Die Wirkung von Farben auf Katzen
Da in der Naturheilkunde die ganzheitliche Behandlung im Vordergrund steht, ist die Farbtherapie als eigenständige Therapiemethode gut geeignet, sie kann aber auch mit anderen Naturheilverfahren kombiniert werden. Die kombinierte Therapie eignet sich vor allem für Therapeuten, die die Farbtherapie neu für sich entdeckt haben, oder für Tierbesitzer, die nicht die Möglichkeit haben, das Krankheitsbild ganzheitlich zu erfassen. Grundsätzlich ist es so, dass nicht nur Symptome behandelt werden sollen, die offensichtlich sind, sondern das ganze Tier. So können die wahren Ursachen, z. B. psychische und körperliche Disharmonien, therapiert werden. In der Regel benötigen Tiere eine kürzere Behandlungszeit als Menschen. Die Farbtherapie wird seit einigen Jahren immer beliebter, vor allem bei Katzenhaltern.
Die Farbtherapie
Ein Organismus in seinem gesamten energetischen Zusammenspiel ist immer bestrebt, mit seinem Lichtenergiehaushalt im Gleichgewicht zu bleiben, also mit seinem erzeugten Lichtspektrum einen neutralen Zustand zu erreichen (Gesundheit). Eine Krankheit bedeutet eine Störung, ein Ungleichgewicht in diesem Lichtenergiehaushalt. Ein Ausgleich geschieht über das äußere Einwirken oder das innere Zuführen bestimmter Farben (hier durch Aufnahme von Lebensmitteln, die eine bestimmte Farbe aufweisen, was bei Fleischfressern durch Kräuter, Obst und Gemüse erfolgen sollte).
Das Sehen
Gerade im Tierbereich ist die Bedeutung der Farben um einiges größer als bei uns Menschen. Als Beispiele sollen hier das meist prächtigere Farbenkleid der Männchen, um Weibchen zu imponieren, Farben zur Warnung oder zur Tarnung angeführt werden. Bezüglich der Wirkung der Farbtherapie wird oft von wissenschaftlich/ schulmedizinisch arbeitenden Personen angemerkt, dass Tiere Farben nicht so wahrnehmen und sehen können wie wir Menschen. Das menschliche Auge kann Wellenbereiche von ca. 360 – 760 nm wahrnehmen (1 Nanometer (nm) entspricht 1 Millionstel Millimeter). Der Bereich des ultravioletten Lichts, des infraroten Lichts der Röntgenstrahlen, Gammastrahlen und kosmischen Strahlen sowie Mikro- und Radiowellen bleiben für unser Auge unsichtbar. Insekten, Schlangen und Pferde können in Grenzbereichen des für uns unsichtbaren Lichts noch sehen, entweder im ultravioletten oder im infraroten Licht. Das Auge der Katze hat zwei unterschiedliche Zapfentypen, sodass man sie den Dichromaten zuordnet. Dichromaten sind Lebewesen, die zwei verschiedene Zapfen in der Netzhaut haben.
Es gibt drei Arten von Zapfen:
- S = short waved light (kurzwelliges Licht): blau
- M = medium to long waved light (mittelwelliges Licht): gelb
- L = long waved light (langwelliges Licht): rot
Es wird angenommen, dass die Katze nur S-Zapfen und M-Zapfen besitzt, daher Rot nicht sehen kann. Bienen hingegen verfügen über ein höher entwickeltes Farbensehen, das hatte bereits Goethe erkannt. Aber geht es wirklich ums Sehen? Nein, es geht vielmehr um reine, ursprüngliche Physik.
Dreh- und Angelpunkt sind Physik und Schwingungen
Newton konnte mit Hilfe eines Prismas das Sonnenlicht brechen und entdeckte hierbei, dass jede einzelne Spektralfarbe aus einer Energieschwingung mit einer bestimmten Wellenlänge entsteht und sich diese von Farbnuance zu Farbnuance verändert. Newton verwendete hierfür den Begriff „Brechbarkeit“, aus dem später „Wellenlänge“ wurde. Bei der Farbtherapie geht es somit nicht um Sehen, sondern um Fühlen, Spüren und Schwingen.
Genauso wie jede Zelle schwingt, haben auch die Farben verschiedene Schwingungen. Die physikalische Einheit für die Wellenlänge bei Licht heißt Nanometer. Für die einzelnen Farben bedeutet das:
- Violett schwingt mit einer Wellenlänge von 380 – 450nm
- Blau schwingt mit einer Wellenlänge von 465 – 485nm
- Türkis schwingt mit einer Wellenlänge von 480 – 490nm
- Grün schwingt mit einer Wellenlänge von 490 – 560nm
- Gelb bzw. Gelb/Orange schwingt mit einer Wellenlänge von 571 – 590nm
- Rot bzw. Rot/Orange schwingt mit einer Wellenlänge von 614 – 780nm
Schon aus der Humanheilkunde ist bekannt, dass die Haut in der Lage ist, Farbschwingungen aufzunehmen, für eine kurze Zeit zu speichern und diese dann im Körper von Zelle zu Zelle weiterzuleiten.
Die Einwirkzeiten der einzelnen Farben sind unterschiedlich. Hierbei ist zu beachten, dass Rot, obwohl es die Blutgefäße erweitert, tiefer in das Gewebe eindringt und schneller einen sichtbaren Effekt auf der Haut verursacht, eine längere Bestrahlungszeit benötigt. Blau hingegen bewirkt ein Zusammenziehen der Blutgefäße und wirkt auf der Hautoberfläche wärmereduzierend und schmerzlindernd. Eine Therapie mit der Farbe Blau wirkt schneller als die mit der Farbe Rot.
Blau ist eine kalte Farbe
Blau wirkt antibakteriell und entzündungshemmend. Entzündliche Schwellungen werden zum Abklingen gebracht. Blau kann auch bei schlecht heilenden Wunden eingesetzt werden, es wirkt gegen Schmerzzustände aller Art, besonders bei Nervenstörungen. Blau entkrampft, sorgt für eine entspannte Atmung (z.B. bei einer Pneumonie oder bei Asthma), senkt den Blutdruck und kann Blutungen zum Stoppen bringen. Die Farbe Blau wird eingesetzt gegen Wucherungen verschiedenster Art, bei der Behandlung von Tumoren, bei Impotenz und Frigidität. Es sorgt für eine Lockerung der Muskulatur, der Bänder und des Gewebes, hilft bei Schilddrüsenerkrankungen, Halsschmerzen, steifem Hals, Schockzuständen, Schwerhörigkeit, Zahnproblemen und Verbrennungen. Blau wirkt positiv gegen Hektik, Stress und Nervosität, ist allgemein entspannend. Vorsicht: Zu viel Blau verlangsamt und behindert unter Umständen die Reaktionsfähigkeit und kann zu Albträumen führen. Sollten Sie täglich mit der Farbe Blau arbeiten, rate ich, einmal wö- chentlich zusätzlich die Farbe Orange anzuwenden.
Besonders Katzen die unter starkem Stress stehen, lassen sich gut mit dieser sanften Therapieart behandeln, und hier meine ich nicht den natürlichen Stress einer positiven Zellfunktion, denn ohne diese wäre kein Leben in einer Zelle möglich, sondern den Stress aufgrund einer Überbelastung. Besonders betroffen sind Tiere, die im Stadtbereich leben, denen ein Ortswechsel Probleme bereitet oder die regelmäßig ausgestellt werden. Wie Katzen Stress empfinden, ist für den Halter schwer zu erkennen. Was für Menschen Stress bedeutet, ist für die meisten Katzen subakuter Stress. Und was für manche Menschen harmlos ist, ist für Katzen schon Stress. Katzen, die unter Stress leiden, sollten am Kopf mit der Farbe Blau behandelt werden. Mit einer großen Lampe kann man den ganzen Kopf bestrahlen. Mit einer kleinen Lampe sollten besonders die Stirn und die Schläfen behandelt werden. Wenn durch Stress bereits eine Muskelstarre oder andere Spannungszustände der Muskulatur hervorgerufen wurde, sollte man mit der Farbe Orange Stirn und Schläfen bestrahlen.
Bei Tieren, die unter anhaltendem Stress leiden, hat es sich bewährt, eine Ganzkörperbestrahlung mit der Farbe Grün alle 10 – 14 Tage durchzuführen. Bei Tieren, die niedergeschlagen und bedrückt wirken, sollte mit der Farbe Orange im Gesicht und im Nackenbereich behandelt werden. Es hat sich auch hier bewährt, eine Ganzkörperbestrahlung ca. alle 10 Tage mit der Farbe Grün durchzuführen, besonders bei Tieren, die immer wieder in diesen Zustand zurückfallen. Bei einer Überforderung des Nervensystems, wenn die Tiere schnell gereizt sind, zu Aggressionen neigen und Streit mit Artgenossen suchen, ist dies meist ein Zeichen von Übernervosität. Hier sollte eine tägliche Behandlung mit der Farbe Grün auf Kopf, Gesicht, Brust, Nacken und Schulterblattgegend erfolgen. Auch die Katzendecke bzw. der Schlafplatz der Katze sollte in der Farbe Grün oder Blau ausgestattet sein.
Bei Tieren, die unruhig schlafen, sollte darauf geachtet werden, dass der Schlafplatz in der Farbe Blau gehalten ist. Ängstlich wirkende Tiere benötigen die Farbe Türkis. Eine tägliche Ganzkörperbestrahlung mit Türkis ist anzuraten. Tiere, die unter Schock stehen, benötigen die Farbe Blau. Bestrahlen Sie hierbei hauptsächlich den Halswirbelbereich und den oberen Brustbereich. Sie können aber auch eine Ganzkörperbehandlung vornehmen. Es gibt auch Fälle, bei denen die Farbe Grün eingesetzt wird. Grün lindert ebenso den Schockzustand und die Erregung lässt nach.
Beide Farben können auch im täglichen Wechsel ihre Anwendung finden. Tiere, die schnell ermüden und nur schwer für etwas zu begeistern sind, benötigen eine Ganzkörperbestrahlung mit der Farbe Gelb.
Ein weiteres Beispiel ist die Unsauberkeit bei Katzen. Katzen reagieren aufgrund einer Störung in ihrer Umgebung meist mit Unsauberkeit. Oft ist es auch eine Form von Protest. Bestrahlen Sie täglich Stirn und Schläfen der Katze mit Blau, ebenso den Lendenwirbelbereich mit Blau im täglichen Wechsel mit Grün. Die Behandlungszeit je Farbe sollte ca. 15 Minuten betragen. Eine organische Erkrankung sollte natürlich vorher ausgeschlossen werden.
Ich möchte die Farbtherapie in meiner Praxis nicht mehr missen und hoffe, dass auch viele andere Therapeuten diese schmerzfreie Therapieform bei ihren Patienten anwenden.
Weitere Farbwirkungen
Farbeinwirkung auf die Pflanzenwelt:
- Rote Farbeinwirkung auf Pflanzen -> Früchte werden größer, saftiger und süßer
- Rot, Orange und Gelb -> wachstumsfördernd
- Blau hemmt das Wachstum
Farben und pH-Wert:
- Warme Farben verschieben den pH-Wert in den sauren Bereich
- Kalte Farben verschieben den pHWert in den alkalischen Bereich
- Grün wirkt neutralisierend
Für Tierheimleiter und Tierpensionsbetreiber wird es sich als Vorteil erweisen, wenn sie bei der Farbwahl der Räumlichkeiten auf die Wirkung achten!
SYLVIA ESCH-VÖLKEL
TIERHEILPRAKTIKERIN
SEIT 1991 IN DELBRÜCK
TÄTIGKEITSSCHWERPUNKTE
- Bioinformative Diagnosen und Therapien
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- Nosodentherapie
- Autorin mehrerer Bücher und Fachartikel
- Dozentin der Paracelsus Schulen
BUCHTIPPS
SYLVIA ESCH
KATZEN MIT FARBEN HEILEN
ISBN 978-3-937817-04-0
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