Ayurveda im WInter
SO BLEIBEN HUND UND KATZE STARK UND GESUND
Wenn draußen der Frost die Wiesen überzieht und der Atem in kleinen Wolken in die kalte Luft steigt, zieht es uns nach drinnen. Wir kuscheln uns in Decken, trinken Tee und sehnen uns nach Wärme. Auch unsere tierischen Gefährten spüren den Winter – und reagieren oft sensibler, als wir denken. Ayurveda, die jahrtausendealte indische Heilkunst, kann uns dabei helfen, Hund und Katze liebevoll durch die kalte Jahreszeit zu begleiten und ihr Immunsystem zu stärken.
Der Winter aus ayurvedischer Sicht
Im Ayurveda gilt der Winter als die Zeit des Vata-Doshas. Vata steht für Kälte, Trockenheit und Bewegung – Eigenschaften, die vielen Tieren zu schaffen machen. Vielleicht kennen Sie das: Ihr Hund hat trockene Haut, Ihre Katze wirkt unruhig oder beide sind anfälliger für Infekte. Genau hier setzt Ayurveda an – mit Wärme, Nahrung und Geborgenheit.
Wärme für Körper und Seele
Tiere lieben Rituale und Schutz. Ein gemütlicher Schlafplatz ohne Zugluft, eine weiche Decke oder eine Wärmflasche können Wunder wirken. Schon ein paar Streicheleinheiten am Abend, während draußen der Wind pfeift, schenken Hund und Katze das Gefühl: „Ich bin sicher und geborgen.“
Ernährung, die von innen wärmt
Im Ayurveda gilt das Verdauungsfeuer Agni als Zentrum der Gesundheit. Wenn es stark brennt, ist das Immunsystem kräftig. Im Winter tut es unseren Vierbeinern gut, Futter nicht direkt aus dem Kühlschrank zu erhalten, sondern leicht erwärmt. Ein Löffel Ghee oder ein hochwertiges Öl im Futter liefert zusätzliche Energie und schützt die Schleimhäute, die erste Barriere gegen Keime.
Kleine, tiergerechte Helfer aus der ayurvedischen Kräuterkunde wie Kurkuma oder Ingwer (in passender Dosierung!) können das Immunsystem gut unterstützen und wirken entzündungshemmend.
Bewegung und Spiel – auch in der Kälte
Selbst wenn es uns manchmal schwerfällt: Bewegung an der frischen Luft ist für Hunde unverzichtbar. Spaziergänge halten nicht nur die
Im Winter brauchen Tiere mehr Wärme, Stabilität und sanfte Routinen. So bleibt ihr Wohlbefinden trotz Kälte im Gleichgewicht.
Gelenke geschmeidig, sondern auch die Lebensenergie im Fluss. Katzen, die es sich drinnen gemütlich machen, freuen sich über kleine Spieleinheiten – Bällchen, Jagdspiele oder Federangeln regen Körper und Geist an.
Ayurveda ist eine indische Heilkunst, die seit über 2.000 Jahren praktiziert wird. Das Wort bedeutet „Wissen vom Leben“. Im Zentrum stehen die Doshas Vata, Pitta und Kapha. Sie bestimmen die körperliche und geistige Konstitution. Ziel ist es, ihr Gleichgewicht zu erhalten oder wiederherzustellen. Dazu nutzt Ayurveda gesunde Ernährung, Heilpflanzen, Massagen, Yoga, Meditation und Reinigungsverfahren. Krankheiten werden als Folge eines gestörten Gleichgewichts gesehen. In der westlichen Welt wird Ayurveda zunehmend als Ergänzung zur Schulmedizin genutzt, v. a. zur Stressreduktion und Förderung des Wohlbefindens.
Kleine Rituale mit großer Wirkung
• Ölmassagen: Ein paar Tropfen Sesamöl, sanft ins Fell einmassiert, schenken nicht nur Pflege, sondern auch Nähe.
• Feste Routinen: Regelmäßige Fütterungsund Ruhezeiten geben Tieren Sicherheit und stabilisieren das sensible Vata-Dosha.
• Liebevolle Aufmerksamkeit: Zuwendung, Blickkontakt und Berührung sind für Tiere mindestens so wichtig wie gutes Futter.
Ein Winter voller Nähe
Der Winter ist die Jahreszeit, die uns einlädt, näher zusammenzurücken – mit einer Tasse Tee in der Hand und einer Katze, die schnurrend auf dem Schoß liegt, oder einem Hund, der zufrieden neben uns schläft. Ayurveda erinnert uns daran, dass Gesundheit mehr ist als die Abwesenheit von Krankheit: Sie bedeutet, im Gleichgewicht zu sein – mit Wärme, Liebe und einem starken Immunsystem, das uns gemeinsam durch die kalte Jahreszeit trägt.
Ayurveda-Helfer für Hund und Katze im Winter
• Wärme schenken – kuschelige Decken, zugluftfreie Plätze, Wärmflasche
• Futter erwärmen – nicht eiskalt servieren, sondern lauwarm oder zimmerwarm
• Gesunde Fette – ein Löffel Ghee oder hochwertiges Öl für Energie und starke Schleimhäute
• Kräuter sanft einsetzen – Kurkuma, Tulsi oder Ashwagandha (tiergerecht dosiert, am besten nach Rücksprache mit einem Tierheilpraktiker)
• Rituale pflegen – feste Fütterungszeiten, liebevolle Routinen und tägliche Nähe schenken Geborgenheit
Winter-Kräuter-Guide für Hund und Katze
Ziele: Immunsystem stärken, Verdauung unterstützen, Stress reduzieren und Wärme von innen fördern
Hund – Kurkuma und Ashwagandha

• Wirkungen: entzündungshemmend, stärkt die Abwehrkräfte
• Zubereitung: ¼ TL Kurkuma-Pulver (abhängig von der Größe des Hundes) über warmes Futter streuen – gut untermischen, damit es vollständig aufgenommen wird
• Hinweis: kleine Mengen einführen und Verträglichkeit beobachten

• Wirkungen: adaptogen, reduziert Stress, unterstützt Abwehrkräfte
• Zubereitung: in Pulverform sparsam ins Futter mischen
• Hinweis: vorsichtig dosieren, 2-mal wöchentlich oder nach Rücksprache mit dem Tierheilpraktiker bzw. Tierarzt
Katzen – Kamille und Tulsi

• Wirkungen: beruhigt Magen und Nerven, leicht entzündungshemmend
• Zubereitung: 1–2 getrocknete Kamillenblüten in 50 ml heißem Wasser ein paar Minuten ziehen lassen – abkühlen und auf lauwarm bringen, dann 1–2 Teelöffel des Kamillentees ins Nassfutter mischen
• Hinweis: nur kleine Mengen, Verträglichkeit beobachten
Tulsi (Heiliges Basilikum) Variante A: Tulsitee
• Zubereitung: 1–2 getrocknete Tulsiblätter in 50 ml heißem Wasser ein paar Minuten ziehen lassen, abkühlen und auf lauwarm bringen. dann 1–2 Teelöffel des Tulsitees ins Nassfutter mischen
• Häufigkeit: 2-mal wöchentlich, kleine Mengen verwenden
Variante B: Tulsi-Churna (Pulver)
• Zubereitung: winzige Prise getrocknetes Tulsipulver übers Nassfutter streuen, optional leicht mit ein paar Tropfen Ghee vermischen, um die Aufnahme und Verträglichkeit zu verbessern Häufigkeit: 2-mal wöchentlich, sehr sparsam dosieren
Tipps für Tierhalter
• Kräuter langsam einführen und Verträglichkeit beobachten
• Futter leicht erwärmen, um die Wirkung der Kräuter zu unterstützen
• Immer frisches Wasser bereitstellen
• Bei chronischen Erkrankungen oder Unsicherheiten vorher Rücksprache mit dem Tierarzt bzw. Tierheilpraktiker halten
Man kann Kräuter/Pulver ins Ghee geben, weil es sie wirksamer macht, den Verdauungstrakt der Tiere schont, von innen wärmt und die Aufnahme der Inhaltsstoffe verbessert.


Wissenschaftliche Studien deuten auf antioxidative, entzündungshemmende und antibakterielle Eigenschaften hin.

SANDRA RICCHIUTO
Tierheilpraktikerin
Ayurveda-Konstitutionsberatung und -Ernährung, Phytotherapie, Manualtherapie
mail@sattva-tierheilkunde. com