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Hilfe, ist meine Katze entlaufen?! - Gedanken vom tier-menschlichen Diwan

Nur noch selten sehe ich eine freilaufende Katze auf dem Land, noch seltener in der Stadt. Die Präsenz von Katzen wird mir immer wieder in der Zeitung vor Augen geführt, wenn berichtet wird, dass z.B. zwei Katzen gefunden und ins Tierheim gebracht wurden oder ein Hilfeaufruf gepostet wird, weil eine Bengal-Katze entlaufen ist etc. Während sich in unseren Städten und Dörfern Mäuse und Ratten ausbreiten, werden ihre natürlichen Feinde zu Stubentigern und Kuscheltieren degradiert und im Haus gehalten. Und wenn sie einmal aus dem Haus oder der Wohnung entwischen, finden sie nicht mehr nach Hause zurück und wissen nicht, wie das Mausen geht. Vielmehr irren sie herum, betteln Menschen an und landen am Ende im Tierheim.
Gibt es tatsächlich noch Freigänger, die Mäuse fangen und diese dann Frauchen in der Küche vor die Füße legen? Das wäre nämlich völlig in Ordnung, liebe Katzenbesitzer/innen, denn sie wollen euch versorgen. Die Katze will, dass ihr die esst. Also freut euch, denn eure Katze zeigt ein völlig normales Verhalten! Gibt es aber autark freilebende Katzen, dann bitte niemals füttern! Nicht nur, weil von Gesetzes wegen gilt: Wer  eine herrenlose Katze füttert, dem  fällt  automatisch die Verantwortung für dieses Tier mit allen  Pflichten zu. Sie sind also für die Versorgung mit Futter, für Tierarztkosten etc. verantwortlich.

THP 3 19 Final Page56 Image1Möchten Sie das wirklich? Es ist die Aufgabe von Gemeinden, Kommunen und Städten, sich um freilebende Tiere zu kümmern. In der Regel besteht auch ein Fütterungsverbot auf öffentlichen Plätzen, da die Fütterung durch örtliche Beauftrage wie Tierschutzvereine und Tierheime geregelt wird. Auch sollte den freilaufenden Katzen nicht der Spaß auf die Jagd nach der fetten Maus verdorben werden. Au- ßerdem würden durch unkontrolliert bereitgestelltes Futter Ratten, Waschbären und Co. angelockt werden.
Also, liebe Kolleginnen und Kollegen, auch hier ist Aufklärung nötig. Tierheilpraktiker als Katzenexperten sind gefragt! Vor allem in großen Städten, wo sehr viele Katzen in hohen Häusern leben. Erkennen lässt sich dies an den gespannten Netzen auf den Balkonen. Meist haben diese Katzen Verhaltensprobleme, da ihr natürliches Revier in Freiheit etwa 10 km betragen würde, und das nun auf engsten Raum beschränkt ist. Ein großes Betätigungsfeld also für jeden Tierheilpraktiker, der sich auf Katzen spezialisieren möchte oder spezialisiert hat. Also ran an den Speck bzw. die Hauskatze!

Bis zum nächsten Gedanken vom Diwan.
Mit herzlichen Grüßen
Ihre Monika Heike Schmalstieg

Fotos: © Kzenon – Adobe, DoraZett – Adobe, Edith Albuschat – Adobe, budogosh – Adobe

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