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Pferd (Painthorse Stute) mit Strahlfäule

Patient:
"Blue" Painthorsestute, 11Jahre

Lebensbedingungen:
Die Stute war in Offenstallhaltung in einer Herde mit ca. 15 Stute. Die Bodenbedingungen dort variierten zwischen Matsch, Kopfsteinpflaster und einer mehr oder weniger regelmäßig gesäuberten Strohmatte. Blue hatte einen kompletten Eisenbeschlag. Aufgrund weiterer Erkrankungen am Bewegungsapparat wurde die Stute in eine Paddockbox mit Späne Einstreu umgestellt.

Wie kam der Kontakt zustande?
Die Stute ist der direkte Boxennachbar meines Pflegepferdes und gehört einem Bekannten, wodurch ich die Gesamtsituation miterleben konnte.

Anamnese:
Die Strahlfäule wurde bei der täglichen Hufkontrolle festgestellt und war hier bereits sehr ausgeprägt. Anfänglich wurden alle vier Hufe auf anraten des behandelnden Tierarztes 2xtäglich mit Jodoformäther sowie Chloramphenicolspray behandelt, worauf auch sehr bald eine Besserung festzustellen war. Da die Besserung sich sehr rasch zeigte, wurde die Behandlung nach offensichtlicher Ausheilung eingestellt. Nach zwei Wochen jedoch wurde mir die Stute vorgestellt, da sich am rechten Hinterhuf erneut eine extreme Fäule zeigte. Es hatten sich, bedingt durch die rasche oberflächliche Heilung, zwischen Strahlansatz bis hin zum Hufgelenkansatz Bakterien in einer unübersehbaren Ritze angesammelt, die sich von außen geschlossen hatte. Mit einer Kanüle konnte die Tiefe der Furche festgestellt werden. Der faulige Geruch war noch stärker als zu Anfang der Behandlung.

Therapie:
Ich stellte eine Spülung aus Kamille, Lavendel, Salbei, Tormentill (Blutwurzel), Süßholzwurzel, Thymian sowie Teebaumöl her, mit der der Huf mittels Kanüle 2xtäglich für ca. zwei Wochen gespült wurde. Des weiteren wurde für fünf Tage zweimal täglich ein Mus aus ebendiesen Pflanzen auf die betroffene Stelle gegeben und mittels Verbandsmaterial fixiert. Während der Behandlung öffnete sich bereits nach zwei Tagen die Furche soweit, dass die äußeren verhornten Teile mit einem Hufmesser abgenommen werden konnten und die Ritze sich nun sehr gut spülen ließ und das Mus gut einwirken konnte. Eine weitere Behandlung war nach den zwei Wochen nicht mehr erforderlich.
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