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Wunderwerk Haut und dessen Erkrankungen

INFORMATIONEN VOM LABOR VETSCREEN

Unsere Haut ist Schutzbarriere, Kommunikationsmittel, Speicher- und Sinnesorgan zugleich. Zu ihren Aufgaben gehören die Temperaturregulierung, der Stoffwechsel und die Abwehr von Krankheitserregern.

HAUTKRANKHEITEN

Unsere Haut – ebenso wie die unserer Fellnasen – muss täglich viel leisten. Das ist nur durch ihren komplexen Aufbau und ihre raffinierte Funktionsweise möglich. Nicht umsonst steckt der Körper viel Energie und Aufwand in den Aufbau und die Erhaltung einer gesunden Haut.
Hauterkrankungen sind sehr komplex und machen einen Großteil der Patienten aus, die in den Tierheilpraxen vorstellig werden. Aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ist die Haut der äußere Spiegel einer inneren Störung im Körper. Grundsätzlich wird die Haut als ein Organ zwischen Organismus und Umwelt betrachtet.

Die Ursachen für Hautirritationen sind zahlreich und meist ist die Behandlung mit dem richtigen Therapieansatz nicht einfach zu finden, da viele Krankheitsursachen ähnliche Hautbilder verursachen. Um eine Hauterkrankung dauerhaft und schnell heilen zu können, muss die Anamnese möglichst umfangreich und sorgfältig erstellt werden. Eine Diagnose nur aufgrund der Hautsymptome ist meist nicht möglich.
Hauterkrankungen können die Lebensqualität des Tieres stark beeinträchtigen. Daher ist es wichtig, schnell Abhilfe zu schaffen. In den Tierarztpraxen ist hier oft Kortison das Mittel der Wahl, da es insbesondere bei Juckreiz schnell Erleichterung bringt. Jedoch wird hier nur das Symptom behandelt, nicht aber die Ursache. Viele Hautpatienten haben schon einen längeren Leidensweg hinter sich, bis sie in der Tierheilpraxis vorstellig werden. Gerade in solchen Fällen sind Informationen über die Vorgeschichte des Patienten, Krankheitsverlauf, Auslandsaufenthalte, Haltungsbedingungen, Lebensumstände, eine veränderte Lebenssituation, Voruntersuchungen und -behandlungen, Medikamentengabe, letzte Entwurmung, Spot-on-Präparate etc., besonders wichtig, um für den Patienten die beste Untersuchungsmethode und Therapie wählen zu können.
Psychische Ursachen, z.B. eine veränderte Lebenssituation oder gar Langeweile, können ebenfalls Auslöser für Hauterkrankungen wie Leckdermatitis sein. Um die Ursache einer Hauterkrankung abzuklären, werden Hautgeschabsel, Haare, Abklatschpräparate, Sekrete oder Abstriche je nach Krankheitsbild auf Bakterien, Pilze oder Parasiten im Labor untersucht. Bakteriologische und mykologische Untersuchungen sind sinnvoll bei allen Hautveränderungen (Rötung, Schuppen, Sekret), egal ob sie mit oder ohne Juckreiz in Erscheinung treten, sowie bei Ohrinfektionen. Ein kreisrunder Haarausfall z.B. kann ein Zeichen für eine Pilzinfektion sein.

TRICHOGRAMM

Das Trichogramm dient als zusätzliches diagnostisches Verfahren zur Abklärung bei Hauterkrankungen, insbesondere bei solchen, die mit Juckreiz einhergehen. Es kann neben einer bakteriologischen und einer mykologischen Untersuchung wertvolle Hinweise über die Beschaffenheit der Haare sowie über Ektoparasiten, Pilze und hormonelle Imbalancen geben.

KOPFSCHÜTTELN, KRATZEN, PFOTEN LECKEN

Wenn sich der Patient plötzlich leckt und wie verrückt kratzt, sollte man auf jeden Fall auch an Allergien denken. Oft lösen z.B. Vorrats- oder Futtermilben allergische Reaktionen aus. Diese müssen dann differenzialdiagnostisch ausgeschlossen bzw. abgeklärt werden.

EKTOPARASITEN

Eine parasitologische Untersuchung dient dem Nachweis von Ektoparasiten auf der Haut bzw. in den Haaren. Für die Fixation bestimmter fraglicher Objekte im Fell kann ein Tesafilmpräparat angefertigt werden. Achtung: Bei Flohbefall liegt meist auch ein Befall mit Endoparasiten vor, daher ist es wichtig, immer an eine Sammelkotprobe zu denken, um diese parasitologisch untersuchen zu lassen.

Bei Flohbefall immer auch auf Endoparasiten untersuchen 

Mehrere (mindestens 5) tiefe Hautgeschabsel sind zur Diagnose von Sarkoptes- oder Demodexmilben unverzichtbar, da die Anzahl der Milben eher klein ist. Bei länger als 4 Wochen bestehender Symptomatik und vorausgesetzt, dass keine Kortisonbehandlung stattgefunden hat, ist ein Sarkoptes-Antikörpernachweis im Serum einem Hautgeschabsel vorzuziehen.
Der Cheyletiella-Nachweis gelingt häufig aus Tesafilm- oder Abklatschpräparaten, die von typischen Arealen (am Rücken) genommen werden sollten.

Hochaufgelöstes mikroskopisches Foto einer Demodexmilbe

MAUKE

Mauke gehört zu einer der häufigsten Pferdehauterkrankungen (Dermatosen). Der Begriff deckt jedoch nur einen Teil der Dermatosen der unteren Gliedmaße ab und ist kein spezifisches Krankheitsgeschehen. Es ist vielmehr ein allgemeines Reaktionsmuster der Pferdehaut, dessen Ursachen sehr vielfältig sein können.
Auslöser für Mauke sind u.a. Bakterien wie Staphyloccocus aureus, Dermatophilus congolensis und Chorioptesmilben, auch Hautpilze können beteiligt sein. Eine über das Immunsystem ausgelöste Hautentzündung ist ebenfalls ein möglicher Auslöser.
Die Mauke betrifft meist den hinteren Abschnitt der Fessel, kann sich auch nach oben und vorne ausbreiten. Weiß behaarte Hautbereiche scheinen empfänglicher zu sein. Die Hinterbeine sind häufiger betroffen und die Erkrankung wird vor allem bei erwachsenen Pferden beobachtet.
Pferde mit langem Fesselbehang (z.B. Tinker, Kaltblüter, Friesen) tragen ein erhöhtes Risiko, an Mauke zu erkranken, da sich hier leichter Schmutz und Feuchtigkeit sammeln und so Hautreizungen eine Eintrittspforte für Erreger schaffen können. Einer Hautentzündung geht normalerweise eine Verletzung der oberflächlichen Hautschichten voraus. Dauerhaft feuchte oder unhygienische Haltungsbedingungen, Abschürfungen und Verletzungen, z.B. durch Dornengebüsche auf der Weide, Reizstoffe im Boden von Reithallen oder aus der Einstreu, können Ursache für eine mechanische Schädigung der Haut sein.
Parasiten wie die Chorioptesmilbe können die oberflächliche Schicht der Haut ebenfalls schädigen und damit den Weg frei machen für Bakterien und Pilze, um sich dort festzusetzen. Anfangs kommt es zu einer Hautrötung in der Fesselbeuge und einem entzündlichen Ödem. Die Haut beginnt zu schuppen, es kommt zu Flüssigkeitsaustritt aus den Gefäßen, zu Haarausfall oder Krustenbildung. Dieses Stadium kann unterschiedlich schmerzhaft sein und ist mit ständigem Juckreiz verbunden. Daher stampfen die Pferde häufig mit den Hufen. Das ist meist ein Hinweis dafür, dass Chorioptesmilben beteiligt sind. Einige Pferde lahmen auch. Meist folgt eine Besiedelung mit Bakterien, die Entzündung verschlimmert sich und es ist ein faulig riechender Gestank zu verzeichnen.
Für den Therapieerfolg ist es wichtig, spezifisch und so früh wie möglich in das Krankheitsgeschehen einzugreifen. Das Verbessern der Lebensumstände ist essenziell. Ein sauberer Stall mit trockener Einstreu und hygienisch einwandfreien Verhältnissen ist elementar für die Behandlung. Je nach Schmerzhaftigkeit sollte das Pferd Boxenruhe haben oder auf einem trockenen, staubarmen Boden bewegt werden. Hormone haben ebenfalls einen großen Einfluss auf den Zustand der Haut und des Fells. Hunde mit Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) z.B. leiden oft an schütterem, stumpfem Fell und trockener Haut.

AUTOIMMUNERKRANKUNGEN – WENN DER KÖRPER SICH SELBST BEKÄMPFT

Pemphigus foliaceus ist wahrscheinlich die häufigste Autoimmunerkrankung bei Hunden und Katzen. Er zeigt sich in krustigen Hautveränderungen, zunächst im Gesicht und an den Ohren, später über den ganzen Körper verteilt. Verdächtig sind auch Hautinfektionen, die resistent gegenüber Antibiotika sind.
Typisch für diese Erkrankung ist, dass die Patienten trotz massiver Hautveränderungen meist ein gutes Allgemeinbefinden zeigen. Nachweisen lässt sich diese Erkrankung nur durch eine Biopsie oder Gewebeprobe.
Die Heringsche Regel nach dem bekannten deutsch-amerikanischen Homöopathen Constantin Hering besagt, dass sich die Symptome einer Krankheit bei homöopathischer Behandlung in folgender Reihenfolge bessern:

  • Von innen nach außen
  • Von oben nach unten
  • In umgekehrter Reihenfolge des Auftretens

Wenn wir unsere geliebten Vierbeiner ganzheitlich betrachten, so liegt die Krankheitsursache oft tiefer als in den oberen Hautschichten. Daher sollten bei Hautproblematiken immer auch die inneren Organe, vor allem die Leber und die Schilddrüse, mittels diverser Screens über Blut genauer betrachtet werden.
Eine sorgfältig erhobene Anamnese kann mehr als 50 Prozent der Diagnose ausmachen.

Bei Fragen zu diesem Thema, rufen Sie uns an oder schreiben Sie eine E-Mail. Wir beraten Sie gerne!

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