Skip to main content

Bach-Blüten in der Tierheilpraxis: Serie Rescue remedies: Clematis & Impatiens

201505 Bach1Gesundheit ist die vollständige Einheit von Seele, Körper und Geist oder – wie Bach formuliert – die wahre Erkenntnis dessen, wer wir sind. Jeder Krankheit geht hingegen ein negativer Seelenzustand voraus, der dadurch entsteht, dass die Persönlichkeit das höhere Selbst nicht wahrnimmt oder sich in ihrem Verhalten gegen das Prinzip der Einheit wendet.

Vorher Gedanken machen

Hier wird schnell klar, dass der Eingabe von Bach-Blüten immer eine genaue Anamnese vorausgehen muss. So ist es selbstverständlich, dass Angstpatienten – und auf diese treffen Notfallblüten zu – einer besonderen und geduldigen Therapie unterzogen werden sollten. Nur die kommentarlose Verabreichung von Bach- Blütenmischungen ohne entsprechende einfühlsame Unterstützung wird selten zum gewünschten Therapieerfolg führen.

Als zusätzliche Maßnahmen bieten sich unterstützende Trainingseinheiten an, wie z. B. Konfrontation mit angstverursachenden Situationen und anschließender Belobigung durch das Meistern der Situation, in Verbindung mit der Eingabe der Bach-Blütenmischung. In dieser Hinsicht gibt es viele Möglichkeiten, Bach-Blüten zu unterstützen. Kontraproduktiv wäre in diesem Fall, die Bach-Blüten als Strafmaßnahme zu verabreichen.

Kranke Seele

Dr. Bach fiel früh auf, dass Krankheiten mit eigenen Gemütszuständen einhergehen, also die Seele sozusagen krank ist. Die sichtbaren Symptome sollen als Warnsignal vom Körper verstanden werden. Da diese Missstände vom Patienten bzw. in diesem Fall vom Patientenbesitzer nicht wahrgenommen werden, drückt der Körper diese Missstände durch Krankheit aus.
Bach unterscheidet verschiedene Grundmuster oder archetypische seelische Zustände, die allen Menschen und Tieren gleich sind. Insbesondere sind das sieben negative Seelenzustände.

Sieben negative Seelenzustände

  • AngstFoto: Johanna Mühlbauer – Fotolia
  • Unsicherheit
  • Ungenügendes Interesse an der gegenwärtigen Situation
  • Einsamkeit
  • Überempfindlichkeit gegen Einflüsse und Ideen
  • Mutlosigkeit und Verzweiflung
  • Übergroße Sorge um andere

All diesen Seelenzuständen werden spezielle Bach-Blüten zugeordnet. So ähnlich verhält es sich auch mit den Rescue Remedies (Notfalltropfen), denen auch jeweils fünf Blüten zugeordnet werden.

Vielseitige Indikationen von Bach-Blüten

Sie eignen sich sowohl zur Behandlung akuter psychischer Ausnahmezustände als auch zur positiven Beeinflussung typbedingter negativer Charakterzüge. Häufig bessern sich unter der Eingabe von Bach- Blüten auch körperliche Krankheiten wie z. B.:

  • Arthrose
  • Hautkrankheiten
  • Verletzungen, Verbrennungen
  • Epilepsie
  • Vorübergehende Lahmheits- und Lähmungserkrankungen
  • Ataxien
  • Herzerkrankungen

Kontraindikationen

Dazu zählen schwere Geisteskrankheiten, operationsbedürftige Erkrankungen und medizinische Notfälle. Auch Krankheiten und Epidemien, die vom Gesetzgeber aus nicht von Tierheilpraktikern behandelt werden dürfen. Die Kontraindikationen sind in erster Linie so zu verstehen, dass die alleinige oder gar hauptsächliche Therapie mit Bach-Blüten nicht zum gewünschten Therapieerfolg führen wird. Bei meldepflichtigen Erkrankungen und Tierseuchen sind Behandlungsversuche zu unterlassen.

Im letzen Artikel hatte ich bereits die Bach-Blüte Cherry Plum vorgestellt. Diesmal möchte ich mich mit den Bach-Blüten Clematis und Impatiens beschäftigen.

Clematis vitalba – Weiße Waldrebe

201505 Bach3DIE BLÜTE GEGEN GLEICHGÜLTIGKEIT UND FLUCHT VOR DER REALITÄT

  • Hahnenfußgewächs – Ranunculaceae
  • Gehört zu den Lianen, besitzt verholzende, kletternde Sprossachsen
  • Blüten duften unangenehm – ähnlich wie Weißdorn
  • Der Inhaltsstoff Protoanemonin macht die Pflanze giftig
  • Blütezeit: Juli bis September
  • Als Pionierpflanze in feuchten, lichten Laubwäldern und Gebüschen
  • Gilt als Stickstoffanzeiger

TIERVERHALTEN

  • Träge bis apathisch
  • Positive Entwicklung: Wachheit und Aktivität
  • Aktivierung der Lebensfreude
  • Schläft sehr viel
  • Hat keine Lust zu spielen oder Spaziergänge zu machen
  • Nimmt nicht aktiv am Leben teil
  • Zieht sich in sein Schneckenhaus zurück

Tiere im Clematis-Zustand können unbehandelt in eine Lethargie oder Starre fallen und vereinsamen. Sie sind in hohem Maße auf Zuwendung und Hilfe angewiesen. Clematis-Patienten brauchen liebevolle Unterstützung vom Besitzer oder von der Bezugsperson.

Da ich solche Verhaltensmuster oft bei Tierheimtieren feststellen kann, die auch nach der Vermittlung in feste Hände noch lange in diesem Zustand verharren können, ist der Einsatz von Clematis fast obligatorisch. Schön wäre es, wenn mehrere Tierheime mit der einfachen Gabe von Rescue Remedies gleich bei der Aufnahme der Tiere arbeiten würden, um schlimmeren Symptomen vorzubeugen. Glücklicherweise sind einige Tierheime bereits dabei, die Notfalltropfen einzusetzen. Manchmal ist auch die Anschaffung eines tierischen Artgenossen oder Freundes hilfreich. Dies sollte allerdings gut überlegt sein, da sich nicht alle Tiere untereinander gut verstehen.

Impatiens glandulifera – Drüsentragendes Springkraut

BLÜTE GEGEN UNGEDULD, NERVOSITÄT UND REIZBARKEIT

  • 201505 Bach5Familie Balsaminengewächse
  • Einjährig, bis zwei Meter hoch
  • Blütezeit Juni bis Oktober (erster Frost)
  • An einer Pflanze sind oft Knospen, Blüten und Samen gleichzeitig vorhanden
  • Blüten sind vormännliche Rachenblumen, meist durch Bienen, selten durch Hummeln bestäubt
  • Nektar im Sporn zuckerhaltig, wird reichlich produziert
  • Pollen ist ebenfalls sehr zuckerhaltig
  • Die Notfallblüte

TIERVERHALTEN

  • Steht immer unter Zeitdruck, alles soll schnell und ohne Störung laufen
  • Kann schwer aushalten, wie sich Dinge oder Situationen entwickeln
  • Macht lieber alles selbst
  • Trifft öfter unüberlegte Entscheidungen
  • Nicht sonderlich teamfähig
  • Starkes Unabhängigkeitsbedürfnis
  • Braust leicht auf, reagiert dann schroff und brüsk, ist aber nicht nachtragend
  • Nervös, kann sich nicht entspannen Im Krankheitsfall sehr ungeduldig, will so schnell wie möglich wieder gesund werden -> kann Genesung nicht abwarten und leidet öfter unter Rückschlägen
  • Trotz schneller Reaktion unfallgefährdet durch innere Ungeduld
  • Sitzend immer in Bewegung (wippt mit der Pfote, ist nervös, dreht sich auf dem Platz hin und her, findet keine Ruhe)
  • Hat nervöse Zuckungen
  • Ungeduldig und reizbar
  • Blitzschnelle, hektische Bewegungen
  • Versetzt die ganze Familie in Unruhe, ist danach völlig erschöpft
  • Juckreiz

Impatiens kann auch in der Rekonvaleszenz eingesetzt werden, wenn der oder die Genesende sehr ungeduldig ist und den Heilungsverlauf nicht beeinflussen kann -> Positive Entwicklung: Geduld.

201505 Bach4Meine Impatiens-Patienten sind meist junge Hunde, denen es nicht schnell genug gehen kann. Sie sind unerfahren, spielen sehr unbeherrscht und risikofreudig. Oftmals legt sich das mit einer gewissen Erfahrung und Reife von selbst wieder und manchmal ist dieses Verhalten ja auch bis zu einem gewissem Grad positiv und erwünscht. Versäumt man allerdings, im Extremfall frühzeitig einen Riegel vorzuschieben, können aggressive Verhaltensweisen die Folge sein, die schlimmstenfalls zu Bissverletzungen führen können. Die Eingabe von Impatiens unter Zuhilfenahme von Erziehungsmaßnahmen kann ein solches Verhalten frühzeitig verhindern und dem Tier helfen, geduldiger und entspannter zu werden. Auch hier sind einige Rassen anfälliger für dieses Verhalten als andere. So sind z. B. Schäferhunde im Allgemeinen gefährdeter als z. B. Golden Retriever.

In der nächsten Ausgabe: Die Notfallblüten Rock Rose und Star of Bethlehem.

SANDRO BERGERSANDRO BERGER
TIERHEILPRAKTIKER IN EIGENER PRAXIS IN ZORGE

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! 

TÄTIGKEITSSCHWERPUNKTE

  • Akupunktmassage
  • Neuraltherapie
  • Homöopathie
  • Phytotherapie
  • Bach-Blütentherapie
  • Dozent an den Paracelsus Schulen

 Fotos: © tunedin – Fotolia (2), Canina Pharma , Rita Kochmarjova – Shutterstock

< zurück