Lustiges, Skurriles und Erfreuliches aus der Praxis
DER POTENTE, SICH SELBST BESPASSENDE CHIHUAHUA
Wir nennen ihn jetzt einfach mal „Junior“, den kleinen Rüden, etwas überspannt und zickig, der mit seiner verzweifelten Besitzerin zu uns kam. Als sie uns das Problem mit Junior erörterte, stieg ihr die Röte ins Gesicht, aber der „Hotspot“ war für uns gleich offensichtlich. Die Geschichte von Anfang an:
Bereits am Telefon versuchte die Besitzerin zu erklären, dass sie sich mit ihrem Junior nicht mehr auf die Straße, zum Einkaufen und schon gar nicht zu Bekannten traue, denn Junior hat ständig seinen Schniedel ausgefahren, putzt und leckt unablässig und mit sichtlicher Freude daran rum. Weder die Besitzerin noch ihre Bekannten wollten diese Dauerbeleckung weiter tolerieren, zumal sich mit der Zeit auch die Schleimhaut bereits schmerzhaft verändert hatte. Der aktuelle Zustand von Präputium (Vorhaut) und Penis war deutlich zu sehen, da sowohl die Präputialschleimhaut als auch der Penis selbst in neon-rot strahlte.
Die Besitzerin war total verzweifelt, da sie schon bei drei Tierärzten mit Junior vorstellig war und diese lediglich mit Beruhigungsmitteln – bis hin zu Valium – versuchten, den Zustand zu bessern, jedoch ohne Erfolg.
Dann hatte sie von einer Tierarztpraxis mit einem homöopathisch arbeitenden Tierarzt und einer physiotherapeutischen Praktikantin erfahren und stand bei uns im Behandlungszimmer. Nach längerem Gespräch mit der Besitzerin hatten wir uns darauf geneinigt, einen Versuch zu wagen.
Als therapeutisches Mittel entschieden wir uns für Mönchspfeffer, eine Pflanze, die schon im Mittelalter als „Hängolin“ in den Klöstern genutzt wurde. Man hat es den Mönchen in den Frühstücksbrei gemischt, damit sich die Sehnsucht nach körperlichem Verlangen verflüchtigt und die Libido abflaut.
Entsprechend stellte ich eine Tinktur her, die in verdünnter Form an Junior zur oralen Verabreichung abgegeben wurde, ebenso wie ein Öl aus gleicher Pflanze, das per Q-tip direkt auf Penis und Präputium aufgebracht werden sollte. Eine Essenz nach der Bach-Methode sprühten wir ihm aufs Fell und die Besitzerin mischte die Pflanze in Trockenform unters Futter.
Dann ließen wir den Dingen ihren Lauf und vereinbarten wöchentliche Telefonbesprechungen. Nach dem dritten Telefonat teilte die Besitzerin erste Erfolge mit. Als sie nach zwei Wochen zur Kontrolluntersuchung kam, berichtete sie stolz von den Fortschritten, und auch Junior war aufmerksamer und interessierte sich für sein Umfeld.
Die Besitzerin erzählte uns zuversichtlich, dass Junior nun seinen Penis fast durchgängig im Präputium lässt und auch nachts wieder ruhig in seinem Körbchen schläft. Tagsüber beschäftigt die Besitzerin Junior mit einem Trainingsprogramm, das ihm Spaß macht und ihn auspowert.
Seit vier Jahren bekommt Junior zweimal jährlich eine ZweiWochen-Kur und verhält sich unauffällig.
INA-LENA WÄHNER
TIERHEILPRAKTIKERIN
MOBILE TIERHEILPRAXIS AM AMMERSEE
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