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Therapeutenporträt: THP Monika Hußmann

Tierheilpraktikerin und Zootierpflegerin

Mein Name ist Monika Hußmann und ich habe meine Leidenschaft zum Beruf gemacht, und zwar auf ganzer Ebene. Als Kind wollte ich immer Tierärztin werden, heute bin ich Tierheilpraktikerin, Dozentin und Leiterin eines Wildparks der Stadt Ludwigshafen.
Wie kam es dazu? Nach der Mittleren Reife musste ich mich zwischen Abitur plus Studium oder einer Ausbildung entscheiden. Mit einer einzigen Bewerbung klappte es und ich bekam einen Ausbildungsplatz zur Zootierpflegerin. Mittlerweile habe ich 36 Jahre Berufserfahrung und gehöre zu den Meistern in diesem Fach.
Lange Zeit war ich in der Vogelhaltung tätig und allerlei Getier bekam bei uns ein herzliches Zuhause. Von der Gespenstschrecke über die Ratte, diverse Nager und Echsen fand alles bei uns eine Bleibe. Heute teilen wir unseren Haushalt mit 3 Hunden und 2 Katzen.
Naturheilkunde und ihre Anwendung hat mich ebenfalls schon immer interessiert, was lag da näher, als die Ausbildung zur Tierheilpraktikerin zu absolvieren. Nach erfolgreichem Abschluss spezialisierte ich mich auf Homöopathie, Akupunktur und Phytotherapie. Später ergänzte ich mein Portfolio mit Verhaltens- und Ernährungsberatung.
Gerade im Bereich Verhalten bei Hunden hatte ich einen großen Lehrmeister: Dr. Erik Ziemen bestimmte einen Teil meines Lebens nicht unwesentlich, aber auch mit dem Kynologen Michael Eichhorn verbindet mich eine freundschaftliche Beziehung.

Ernährungsberatung biete ich mittlerweile für Mensch und Tier an, weil es ein so wichtiges Thema ist, dass man kein Individuum außer Acht lassen sollte.

Als Dozentin gebe ich mein umfangreiches Wissen seit 2009 an die Studierenden der Paracelsus Schulen für Naturheilverfahren weiter und habe schon viele tolle Lebenswege verfolgen dürfen.
2022 übernahm ich die Teamleitung des Wildparks Rheingönheim. Hier sind zuletzt viele neue Tiere eingezogen, und der Wildpark steht uns nun neben den Praktikumshöfen ebenfalls zur Verfügung, sei es, um den Umgang mit Nutztieren und Wildtieren zu erlernen, als auch die Haltungsbedingungen von Nutztieren hautnah umgesetzt zu erleben.
Wenn ich gefragt werde, welcher Beruf der Schönste überhaupt ist, gibt es für mich keine zweite Meinung: der des Tierheilpraktikers! Wir beschäftigen uns mit den speziellen Bedürfnissen der einzelnen Tierarten und behandeln sie mit naturheilkundlichen Methoden. Tierheilpraktiker schauen sich das Tier immer als Ganzes an – der Haltung, der Ernährung, aber auch der Mensch-Tier-Beziehung wird Beachtung geschenkt. Je nach Diagnose und Wünschen des Besitzers wird die entsprechende Therapieform gewählt.
Während der Ausbildung lernen die Studierenden alle wichtigen naturheilkundlichen Methoden, u.a. Homöopathie, Akupunktur, Kräuterheilkunde und Bach-Blüten, kennen und anzuwenden, die Anatomie der einzelnen Haus- und Nutztierarten. Sie erfahren, wie der Körper funktioniert (Physiologie), welche typischen Erkrankungen es bei den bekanntesten Tierarten gibt und welche Behandlungsmöglichkeiten ihnen zur Verfügung stehen.

 

In der Therapie verfügt der THP über ein Repertoire von vielen naturheilkundlichen Mitteln, die speziell fürs Tier zugelassen sind. Seine Aufgabe ist es, das jeweils richtige Mittel für die Beschwerden des Patienten zu finden, um diese zu lindern.
Ein wichtiger Aspekt ist die Ernährung, den gerade hier kann ein Tier sinnvoll unterstützt, das Immunsystem stabilisiert und Erkrankungen vorgebeugt werden.
Tiere sprechen sehr gut auf homöopathische Mittel an, sodass eine homöopathische Behandlung fast immer überraschende Ergebnisse bringt. Dies geschieht so, weil das Tier als gesamtes Individuum betrachtet wird und nicht nur die Symptome, die das Tier zeigt, angegangen werden. So wird ein Durchfall, der durch Durchnässung des Tieres entsteht, mit anderen Mitteln behandelt wie ein Durchfall, der auf Grundlage falschen Futters resultiert.
Ebenfalls zur Regulationsmedizin (den Körper anregen, sich selbst zu heilen) zählt die Akupunktur aus der Traditionellen Chinesischen Medizin. Auch hier wird das Tier als Gesamtheit betrachtet und nach der Ursache der Erkrankung gesucht. Die Elemente (Feuer, Wasser, Metall, Erde, Holz) werden analysiert, ob eine Leere oder eine Fülle im System besteht.
Bach-Blüten regen den Körper zur Selbstheilung an, werden aber vorwiegend bei psychischen Beschwerden eingesetzt. Insgesamt stehen dem Tierheilpraktiker 38 Blüten zur Verfügung.

Phytotherapie ist eine der ältesten naturheilkundlichen Methoden. Kräuter werden genutzt, um Krankheiten vorzubeugen und zu heilen. Die Kräuterheilkunde ist wissenschaftlich anerkannt, da die Inhaltsstoffe und ihre Wirkungen auf den tierischen Körper bewiesen sind. Während der THP-Ausbildung lernen die Studierenden die einzelnen Inhaltsstoffe kennen, wofür sie eingesetzt und wie die Kräuter am besten dosiert werden.
Das Erlernte wird in Praktika intensiviert und angewendet, sodass eine gewisse Routine im Ablauf einer Untersuchung und Behandlung entsteht. Während der 24 Monate andauernden Berufsausbildung finden 10 Praktika statt. Gerne kann auch eine Praktikumswoche auf dem herrlichen Gut Rosenbracken (nahe Hannover, mit angeschlossener Lehrpraxis) absolviert werden.
Nach oder schon während der Ausbildung können sich Studierende auf einzelne Behandlungsmethoden spezialisieren und ihr Wissen in den Bereichen, wo sie tätig sein möchten, intensivieren. So bietet Paracelsus z.B. Fachausbildungen in Akupunktur, Homöopathie und Kräuterheilkunde an, ebenso Lehrgänge in Ernährungsberatung sowie Verhaltenstherapie für Tiere.

Fotos: © Juliaap –Adobe, M. Hußmann