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Kinderzimmer: Störche

Autorin: Sophie Ferstl

Ich bin ein Storch, heiß Adebar
und möcht dir was erzählen,
von meinem Leben wunderbar,
das ich mir durfte wählen.

Geboren wurde ich einst im Nest,
das wie bei Adlern Horst genannt.
Es war auf einer Kirchturmspitze,
wo unser Blick das Land umspannt.

Auf ihren weit schwarz-weißen Schwingen
flogen meine Eltern her,
von Afrika über Gibraltar bis Bayern
übers weite Meer.

Mein Vater war vorausgeflogen
und hatte schnell den Horst gefunden,
der schon in den Jahren vorher
Heimat bot und schöne Stunden.

Dann kam Mutter hinterher,
legte zwei Eier, musste brüten.
Nach einem Monat schlüpften wir,
die Eltern mussten uns nun hüten.

Im Kehlsack brachten sie uns Futter,
wenn´s trocken war auch kühles Nass.
Die beiden Monate der Sorge
machten bestimmt nicht immer Spaß.

Doch fleißig kümmerten sich beide,
so wurden wir groß und flogen
kurz darauf nach Afrika,
wo schon die Eltern hingezogen.

Hier blieb ich nun vier lange Jahre,
um voll und ganz heranzureifen,
und dann nach dieser langen Zeit
den Weg nach Bayern anzugreifen.

Denn ich wollt Familie gründen,
hier zwischen Feldern, Seen und Sümpfen,
wo Mäuse, Würmer, Frösche leben,
für unsere Jagd in roten Strümpfen.

Begrüßt von mir mit lautem Klappern
des Schnabels kam bald meine Frau,
und bewunderte das neue Nest,
auf einem Schornstein saß der Bau.

Nun legten wir vier Eier,
und bald schon schlüpften unsere Jungen.
Vom Klappern ihrer Schnäbel
ward die ganze Welt durchdrungen.

Wie schön ist es, dass ihr uns Störche,
ihr Menschenkinder, so sehr liebt.
Weil wir euch Glück und Kinder bringen,
freut ihr euch, dass es uns gibt.

Foto: © M. Kropp – Adobe