Kleine Heimtiere: Hier kommt die Maus
Immer in Bewegung mit einer riesigen Portion an Neugierde und Intelligenz
Die Feldmaus
Feldmäuse sind obligat soziale Tiere. Sie sind sehr gesellig und benötigen Artgenossen, um glücklich zu sein.
Gruppen lassen sich gleichgeschlechtlich oder heterosexuell zusammenstellen. Eine gleichgeschlechtliche Gruppe ist jedoch nur mit weiblichen Tieren möglich. Eine heterosexuelle Gruppe wird auch „Harems-Gruppe“ genannt, da hierbei ein kastrierter Mäuserich mit mehreren Mäusedamen zusammengesetzt wird. Eine heterosexuelle Gruppe mit unkastrierten Männchen und Weibchen ist aufgrund der starken Vermehrungstendenz und der Kampfbereitschaft männlicher Tiere zu vermeiden. Auch zwei kastrierte Männchen in einer Haremsgruppe würden zu Rivalitätsproblemen führen.
Eine ideale Gruppengröße besteht aus mindestens vier Tieren. Die Haltung einer Maus mit anderen Nage- oder Haustieren ist strikt abzulehnen. Auch Ratten gehören zu den Feinden von Mäusen und können diese töten und fressen.
Das Mäusehaus
Das kleinste „Mäuse-Territorium“ in freier Wildbahn beträgt für ein Tier ca. zwei Quadratmeter. Daher sollte das Mäusehaus bzw. der Käfig (mit extra engmaschigen Gitterstäben) oder der Glaskasten (mit guter Belüftung) auf jeden Fall eine Größe von 100 x 80 x 100 cm für zwei Tiere nicht unterschreiten. Und auch für Mäuse gilt, wie bei jeder Haltung von kleinen Heimtieren: Je größer, desto besser!
Als Einstreu eignen sich handelsübliche Holzspäne vermischt mit Stroh und/oder Heu, am besten auf einer dicken Unterlage aus Zeitungspapier, auch wenn dieses von den Tieren mit Vorliebe klein gerupft wird.
Eine dreidimensionale Einrichtung mit Ebenen, Röhren, Korktunnel, Seilen, Kletterleiterchen, Ästen und Zweigen, Kartons und unbehandeltem Nagerspielzeug aus dem Zoofachhandel lassen jedes Mäuseherz höher schlagen. Nicht zu vergessen: Die Schlafhäuschen und Kuschelhöhlen, die von Mäusen mit Baumaterialien wie Küchenrollenpapier, Heu, getrocknetem Moos oder Blättern eingerichtet werden, um darin gemütlich schlummern zu können.
Mäuse sind sehr reinliche Tiere und putzen sich mehrmals am Tag. Daher wissen sie auch ein regelmäßiges Hygiene-Management ihrer Unterkunft sehr zu schätzen.
Der Standort des Mäuseheims sollte wohl bedacht sein, da die Tiere dämmerungs- bzw. nachtaktiv sind. Daher ist ein Platz im eigenen Schlafzimmer eher ungeeignet. Auch laute Musik bzw. Lärm generell wird von den kleinen empfindlichen Mäuseöhrchen nicht sehr gut toleriert.
Wer seinen Mäusen im Haus ein Laufrad anbieten möchte, sollte Folgendes beachten: Der Durchmesser des Rades sollte mindestens 25 cm betragen, eine geschlossene Lauffläche und keine Querstreben aufweisen, geräuschfrei und achsseitig geschlossen sein. Auch sollte das Rad sicher angebracht werden können, um Verletzungen, insbesondere der Beinchen und des Schwanzes, zu vermeiden.
Das Mäusemenü
Der Speiseplan einer Maus besteht aus einer Mischung von Sämereien und Getreide, die mit Gemüse und etwas Obst ergänzt werden kann. Als Eiweißquelle können pro Woche kleine Mengen an gekochtem Fleisch (ungewürzt), hart gekochtem Ei, Quark oder Mehlwürmer gereicht werden.
Frisches Trinkwasser wird bevorzugt (wie bei allen Tieren) und sollte in einem standfesten Wassernapf angeboten werden.
Der Mäusekuss
Um Mäuse hochzuheben, werden sie idealerweise vorsichtig mit beiden Händen umfasst. Niemals sollten sie am Schwanz gepackt werden! Um die Tiere zahm zu bekommen, sollte man sich täglich mit ihnen beschäftigen. Zunächst behutsam die Hand in den Käfig halten und nach und nach ein paar Leckereien auf der Handfläche anbieten. So werden die neugierigen Nager von Tag zu Tag immer zutraulicher und es wird eine Freude sein, dem quirligen Treiben der Tiere zuzuschauen, sie zwischendurch auch einmal hochzuheben und ihnen einen zarten Kuss aufs Fell zu geben.
Mäuse eignen sich als Haustiere nicht für Kleinkinder, dafür aber für größere, vernünftige Kinder, die vorsichtig mit ihnen umgehen und auch abends (dämmerungsaktiv) noch Spaß daran haben, sich mit den Tieren zu beschäftigen. Die Verantwortung obliegt aber immer den Eltern, und von uns gut aufgeklärte Eltern werden ihr Wissen zu den Tieren gerne an ihre Kinder weitergeben.
Lesen Sie im nächsten Magazin über Haltung, Fütterung und die Besonderheiten der Degus (Rennmaus).
SYLVIA RECH
TIERHEILPRAKTIKERIN
MOBILE TIERHEILPRAXIS
IN FELSBERG/SAARLAND
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