Tierwissen für Kids: Die Honigbiene
EIN FLEISSIGES ARBEITSTIER
Warum sind Bienen so wichtig?
Honigbienen fliegen den ganzen Sommer lang von Blü- te zu Blüte, um Nektar zu sammeln. Dabei bestäuben sie durch den an ihnen haften bleibenden Blütenpollen die Blüten, auf denen sie landen. Dadurch kann unser Obst und Gemüse Jahr für Jahr wieder wachsen. Etwa 80 % unserer heimischen Obst- und Gemüsepflanzen werden über Bienen bestäubt, d. h., sie verdanken den Bienen ihr Wachstum. Und uns liefern sie den leckeren Honig.
Was ist der Unterschied zwischen einer Biene und einer Wespe?
Würde man eine Biene und eine Wespe nebeneinander setzen und betrachten, würden wir einen farblichen Unterschied bemerken. Während Wespen schwarz-gelb gefärbt sind, zeigen Bienen eher eine schwarz-braune Färbung. Auch sind Bienen behaart und haben einen rundlichen Körperbau, während Wespen kein Haarkleid besitzen und ihr Körper schlank wirkt. Ansonsten unterscheiden sie sich rein optisch kaum, da sie auch noch in etwa die gleiche Größe aufweisen. Wespen sind jedoch die geschickteren und flinkeren Flieger. Bienen sind im Flug träger. Stechen können sowohl Bienen als auch Wespen, aber während die Biene nach dem Stich stirbt, kann die Wespe mehrmals stechen.
Was macht eine Biene im Winter?
Zunächst legt die Biene große Vorräte für den Winter an, um diesen dann in einer Art Winterschlaf zu überstehen. Bienenvölker bestehen meist aus etwa 60.000 Bienen. Leider überleben nicht alle den Winter, sodass sich die Anzahl der Bienen eines Bienenvolkes im Winter um etwa die Hälfte reduziert. Im Frühsommer verlassen die älteren, flugerfahrenen Bienen mit der Königin den Bienenstock und sammeln sich im Freien. Sie halten sich aneinander fest und bilden eine Traube. In dieser Formation suchen sie eine geeignete Wohnung, um ein neues Bienenvolk zu gründen. Bevorzugt werden dabei hohle Bäume, aber auch Bienenkästen, die von Imkern bereitgestellt werden.
Das zurückgebliebene Bienenvolk besteht nun fast nur noch aus Jungbienen und ist zunächst ohne Königin. Doch bevor die alte Königin den Bau verlässt, legt sie noch Eier ab und sorgt so dafür, dass auch das zurückgebliebene Volk wieder eine Königin erhält. Die junge Königin legt dann reichlich Eier, sodass sich auch aus dem zurückge bliebenen Bienenvolk wieder ein neues, starkes Bienenvolk entwickeln kann.
Wie kommt der Honig von der Biene ins Glas?
Würde man die Honigherstellung durch unsere Bienen rechnerisch betrachten, könnte man sagen, dass Bienen für ein Glas Honig dreimal um die Welt fliegen. Und genau so ist es, denn eine Biene besucht zur Honigproduktion zwischen 450.000 bis 3.000.000 Blüten und sammelt dabei ca. 1,5 Kilogramm Nektar. Dabei legt sie rund 120.000 Kilometer zurück, und das wiederum entspricht 3 Erdumrundungen. Rechnet man den Pollen zusammen, den die Bienen während dieser Zeit mit sich tragen, so sind in einem Glas Honig etwa 34 verschiedene Pollenarten enthalten. Betrachten wir nun nicht nur eine Biene, sondern das ganze Bienenvolk, so produziert dieses im Jahr 40 – 60 Gläser Honig.
Welche Aufgaben haben die weiblichen und welche die männlichen Bienen?
Das größte Tier im Bienenvolk ist die Königin. Sie ist immer weiblich und nur sie kann sich vermehren. Etwas kleiner als die Königin, doch dafür in der Anzahl ganz viele, sind die Drohnen. Drohnen sind männlich und dienen der Befruchtung der Königin, die pro Tag ca. 1.500 Eier legen kann.
Nach der Befruchtung werden die Drohnen von der Königin aus dem Volk vertrieben. Größenmäßig die kleinsten Bienen im Bienenvolk, dafür jedoch in der Anzahl den Drohnen weit überlegen, sind die Arbeiterinnen. Sie sorgen für einen reibungslosen Ablauf im Bienenstock, indem sie je nach Alter ganz bestimmte Aufgaben übernehmen. Die Putzbiene sorgt für Sauberkeit, die Ammenbiene kümmert sich um die Brut, die Baubiene baut neue Waben, die Wächterin verteidigt den Bienenstock und die Flugbiene sammelt Nektar und Pollen.
Ist die Hummel auch eine Biene?
Im Grunde genommen ja, denn sie wird den echten Bienen zugerechnet, nicht aber den Honigbienen. Die meisten Hummeln sind wie Bienen behaart und zeigen eine schwarz-braune bis schwarz-gelbe Färbung. Hummeln sind relativ groß und daher gut von Honigbienen und Wes pen zu unterscheiden. Und sie fliegen eher gemütlich und weniger flink als Wespen. Wie die Bienen gehö- ren sie zu den Bestäubern, d. h., auch Hummeln sorgen dafür, dass unser Obst und Gemüse jedes Jahr wächst.
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