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Fallstudie: Seniorhund

FUTTERUNVERTRÄGLICHKEIT UND DARAUS RESULTIERENDE NIEREN-, LEBER- UND SCHILDDRÜSENPROBLEME

Die 13-jährige Mischlingshündin Tiffy wurde mit einer Vielzahl gesundheitlicher Probleme in meine Futterberatung gebracht. Zu den Symptomen gehörten Durchfall, Erbrechen und Futterunverträglichkeit.

SCHWERE GESUNDHEITLICHE PROBLEME BEI HÜNDIN TIFFY

Die Besitzerin reichte Blutbilder und Kotuntersuchungen ein, mit teilweise erschreckenden Werten. Mithilfe einer ausführlichen Anamnese versuchte ich, herzuleiten, wie es zur aktuellen Fütterung von Tiffy gekommen war. Nach der Auswertung des Fragebogens und einem Gespräch mit der Besitzerin konnte ich nach und nach rekonstruieren, wie die Fütterung der letzten Jahre zum aktuellen Gesundheitszustand geführt hat. Tiffy hatte vor einigen Jahren eine Tumoroperation. Daraufhin bekam sie Antibiotika und mehrfache Gaben von Kortison. Immer wieder hatte sie Durchfall und wurde wieder mit Antibiotika behandelt. Tiffy reagierte laut Besitzerin darauf mit Erbrechen und Durchfällen und verweigerte fast jedes Futter. Nach einem Tierarztwechsel wurde vorübergehend eine Schonkost nahegelegt. Diese bestand aus nur drei Komponenten. Da Tiffy diese gut vertragen hat, wurde das Futter weiter gegeben. Leider wurde versäumt, das Futter peu a peu wieder anzupassen, und so geriet Tiffy in eine akute Mangelernährung. Sämtliche Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine waren unterversorgt und der Proteingehalt viel zu hoch. Dies hatte Auswirkungen auf die Funktion verschiedener Organe. So hatte Tiffy u. a. schlechte Nieren-, Leber- und Schilddrüsenwerte. Die Schilddrüse versuchte der Tierarzt mit Medikamenten einzustellen, leider ohne Erfolg. Die Symptome, darunter Unwohlsein, Erbrechen, Durchfälle, Juckreiz und häufiges Schmatzen, verschlechterten Tiffys Lebensqualität erheblich.

Herausforderung: eine optimierte Ernährung trotz Unverträglichkeiten

Aufgrund der zahlreichen Futterunverträglichkeiten war die Futteranpassung bei Tiffy besonders anspruchsvoll. Folgende Maßnahmen wurden ergriffen:
• Unterstützung der Fettverdauung: Aufgrund von Problemen mit dem Pankreas war die Gabe von Enzymen notwendig, um die Fettverdauung zu unterstützen. Hier mussten wir über Monate hinweg mehrere Produkte ausprobieren, bis wir eines gefunden haben, das Tiffy frisst und auch verträgt.
• Entgiftung sowie Unterstützung des Körpers: Mithilfe von Huminsäure und zwei sorgfältig ausgewählten Vitalpilzen wurde eine sanfte Entgiftung eingeleitet, um die Leber zu entlasten und den Darm zu stabilisieren.
• Ausschlussdiät: Mit einer Ausschlussdiät versuchten wir, Lebensmittel zu finden, die Tiffy frisst und verträgt. Aktuell haben wir eine weitere Fleischquelle und eine Gemüsekomponente gefunden, die wir in die Futterration einbauen konnten.
• Anpassung des Protein- und Phosphorgehalts: Der Proteingehalt wurde reduziert, um die Nieren zu entlasten. Zudem kam in Zusammenarbeit mit dem Tierarzt ein Phosphatbinder zum Einsatz. Erste Verbesserungen der Nierenwerte waren nach wenigen Wochen im Blutbild sichtbar.

• Passendes Zusatzprodukt: Mit einem Zusatzprodukt konnten wir gewisse Mineralstoffe und Spurenelemente zuführen. Diese werden vom Körper gebraucht, um eine gute Organfunktion zu ermöglichen.

Fortschritte nach 3 Monaten

Die angepasste Ernährung und die ganzheitliche Unterstützung führten zu ersten Erfolgen:
• Blutwerte verbessert: Der Mineralstoffhaushalt ist deutlich ausgeglichener, auch wenn er weiter optimiert werden muss.
• Symptome reduziert: Tiffy hat kein Erbrechen mehr und die Durchfälle treten nur noch selten auf. Das Schmatzen wurde deutlich verringert.
• Allgemeinzustand gestärkt: Laut Besitzerin wirkt Tiffy ausgeglichener und entspannter. Sie freut sich auf ihr Futter und frisst an fast allen Tagen gut.

Aktuell befindet sich Tiffy auf einem guten Weg. Ziel ist es, die Fütterung nach und nach um weitere Komponenten zu erweitern und herauszufinden, was sie verträgt und was in den Futterplan eingebaut werden kann. Dies erfordert viel Geduld und Disziplin des Besitzers und eine enge Zusammenarbeit. Regelmäßige Blutbilder und bei Bedarf die Anpassung der Fütterung gewährleisten, dass Tiffy trotz eingeschränkter Fütterungsmöglichkeiten bestmöglich versorgt ist. Hierbei bin ich eng im Kontakt mit der Besitzerin und dem behandelnden Tierarzt.

VERENA SCHÄDLER
Tierheilpraktikerin

Ernährung und Futterberatung, Mykotherapie, Akupunktur, APM, Tierkommunikation

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