Zum Hauptinhalt springen

Aromaheilkunde: Psychische Ausgeglichenheit durch ätherische Öle

Die Anwendung ätherischer Öle bei Tieren ist eine wunderbare Möglichkeit, ihnen und gleichzeitig auch uns selbst Gutes zu tun, und zwar auf sämtlichen Ebenen. Dass Pflanzenessenzen entzündungshemmende, hormonregulierende, wundheilungsfördernde, kühlende, wärmende und sogar antikanzerogene (krebshemmende) Wirkungen auf den Körper aus- üben, hat sich bereits herumgesprochen, und viele Menschen möchten sie in ihrer Hausapotheke nicht mehr missen. Doch ätherische Öle wirken auch auf psychisch-emotionaler Ebene, sie können für eine positive Grundstimmung sorgen und das Loslassen belastender Themen, Ängste und Traumata fördern, was sie zu einzigartigen Helfern in aufreibenden Zeiten macht. Ätherische Öle sind ein Geschenk der Natur, das wir dankbar annehmen und zu schätzen wissen sollten.

WIE WIRKEN ÄTHERISCHE ÖLE AUF DIE PSYCHE?

Es gibt einen engen Zusammenhang zwischen der emotionalen Ebene und dem Immunsystem des Körpers. Der Geruchssinn ist mit dem Limbischen System bzw. Stammhirn (ein Teil des Gehirns) verknüpft, daher lösen Gerüche die Produktion von Neurotransmittern aus, die auf die Produktion von Hormonen Einfluss nehmen, und dadurch auch auf Stimmungen und Emotionen. Das Limbische System spricht außerdem die vegetative Regulation der Nahrungsaufnahme, Verdauung, Fortpflanzung, Gedächtnistätigkeit und Lernvermögen an.

BEISPIELE: Stärkende Kopfnoten wie Rosmarin, Myrte, Salbei oder Zitronengras lösen die Produktion von Neurotransmittern wie Adrenalin und Noradrenalin aus, die ein Lebewesen z.B. zur Kräftigung der Muskeln (Kampf- und Fluchtmodus) benötigt. Sinnlich duftende Herznoten wie Ylang Ylang oder Jasmin regen hingegen die Produktion von Endorphinen und dem Wohlfühlhormon Serotonin an, die u.a. schmerzstillende und entspannende Wirkungen haben.

PSYCHISCHE AUSGEGLICHENHEIT

Die Psyche ist ein sehr komplexes Konstrukt, das geistige Eigenschaften und individuelle Persönlichkeitsmerkmale umfasst. Ungleichgewichte können sich auf vielerlei Weise zeigen und sind nicht immer sofort einzuordnen. Traumatisierung, Fehlprägung und -konditionierung, körperliche Problematiken, die Schmerzen verursachen, hormonelle Dysbalancen oder ein gestörtes Darm-Mikrobiom – all dies kann zu einem psychischen Ungleichgewicht führen.
Jedes Tier ist ein individuelles Wunderwerk der Natur, und selbst Geschwister können sich trotz derselben Erziehung und Ernährung im Verhalten völlig unterschiedlich entwickeln. Mit ätherischen Ölen können wir den Tieren und ihren Menschen mehr Ausgeglichenheit ermöglichen, und zwar unterstützend zur Ernährungsoptimierung, zur Verhaltenstherapie und zu den wohl wichtigsten Aspekten in Bezug auf die Tierbesitzer: Liebe und Geduld. Tiere sind oftmals der Spiegel ihrer Menschen, deren Stimmungen, Krankheiten und Sorgen sich aufgrund der engen emotionalen Bindung auf sie auswirken.
In Zeiten des Wandels ist der Stresspegel der Menschen besonders hoch. Dies bleibt den Tieren nicht verborgen, so häufen sich derzeit in der Naturheilpraxis für Tiere psychosomatische Beschwerden wie Verdauungsstörungen, Blasenentzündungen, Juckreiz und Schubbern bis aufs Blut bei an sich gesunden Tieren, die – rein körperlich betrachtet – eigentlich symptomfrei sein sollten. Auch die exokrine Pankreas-Insuffizienz tritt häufiger bei jungen, gesund ernährten Hunden auf, was meines Erachtens ein Spiegel dafür sein kann, dass die Besitzer eine Lebensphase durchschreiten, in der sie die „Süße des Lebens“ vermissen.
Bitte denken Sie daran, dass es unerlässlich ist, neben der Linderung von körperlichen Beschwerden immer auch die Psyche zu stärken und die Ursachen zu erforschen. Mit hochwertigen ätherischen Ölen haben wir die Möglichkeit, direkt auf das Limbische System und den Sitz der Emotionen einzuwirken und so gemeinsam mit unseren Tieren in die Balance zu kommen.
Jedes ätherische Öl wirkt immer auch auf die Psyche, das Seelenempfinden ist eng verknüpft mit Körper und Geist. Daher ist aus ganzheitlicher Sicht eine Heilung nur dann möglich, wenn all diese Aspekte gemeinsam betrachtet und behandelt werden. Auch Tiere können depressive Verstimmungen, Lethargie und Resignation zeigen, vor allem dann, wenn die eigene Last und die ihrer Menschen zu schwer wird. Selbstverständlich sind unsere Tiere auch systemisch mit uns verbunden und steuern durch ihre bedingungslose Liebe tagtäglich eine Menge zu unserem Wohlbefinden bei, was nicht immer leicht für sie ist. Wir sollten uns darüber im Klaren sein, dass alles, was wir tun, sagen und denken, in Wechselwirkung mit dem Universum und seinen Lebewesen steht.

FOLGENDE ÄTHERISCHE ÖLE LEISTEN BEI PSYCHISCHEN DYSBALANCEN GUTE DIENSTE

  • Angst: Melisse, Muskatellersalbei, Neroli
  • Angst in Kombination mit Panik: Jasmin, Weihrauch
  • Angst, die mit aggressivem Verhalten, Jähzorn und Stimmungsschwankungen einhergeht: Echte Kamille, Vetiver
  • Stress: Lavendel, Ylang Ylang, Sandelholz, Zeder
  • Nervosität: Rose, Baldrian (hat auf Katzen allerdings eine gegenteilige Wirkung)
  • Depressionen: Basilikum, Jasmin, Melisse, Rose, Bergamotte, Zeder
  • Bewusstseinsfindung: Lavendel, Blau- und Schwarzfichte, Sandelholz, Weihrauch
  • Kreislaufprobleme und Erschöpfung: Rosmarin, Pfefferminze
  • Fehlende Bindung, Traumata: Vanille, Ylang Ylang, Jasmin
  • Erdung und Loslassen unterdrückter Emotionen: Sämtliche Baumöle
  • Trauer und Verlust eines tierischen Partners oder eines menschlichen Familienmitglieds: Bergamotte, Orange, Grapefruit, Limette, Rose, Melisse, Jasmin

Aus diesen Ölen können Sie von Ihrem Tier seinen Favoriten auswählen lassen, indem Sie ihm die geschlossene Flasche kurz hinhalten und seine Reaktion beobachten. Oder Sie nehmen einen Tensor bzw. das Bioresonanzgerät zur Hilfe. Passende Heilsteine für eine sanfte und bindungsfördernde Massage sind Chiastolith, Rhodonit, Obsidian und Dumortierit mit ihren zentrierenden und harmonisierenden Eigenschaften sowie die Freude und Zuversicht vermittelnden Heilsteine Orangencalcit und Rutilquarz.
Der Stein der Selbstliebe ist der Rosenquarz, der mit seinen entspannenden Eigenschaften direkt auf Herzebene wirkt. Probieren Sie mit Ihrem Tier oder einem Ihrer Patienten einmal folgende Entspannungsmassage aus:

MASSAGE MIT EINEM ROSENQUARZ

Hierfür nehmen Sie einen möglichst klaren, farbintensiven, polierten Rosenquarz sowie ein entspannend wirkendes Öl, das Ihr Tier sehr gern hat. Davon geben Sie 1 Tropfen auf den Stein und beginnen mit langsamen, kreisenden Bewegungen auf dem Kopf des Tieres, während Sie mit der anderen Hand seinen Kopf halten und ihm absolute Sicherheit und Geborgenheit signalisieren. Starten Sie mit der Edelsteinmassage vorne links an der Stirn und arbeiten Sie sich mit jeweils 2 kreisenden Berührungen nach hinten bis zum Nacken und dann langsam auf die rechte Seite des Kopfes vor. Ihr Tier wird die Massage genießen und Ihnen zeigen, wenn es genug hat. Diese Massage ist ebenso für die Tierbesitzer geeignet.

Auch eine sanfte Massage direkt am Körper mit einem der genannten ätherischen Öle wirkt entspannend. An welchen Bereichen des Körpers hat es das Tier am liebsten? Am Köpfchen, an den Pfoten oder wenn Sie mit den Fingernägeln sanft über den Blasenmeridian streichen? Sie können dafür einen Tropfen ätherisches Öl mit etwas fettem Öl vermischen oder 1 Tropfen pur in Ihren Händen verreiben.
Eine entspannende Atmosphäre im Wohnraum oder im Stall erreichen Sie über das Kaltvernebeln mit Diffuser. Katzen liegen meist gern direkt an einem Vernebelungsgerät und entscheiden selbst über ihre Dosis und Anwendung. Selbstverständlich sollten auch Hunde immer die Möglichkeit haben, den bedufteten Raum zu verlassen und sich der Aromatherapie zu entziehen.
Wenn ein ätherisches Öl auf Seelenebene wirken soll, muss es nicht unbedingt auf den Körper aufgetragen oder vernebelt werden. Bereits das Verwedeln oder Einstreichen in die Aura oder das Tragen der geschlossenen Flasche in Körpernähe überträgt die Schwingungen der Essenzen. Für ein Tier können Sie ein kleines Braunglasfläschchen (2ml) mit ein paar Tropfen der individuellen Seelenmischung befüllen und am Halsband oder Halfter befestigen bzw. auf den Schlafplatz des Tieres legen. Selbst wenn das Fläschchen unter ein Kissen gelegt wird, können die Schwingungen der Essenz wirken. Achten Sie in der Anwendung bei Pferden bitte darauf, dass die Flasche nicht im Heu landet und versehentlich verspeist wird.
Mit der Aromatherapie und der Integration der ätherischen Öle in unseren Alltag haben wir eine einzigartige Möglichkeit, gemeinsam mit unseren Tieren von den heilsamen Wirkstoffen auf körperlicher, psychischer und seelischer Ebene zu profitieren.
Bedenken Sie bitte: Bei Katzen dürfen ätherische Öle nur sehr stark verdünnt angewendet werden.

BUCH-TIPP
SUSANNE ORRÙ-BENTERBUSCH & HENRIETTE HEGENER:
GANZHEITLICHE AROMAHEILKUNDE FÜR TIERE,
PRO-VITA-OLEUM VERLAG

SUSANNE ORRÙ-BENTERBUSCH
TIERHEILPRAKTIKERIN

TÄTIGKEITSSCHWERPUNKTE
Mykotherapie, Phytotherapie, Aromatherapie, Homöopathie, Akupunktur, Bioresonanz, Autorin

KONTAKT
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Fotos ©: L. Shtandel – Adobe, S. Orrù-Benterbusch & H. Hegenerm, onlooka – Adobe, vvoe–Adobe