Seminarbericht: Klangschalentherapie auf dem Bauernhof mit Schafen, Hunden und Pferden
Mit THP Adriana Ludewig an der Paracelsus Schule Hannover
Klangschalen gibt es seit der frühen Bronzezeit (ca 2500 Jahre). In den Ländern Indien, Nepal und Thailand wurden diese Schalen jedoch nur zu rituellen Handlungen bei Opfergaben angewandt. Seit 1985 lässt Peter Hess Schalen in Nepal und Indien schmieden. Durch sein Institut ist diese neue ganzheitliche Behandlung nach Deutschland gekommen. Auf dem Gebiet der Tierheilkunde hat unsere Dozentin Adriana Ludewig (THP) nun ihre Erfahrungen zusammengetragen und in der Paracelsus Schule Hannover ein zweitägiges Seminar zur Klangmassage am Tier gehalten. Am Samstag trafen sich die Teilnehmerinnen mit der Dozentin in den Schulräumen, um die grundlegenden Fakten rund um die Klangmassage in einer zweistündigen Präsentation zu erfahren. Schon aus dem Handout ging hervor, dass es neben dem Wissen um die Obertöne auch um die Chakrenheilung am Tier geht. Kontraindikationen und der Hinweis, dass der Erstkontakt nicht immer sofort positiv verläuft, waren wichtige Eckdaten. Nach einer kurzen Pause wurden zunächst sogenannte Ganzkörpermassagen am Menschen geübt. Eine Klangmeditation beendete anschließend diesen ersten, sehr entspannenden Tag.
Am Sonntag, dem zweiten Tag des Seminars, trafen die Teilnehmerinnen Dozentin Adriana Ludewig in Schwarmstedt, um auf dem Bauernhof, den die Familie Ludewig betreibt, Pferde, Schafe, Hunde und Hühner, die zuvor noch keinen Kontakt zu Klangschalen hatten, zu „begongen“. Auf dem Hof angekommen, wurden die Erlebnisse des Vortages kurz besprochen und dabei festgestellt, dass der Schlaf der vergangenen Nacht bei den Teilnehmerinnen erstaunlich ergiebiger war als je zuvor. Trotz der neugierigen Blicke einiger Pferdeeinsteller, stellte die kleine Gruppe ihre Hocker auf der kleinen Wiese, die eigens für drei Schafe und zwei Lämmer eingezäunt war, auf und der warme Wind und die schönen Sonnenstrahlen ließen den Tag harmonisch beginnen.
Nach einer Weile rückten die Teilnehmerinnen aber doch näher an den Schafstall heran, da ein weibliches Schaf am Tag zuvor ein neugeborenes Lamm verloren hatte und nun nicht bereit war, den anderen Schafen zu den interessanten Klängen nach draußen zu folgen. Erst saßen die Therapeuten vor der Stalltür und nach etwa zehn Minuten fanden sich alle im Stall mit den sich zunehmend mehr entspannenden Schafen wieder. Es gelang sogar, der trauernden und sichtlich erschöpften Schafmutter die Schalen aufzulegen. Sie schien unter den Vibrationen zu entspannen. Ihr apatischer Gesichtsausdruck, die deutliche Wärme und erhöhte Atmung ließen jedoch eine Infektion vermuten, sodass der örtliche Tierarzt hinzugezogen wurde.
Tierärztin Katharina Beel staunte nicht schlecht, als sie in einen Schafstall kam, in dem mehrere Sitzgelegenheiten und einige seltsame Schalen samt Klöppel herum standen. Sie erklärte aber geduldig, was sie warum tat und wir wurden über die möglichen Gründe für dieses doch beunruhigende Verhalten der Schafmutter ausführlich informiert. Dann entschied die Schafbesitzerin, die inzwischen auch telefonisch informiert wurde, dass die freundliche Tierärztin ihrem eigenen Vorschlag, hier vorerst symptomatisch mit einem Antibiotika und einem Schmerzmittel behandeln zu wollen, folgen solle und die Teilnehmerinnen samt der Dozentin zogen nach der Verabschiedung der Tierärztin mit den Schalen in den Pferdestall um.
Auf dem Innenhof im Halbkreis um die dortigen Pferdeausläufen begannen alle drei gleichzeitig mit einem Klangspiel, das die beiden Stuten aufmerksam machte. Der von Frau Skawran mitgebrachte Hund „Condor“, dem man sich als Fremder nicht unverhofft nähern sollte, da er zur Angstabwehr neigt, gefiel die heitere, entspannte Runde sehr. Er wagte eine fast zärtliche Annäherung und genoß das direkte Auflegen der Universalschale außergewöhnlich lange. Frau Skawran, die zuvor noch skeptisch war, ob es gefährlich werden könnte, war selbst tief berührt, wie liebevoll und entspannt Condor sich vor ihren Beinen unter dem Einfluss der Klänge hingab und ausruhte, ohne auf andere Hunde oder Fremde zu achten.
Auch Frau Schweigert, die Pferden nicht wirklich vertraute, wagte es nun, in einem der Ausläufe einer sehr skeptischen Ponystute die Schale an den Körper zu legen, was zunächst nicht lange gelang. Nach ca. 20 Minuten liefen beide Stuten wieder in ihre Boxen und die Klangtherapeuten verstanden das als Beendigung der erwünschten Beschallung. Auf der anderen Seite des Pferdestalles waren weitere Paddocks, auf denen mehrere Pferde einzeln standen, und so zogen die Hocker nebst Klängen wieder hinein in die sandigen Ausläufe. Einem Wallach gefielen zwei Schalen so sehr, dass er sich nicht mehr bewegen wollte und sehr entspannt lauschte. Frau Schweigert, nun noch mehr motiviert, begab sich zu den Shettland Ponys (Mutterstute und zweijährigem Wallach-Sohn) und durfte hier nun endlich den beiden neugierigen Ponys die Schale minutenlang auflegen.
Von diesen Eindrücken und berührenden Momenten zog es die Klangtherapeuten zu den Hühnern, die sich zwei Pferdeboxen sowie einen Auslauf teilten. Erstaunlicher Weise begann ein umtriebiges Scharren am Eingang der einen Box, vor der alle Therapeutinnen saßen, und es wurde eifrig nach neuen Würmern, die wohl im Beton verborgen lebten, gesucht. Ein langer Tag voller Klangerlebnisse war bei Sonnenschein und herrlich warmen Wind vorüber und die Dozentin freut sich heute schon neugierig auf die Teilnehmer am 21./22.09.2013, wenn es wieder heißt: „Lasst uns mal die Tiere begongen!“
Fotos: Impressionen vom Seminar