Im Porträt: THP Sandra Kallenberger
Tierheilpraktikerin, Physiotherapeutin für Pferde und Mykotherapeutin, Dozentin an den Paracelsus Schulen
Mein Name ist Sandra Kallenberger, ich bin 40 Jahre alt und wohne mit meinem Mann, den zwei Kindern und unseren zwei Australian Shepherds im schönen Landkreis Heilbronn. Während meiner Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation wurde mir schnell klar, dass dieser Beruf mich nicht ausfüllt. Von Kindesbeinen an haben Tiere mein Leben geprägt. Zunächst Kleintiere wie mein bester Hasenfreund, später der Pflegehund und Pferde. Egal in welcher Lebensphase ich mich befand, losgelassen haben sie mich nie. Als der Traum vom eigenen Hund Wirklichkeit wurde, zeigte sich schnell, dass die Realität ihre Tücken hatte. Vorerkrankungen brachten mich und die Schulmedizin an ihre Grenzen. Der Wunsch, mehr zu wissen und sich beruflich neu zu orientieren, wurde immer stärker. So startete ich die Ausbildung zur Tierheilpraktikerin an der Paracelsus Schule Heilbronn. Hier lernte ich kompetente Dozenten und geballtes Wissen kennen. Gemeinsam konnten wir meinem Hund helfen. Genauso meinem Pferd, das zu diesem Zeitpunkt buchstäblich in mein Leben gestolpert war. Auch hier waren viele Baustellen abzuarbeiten.
Nach dem Bestehen der Prüfungen legte ich meinen Schwerpunkt auf die Pferdephysiotherapie und machte eine intensive Weiterbildung dazu. Hier lernte ich, wie wichtig die Zusammenarbeit mit anderen Therapeuten und Tierärzten ist. Hufe, Zähne, Muskulatur, Ausrüstung, Reiter etc. spielen zusammen und müssen berücksichtigt werden. Oft hilft der Austausch mit Kollegen, den Blickwinkel zu öffnen und das beste Ergebnis für das Tier zu erreichen. In der Realität zeigt sich leider oft das mangelnde Wissen der Besitzer über die Bedürfnisse ihres Tieres. Artgerechte Haltung, Ernährung, Bewegung etc. sind wichtige Punkte, um ein gesundes Pferdeleben zu ermöglichen und eine Therapie erfolgreich zu beenden.
2012 startete ich in eine neue Lebensphase mit der Geburt meines Sohnes. Ein weiteres Abenteuer begann. Zu sehen, wie die Tiere mit dem Kleinkind agierten und sich zurücknahmen, war wunderschön. 2014 kam dann meine Tochter zur Welt. Die aktive Arbeit als Pferdephysiotherapeutin war durch die körperliche Belastung zuerst nicht möglich. Zu dieser Zeit erfuhr ich von Vitalpilzen, beschäftigte mich mit der Thematik und machte die Fortbildung zur Mykotherapeutin. Vitalpilze faszinieren mich, weil sie vielseitig einsetzbar sind und gute Erfolge bewirken. Gerade bei Allergien und Atemwegserkrankungen (was im Pferdebereich immer stärker auftritt) helfen sie dem Körper, wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Sie regulieren und stärken das Immunsystem.
Als die Kinder größer wurden, wollte ich wieder mehr als Tierheilpraktikerin arbeiten. Auch der Wunsch, meinen Kunden zu zeigen, welches Wunderwerk unter ihrem Sattel zusammenspielt, war stark vorhanden. Mit der Dozentenstelle bei Paracelsus Heilbronn konnte ich beides verbinden. Es macht großen Spaß, in die Themen einzutauchen, immer wieder Wissen zu vertiefen und dazuzulernen. Zu sehen, wie die Schüler Aha-Erlebnisse haben. Was sie bereits mitbringen und wie sie sich entwickeln. Anatomie ist mit vielen Fachwörtern und stundenlangem Lernen verbunden. Aber wenn man dann im Praktikum ans Pferd geht und die Strukturen erfühlen und sehen kann, wird sie lebendig. Oft zeigen sich hierbei in Anamnese und Bewegungsanalyse Probleme auf, die den Besitzern gar nicht bewusst waren, die aber erklären, warum das Pferd sich z.B. nicht gerne satteln lässt oder immer eine Seite bevorzugt. Die Schüler haben die Möglichkeit, ihren eigenen Umgang mit dem Pferd zu optimieren. Wissen, auf was sie achten müssen, und geben dieses Wissen auch in ihrer Umgebung und später an ihre eigenen Kunden weiter.