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Plagegeistern auf der Spur - Naturheilkunde gegen Parasiten

Parasiten wie Würmer, Milben, Flöhe und Zecken sind eine Belastung für Tiere und Menschen zugleich, da sie Krankheitserreger übertragen und damit unsere Gesundheit beeinträchtigen können. Ihre Abwehr ist nicht immer leicht, aber es gibt eine Vielzahl natürlicher Heilmittel, die eine sanfte und effektive Alternative zu chemischen Präparaten darstellen.

Würmer

Würmer sind parasitäre Tiere, die im Körper von Menschen und Tieren leben können. Es gibt verschiedene Arten, z. B. Bandwürmer, Spulwürmer und Hakenwürmer. Sie finden sich meist im Darm oder im gesamten Verdauungstrakt und ernähren sich von den Nährstoffen des Wirts. Wurmbefall kann zu gesundheitlichen Problemen wie Bauchschmerzen, Durchfall, Gewichtsverlust und Müdigkeit führen. Eine Infektion erfolgt meist durch Verzehr verunreinigten Wassers oder Aufnahme von Wurmeiern aus der Natur.

NATÜRLICHE MITTEL GEGEN WÜRMER
Band-, Spul- und Hakenwürmer gehören zu den häufigsten Endoparasiten. Natürliche Heilmittel ihrer Bekämpfung wirken entgiftend und fördern die Darmgesundheit.

Wermut (Artemisia absinthium): Ist eines der bekanntesten Kräuter zur Bekämpfung von Würmern. Es hat eine antiparasitäre Wirkung. Die enthaltenen Bitterstoffe regen die Verdauung an und können die Würmer aus dem Verdauungstrakt vertreiben.

Kürbiskerne: Sind besonders effektiv gegen Bandwürmer. Sie enthalten Cucurbitacin, einen natürlichen Wirkstoff, der die Parasiten lähmt und ihre Ausscheidung fördert.

Knoblauch: Hat eine starke antimikrobielle und antiparasitäre Wirkung. Er wird häufig zur Bekämpfung von Darmparasiten eingesetzt, indem er das Wachstum von Würmern hemmt. Allerdings zählt er zu den Zwiebelgewächsen, sodass die Anwendung bei vielen Tieren mit Vorsicht zu betrachten ist. Für Katzen nicht geeignet.

Papaya: Die Samen der Papaya enthalten enzymatische Substanzen, die Wurmeier zerstören und einem Neubefall vorbeugen können. Sie wirken entzündungshemmend und beruhigen den Darm.

In Anwendung kommen diese natürlichen Mittel häufig als Wermuttee, eine Mischung aus Kürbiskernen oder eine Knoblauchkur. Die genaue Dosierung sollte nach Körpergewicht und Alter angepasst werden, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

Milben

Milben sind winzige, meist mikroskopisch kleine Spinnentiere, die auf der Haut von Menschen und Tieren leben können. Zu den bekanntesten Arten gehören Hausstaubmilben, die Allergien auslösen, und Demodexmilben, die Hautkrankheiten verursachen können. Sie ernähren sich von Hautzellen oder Talg und können Juckreiz, Rötungen und Entzündungen verursachen. Milbenbefall tritt oft durch direkten Hautkontakt oder durch das Einatmen von Staubpartikeln auf.

Milben sind mikroskopisch kleine Parasiten, die Hautkrankheiten wie Räude bzw. Krätze verursachen können. Eine starke Reaktion des Immunsystems auf Milbenbefall führt zu Juckreiz, Entzündungen und Hautrötungen.

NATÜRLICHE MITTEL GEGEN MILBEN Teebaumöl: Ist ein bewährtes Mittel gegen Hautparasiten wie Milben. Es wirkt antiseptisch, entzündungshemmend und antiparasitär. Teebaumöl kann direkt auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen oder in ein Trägeröl gemischt werden. Für Katzen nicht geeignet.

Neemöl: Hat eine natürliche Wirkung gegen eine Vielzahl von Parasiten. Es wird in der ayurvedischen Medizin häufig zur Behandlung von Hauterkrankungen und parasitären Infektionen verwendet. Neemöl kann direkt auf die Haut aufgetragen oder als Badezusatz genutzt werden. Für Katzen nicht geeignet.

Lavendelöl: Wirkt beruhigend, desinfizierend und reduziert Milbenbefall. Es hat eine lindernde Wirkung bei juckender Haut und hilft, Entzündungen zu bremsen.

Teebaumöl und Neemöl können verdünnt mit Wasser oder einem Trägeröl (z. B. Kokosöl) auf die Haut aufgetragen werden, um Milben zu bekämpfen. Bei starkem Befall ist es ratsam, die betroffenen Bereiche regelmäßig zu behandeln und auf eine gute Hygiene zu achten.

Flöhe

Flöhe sind kleine, springende Insekten, die sich vom Blut ihres Wirts ernähren. Sie sind vor allem als Parasiten von Haustieren wie Hunden und Katzen bekannt, können aber auch Menschen befallen. Flöhe verursachen intensiven Juckreiz, Hautirritationen und können Krankheiten wie die Pest übertragen. Sie sind sehr widerstandsfähig und können sich schnell vermehren.

NATÜRLICHE MITTEL GEGEN FLÖHE Diatomeenerde: Ist ein feines, natürliches Pulver, das aus den Überresten von Kieselalgen besteht. Es wirkt gegen Flöhe, indem es die Chitinschicht in ihrem Exoskelett beschädigt und austrocknet. Diatomeenerde kann sowohl im Fell des Haustiers als auch in der Umgebung gestreut werden, um einen Flohbefall zu bekämpfen.

Eukalyptusöl: Hat einen starken Duft, der Flöhe abschreckt. Es kann mit Wasser verdünnt und als Spray auf das Fell des Tieres aufgetragen werden. Eine gute Verdünnung des Öls vermeidet Hautirritationen. Für Katzen nicht geeignet.

Lavendel und Kamille: Ihr Duft ist für Flöhe unangenehm, wirkt aber gleichzeitig

beruhigend auf die Haut des Tieres. Ein Tee aus diesen Kräutern kann als Spray verwendet werden, um das Tier von Flöhen zu befreien.

Zecken

Zecken sind blutsaugende Spinnentiere, die sich an ihre Wirte (Menschen und Tiere) anheften, um sich von deren Blut zu ernähren. Sie sind bekannt für die Übertragung von Krankheiten wie Borreliose, Anaplasmose oder FSME. Zeckenbefall tritt meist beim Aufenthalt in bewaldeten oder grasbewachsenen Gebieten auf. Zecken können sich über Stunden oder Tage an ihrem Wirt festhalten, bevor sie vollständig mit Blut vollgesogen sind. Sie sind nicht nur unangenehm, sondern können auch gefährliche Krankheiten übertragen. Präventive Maßnahmen sind besonders wichtig, um einen Befall zu vermeiden.

NATÜRLICHE MITTEL GEGEN ZECKEN Citronellaöl: Ist bekannt für seine abwehrende Wirkung auf Zecken. Der starke Duft hält die Parasiten fern. Citronella kann in einem Spray mit Wasser verdünnt und auf die Haut oder das Fell aufgetragen werden.

Rosmarin: Hat eine zeckenabweisende Wirkung und wird als Öl oder Tee verwendet. Es hat antiseptische Eigenschaften und blockt die Entzündung nach einem Zeckenstich.

Neemöl: Wie bei Milben und Flöhen hat Neemöl auch bei Zecken eine abwehrende Wirkung. Es kann in verdünnter Form direkt auf die Haut oder das Fell aufgetragen werden. Für Katzen nicht geeignet.

Lavendelöl und Teebaumöl: Beide haben eine starke Wirkung gegen Zecken, da sie den natürlichen Geruch von Tieren maskieren, der Zecken anlockt. Für Katzen nicht geeignet.

Ein Zeckenabwehrspray aus ätherischen Ölen kann auf die Haut oder das Fell aufgetragen werden. Es empfiehlt sich, das Spray regelmäßig vor Ausflügen in die Natur zu verwenden, um das Risiko eines Zeckenbefalls zu minimieren.

Effektive Mikroorganismen

Ein weiteres natürliches Mittel gegen Zecken sind Effektive Mikroorganismen (EM). Sie sind eine Mischung aus verschiedenen Mikroben, die synergistisch zusammenarbeiten, um das Wachstum nützlicher Bakterien zu fördern und schädliche Mikroben zu hemmen. Mikroorganismen umfassen Milchsäurebakterien, Hefen und Photosynthesebakterien. EM werden in verschiedenen Bereichen eingesetzt, darunter Landwirtschaft, Abfallmanagement und in der Tierhaltung, um die Gesundheit von Tieren zu fördern und die Umwelt zu verbessern.

Wirkungsweise
Die Anwendung von EM basiert auf der Idee, dass ein gesundes Mikrobiom das Wohlbefinden von Tieren unterstützt. Bei Hunden können sie helfen, das Immunsystem zu stärken, die Verdauung und die allgemeine Gesundheit zu fördern. Durch die Förderung einer gesunden Mikrobiota im Darm können EM auch dazu beitragen, das Risiko von Krankheiten zu verringern.

Natürliches Zeckenmittel
Zecken sind Parasiten, die häufig Hunde befallen und verschiedene Krankheiten übertragen, darunter Lyme-Borreliose und Anaplasmose. Die Verwendung von EM als natürliches Zeckenmittel beruht auf mehreren Mechanismen:

1. Geruchliche Abwehr
Einige Studien legen nahe, dass die Anwendung von EM auf der Haut von Hunden einen Geruch erzeugt, der für Zecken unangenehm ist. Dies kann dazu führen, dass Zecken weniger geneigt sind, sich auf dem Tier niederzulassen.

2. Stärkung des Immunsystems
Durch die Förderung einer gesunden Mikrobiota und Stärkung des Immunsystems sind Hunde besser gegen Zeckenbefall und die von ihnen übertragenen Krankheiten gewappnet.

3. Verbesserung der Umwelt
EM können auch in der Umgebung des Hundes eingesetzt werden, um die Ansiedlung von Zecken zu reduzieren. Durch EM im Garten oder auf dem Grundstück wird das Mikroklima verändert, sodass die Lebensbedingungen für Zecken ungünstiger werden.

EM GEGEN ZECKEN Topische Anwendung: EM können in Form von Sprays oder Lösungen auf das Fell des Hundes aufgetragen werden. Es ist wichtig, darauf zu achten, dass die Produkte für Tiere geeignet sind und keine schädlichen Inhaltsstoffe enthalten.

Fütterung: EM können als Ergänzung zur Nahrung gegeben werden, um die Gesundheit des Hundes von innen heraus zu unterstützen. Dies kann in Form von Pulver oder Flüssigkeiten geschehen, die dem Futter beigemischt werden.

Umgebungsbehandlung: Die Anwendung von EM im Garten oder in der Umgebung des Hundes kann helfen, die Zeckenpopulation zu reduzieren. Dies kann durch Sprühen oder Gießen von Lösungen auf Gras, Sträucher und andere Bereiche geschehen, in denen Zecken häufig vorkommen.

EM-Halsbänder: Das sind spezielle Halsbänder für Hunde und Katzen, die mit Effektiven Mikroorganismen imprägniert sind. Sie sollen dazu beitragen, Zecken und andere Parasiten auf natürliche Weise abzuwehren, indem sie ein Umfeld schaffen, das für die Schädlinge weniger attraktiv ist. Darüber hinaus können EM-Halsbänder das allgemeine Wohlbefinden des Tieres fördern, indem sie das Immunsystem unterstützen und die Hautgesundheit verbessern. Sie sind eine chemiefreie Alternative zu herkömmlichen antiparasitären Produkten und eine sanfte Möglichkeit, den Vierbeiner zu schützen. Effektive Mikroorganismen bieten eine vielversprechende natürliche Alternative zur Bekämpfung von Zecken bei Hunden. Durch die Stärkung des Immunsystems und die Schaffung eines ungünstigen Lebensraumes für Zecken können EM dazu beitragen, das Risiko eines Zeckenbefalls zu verringern. Natürliche Heilmittel zur Parasitenabwehr bieten eine schonende Alternative zu chemischen Mitteln und haben den Vorteil, dass sie oft keine Nebenwirkungen verursachen. Wermut, Kürbiskerne, Teebaumöl, Diatomeenerde und ätherische Öle sind nur einige der natürlichen Optionen, die bei der Bekämpfung von Würmern, Milben, Flöhen und Zecken helfen können. Zudem ist es ratsam, die Hygiene in der Umgebung regelmäßig zu überprüfen, eine ausgewogene Ernährung und eine gesunde Lebensweise zu fördern, um das Immunsystem zu stärken und so die Anfälligkeit für parasitäre Infektionen zu verringern.

Ernährung

Neben äußeren natürlichen Mitteln spielt auch die Ernährung eine entscheidende Rolle bei der Stärkung der Abwehrkräfte von Hunden und Katzen gegen Parasiten. Eine ausgewogene, nährstoffreiche Ernährung stärkt das Immunsystem und sorgt dafür,

dass der Körper besser in der Lage ist, sich gegen Parasitenbefall zu wehren.

Gesunde Fette: Nahrung mit hochwertigen Fetten, z. B. in Fischöl, kann das Immunsystem stärken und die Hautbarriere unterstützen. Omega-3-Fettsäuren wirken entzündungshemmend und fördern eine gesunde Haut, was bei der Abwehr von Milben und Flöhen wichtig ist.

Ballaststoffe und Verdauungsgesundheit:
Eine ballaststoffreiche Ernährung fördert eine gesunde Verdauung und hilft, Toxine aus dem Körper zu entfernen, was für die Vorbeugung von Wurmbefall entscheidend ist. Ballaststoffe unterstützen die Darmflora und tragen zu einer besseren Verdauung bei, fördern damit die Entgiftung und das allgemeine Wohlbefinden des Tieres.

Vitamine und Mineralstoffe: Eine ausreichende Zufuhr von Vitaminen (insbesondere die Vitamine A, C, E) und Mineralstoffen (wie Zink) trägt zur Gesundheit des Immunsystems bei. Ein starkes Immunsystem ist besser in der Lage, Parasiten zu bekämpfen und deren Auswirkungen zu minimieren.

Probiotika: Probiotische Nahrungsergänzungsmittel stärken die Darmflora und das Immunsystem. Eine gesunde Darmflora kann die Residenz schädlicher Parasiten im Verdauungstrakt erschweren.

Knoblauch und Kurkuma: Diese Lebensmittel haben natürliche antiparasitäre Eigenschaften und können als Ergänzung verwendet werden. Achten Sie darauf, die richtige Menge zu geben, um Nebenwirkungen zu vermeiden. Für Katzen nicht geeignet.

BARF

Auch Barfen, also das Füttern von Hunden und Katzen mit biologisch artgerechtem Rohfutter, kann sich positiv auf die Parasitenabwehr auswirken:

1. Stärkung des Immunsystems
Rohes Futter enthält natürliche Nährstoffe, die das Immunsystem stärken. Eine ausgewogene Ernährung mit frischen Zutaten fördert die Abwehrkraft gegenüber Parasiten wie Würmern oder anderen Krankheitserregern.

2. Enzyme und Mikrobiom
Der Verzehr von rohem Fleisch und anderen natürlichen Zutaten unterstützt das Mikrobiom im Darm. Ein gesundes Mikrobiom ist wichtig für die Immunfunktion und kann helfen, Parasiten in Schach zu halten.

3. Verstärkung der natürlichen Abwehrmechanismen
Einige Verfechter von BARF sind sich sicher, dass die regelmäßige Konfrontation mit natürlichen Krankheitserregern durch rohes Futter den Körper stärkt und die Abwehrmechanismen verbessert, da Hunde und Katzen darauf trainiert werden, mit solchen Mikroorganismen umzugehen.

Insgesamt kann man feststellen, dass Barfen die Parasitenabwehr positiv beeinflusst, wenn es richtig durchgeführt wird, wobei besonders auf Hygiene und hochwertige Zutaten geachtet werden sollte.

Julia Harmening
Tierheilpraktikerin

Australische Busch-Blütentherapie, Akupunktur, TCVM Phytotherapie,