Es gibt unzählige Candidaarten, der am häufigsten vorkommende ist der Candida albicans (Hefepilz), der sich in sämtlichen Schleimhäuten des Körpers (gern auch im Darm) ansiedelt, sich aber auch auf chronische Hautentzündungen setzen kann. Tierohren werden vermehrt vom Hefepilz Malassezia furfur befallen, was sich in einem braun-schmierigen und nach altem Käse riechenden „Dreck“ in der Ohrmuschel zeigt. Malasseziabefall geht oft mit einer Allergie oder dauerhaften Futter-Unverträglichkeiten einher. Da für sämtliche Pilze ein alkalisches Milieu tödlich ist, sollte der Grundstoff für eine äußerliche Behandlung immer eine Lauge (alkalisch) sein. Tupfen Sie die betroffenen Hautstellen mit einem in der Lauge getränkten, weichen Baumwolltuch oder Wattepad ab bzw. reinigen Sie die Ohrmuscheln mehrmals täglich damit. Als Zusatz eignen sich die am stärksten antimykotisch wirkenden ätherischen Öle: Teebaum, Manuka, Lavendel und Myrrhe. Befallene, bereits stark beschä

digte Hautstellen und Ohren werden niemals mit einem fetten Öl behandelt, da dieses den Pilz nährt. Besser eignen sich als Basis Aloe-vera-Gel, Quark, Heilerde oder eine Paste aus Coriolus und Manuka-Honig.

WAS SIND ENDOPARASITEN, UND WIE KÖNNEN SIE ABGEWEHRT WERDEN?

Zu den Endoparasiten zählen neben verschiedenen Wurmgattungen auch Einzeller wie Giardien und Kokzidien. Bei Clostridien handelt es sich um Bakterien, die im Fall einer übermäßigen Besiedlung für starke Blähungen und Dysbiosen (Ungleichgewicht der Darmflora) sorgen können. Weist das Darmmikrobiom ein ausgewogenes, gesundes Milieu auf, wird sich die Fehlbesiedlung mit Endoparasiten auf natürlichem Weg regulieren. Sie sollten daher kurweise mehrmals im Jahr ein wurmwidriges Milieu im Verdauungstrakt Ihres Tieres schaffen, die Darmschleimhaut pflegen und ihren Hund auf natürliche Weise mit der Hilfe pflanzlicher Mittel entwurmen. Seien Sie kreativ und pürieren Sie für Ihren Hund einen Kräuterbrei aus Buttermilch, Kürbiskernen und Honig mit Kokosflocken und je 1 Tropfen der ätherischen Öle Thymian und Oregano. Auch Entwurmungskugeln aus Kamalapulver, Kokosflocken, Wermutkraut und ätherischen Ölen können Sie selbst anfertigen und Ihrem Hund zunächst 1 x und 14 Tage später erneut verabreichen.

Um Würmern auf gesunde Weise entgegenzuwirken, können mehrmals in der Woche ein oder mehrere der folgenden Lebens- und Naturheilmittel gegeben werden: Ananas und Papaya – frisch oder pulverisiert als Kapseln Propolis – flüssig oder als Pulver zur prophylaktischen Wurmbehandlung; auch bei leichtem Wurmbefall geeignet
Pürierte rohe Möhren Kokosraspel oder Kokosfett Knoblauch – je nach Größe des Hundes 1 – 3 Zehen pro Woche ins Futter gepresst
Bach-Blüte Crab Apple – wenige Tropfen mit Wasser oder Apfelessig verdünnt oder 2 – 4 Globuli direkt ins Maul verabreichen
Apfelessig bei Candida im Darm Abrotanum D1, Natrium sulfuricum D12 und Lachesis D12 – als homöopathische Wurmkur alle 6 Monate 8 Tage lang 2x täglich direkt ins Maul geben Wurmtreibende Kräutermischungen von verschiedenen Anbietern Kräutersud aus Beifuß (Wermutkraut)

Kräutersud aus Ingwer, Knoblauch und Petersilie Kräuterpillen aus der Traditionellen Chinesischen Medizin bei Giardien
Kräutertinkturen auf der Basis von Bartflechte und Ringelblume, die bei Kokzidien und Giardien äußerst wirksam sind
Huminsäuren oder Zeolith CDL oder MMS (bitte nur nach dem Lesen von Fachliteratur)

Folgende ätherische Öle wirken innerlich angewendet antiparasitär: Cystus, Thymian, Majoran, Oregano, Weihrauch, Copaiba, Lavendel, Anis, Fenchel, Ingwer sowie Beifuß-Gattungen wie Estragon und Davana. Als Dosierung gilt sowohl bei ätherischen Ölen als auch bei den anderen pflanzlichen Mitteln immer die Empfehlung: Weniger ist mehr. Finden Sie heraus und testen Sie aus, welche Mengen Ihr Hund benötigt und welche Mittel er überhaupt verabreicht bekommen möchte. Es ist unmöglich, haargenaue Dosierungsempfehlungen zu geben, die für jedes Individuum stimmig sind. Dies alles sind nur Möglichkeiten, aus denen Sie sich das Passende für Ihren Hund und Ihre Patienten auswählen sollten.
Eine natürliche Entwurmung des Hundes ist auf jeden Fall möglich. Nur im Einzelfall bei starker Immunschwäche oder extrem starkem Wurmbefall reichen all die aufgeführten Mittel unter Umständen nicht aus und eine schulmedizinische Wurmkur sollte verabreicht werden. Eine anschließende Darmpflege mit schleimhautaufbauenden Mitteln wie Huminsäuren, Haferschleim und Aloe vera in Kombination mit probiotischen Darmbakterien wäre dann empfehlenswert.

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SUSANNE ORRÙ-BENTERBUSCH

TIERHEILPRAKTIKERIN

TÄTIGKEITSSCHWERPUNKTE Mykotherapie, Phytotherapie, Aromatherapie, Homöopathie, Akupunktur, Bioresonanz, Autorin und Referentin

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