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EKTOPARASITEN: Natürlicher Parasitenschutz

Fotos: Kreutz - Fotolia, epantha - FotoliaMODERNE LÖSUNGEN FÜR TIERHEILPRAKTIKER UND TIERHALTER

Parasiten, Insekten & Lästlinge

Ektoparasiten sind, besonders in den Sommermonaten, für Haus- und Nutztiere eine echte Plage. Darüber hinaus sind sie als Krankheitsüberträger nicht ungefährlich.
Flöhe übertragen z. B. den Gurkenkernbandwurm (Dipylidium caninum) sowie weitere Erreger wie z. B. Bartonella spp., Rickettsia typhi und R. felis, die nicht nur den Hund oder die Katze schädigen, sondern auch als Zoonosen gefährlich für Menschen und andere Haustiere werden können.

Bei einer Bartonellose können Komplikationen wie Enzephalitis (Entzündung des Gehirnes), Endokarditis (Entzündung der Herzinnenhaut), bazilläre Angiomatose (infektiöse pseudoneoplasitsche Gefäßerkrankung mit Hautsymptomatik) und andere schwerwiegende Erkrankungen auftreten. Rickettsien sind meist Antibiose-resistent und führen u. a. zum häufig tödlich verlaufenden Fleckfieber.

Obwohl die befallenen Haustiere für oben genannte Erkrankungen nur einen Zwischenwirt darstellen und selbst nicht unbedingt erkranken, können sie neben Juckreiz und lokalen Entzündungen durch Stiche und Bisse auch schwerer zu behandelnde Symptome bekommen. Die Flohspeicheldermatitis sei hier als Beispiel genannt.
Durch die Übertragung von Bandwürmern können schwere Schädigungen der Darmschleimhaut auftreten, die zu rezidivierenden Durchfällen bis hin zu schweren Enteriden führen können. Die Behandlung dieser Endoparasiten erfolgt über hochwirksame Anthelmintika (Wurmkuren), die aber durchaus auch Nebenwirkungen haben und insbesondere bei häufigerem Einsatz zu Leber- und Nierenschädigungen führen können.

Foto: piri - FotoliaDie in Deutschland beheimateten Zecken, wie z. B. Gemeiner Holzbock (Ixodes ricinus), Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus) und die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus), gelten als Vektoren für die Übertragung schwerer Infektionskrankheiten, wie z. B. Borreliose, FSME (Frühsommer- Meningoenzephalitis, Hirnund Hirnhautentzündung), Anaplamose, Rickettsiose und Babesiose. Entgegen landläufiger Meinung kann es aber nicht nur im Sommer zum Zeckenbiss kommen, in wärmeren Phasen des Winters oder in geschützten Ecken können Zecken durchaus munter genug für ein Weihnachtsmenü bleiben. Vor allem die braune Hundezecke sitzt nicht nur wartend am Grashalm, sondern ist durchaus aktiv beweglich, hält sich gerne in Innenräumen auf und kann dort aktiv nach ihrem Opfer suchen. Die weitverbreitete Meinung, man könne an der Abheilung des Zeckenbisses erkennen, ob sie infektiös war, ist ein Irrtum. Ein roter Hof um einen Zeckenbiss deutet zwar auf eine erhöhte Aktivität des Immunsystems hin, doch einige Erreger gelangen schneller in die Blutbahn, sodass die Abwehr nicht lokal erfolgt.

Läuse und Flöhe gehören beide zur Klasse der Insekten, während Milben und Zecken den Spinnentieren zugerechnet werden. Haarlinge gehören der Ordnung der Tierläuse an, saugen aber kein Blut. Man findet sie besonders gerne in den Ohren von Pferden. Immer wieder berichten mir Pferdebesitzer, dass sich die Pferde nur im Sommer, evtl. noch bis in den Herbst hinein den Kopf und die Mähne scheuern. Meist vermuten sie dann ein Sommerekzem bei ihrem Tier. Da Haarlinge aber geschickt die kältere Jahreszeit in tieferen Regionen des Ohres verbringen und dort auch relativ stoffwechselruhig sind, benötigen sie wenig Nahrung bzw. treten in dieser Zeit in ihre nächste Entwicklungsphase ein und beißen bzw. stechen erst wieder bei wärmerem Wetter in die Haut der Ohrmuschel. Dann beginnt der Juckreiz erneut. Als Komplikation kann zusätzlich das sog. Headshaking auftreten. Ein wirksamer Ektoparasitenschutz ist also eine wichtige Gesundheitsvorsorge für unsere Haustiere, für deren Halter und Kontaktpersonen.

Foto: countrylens- FotoliaSchutz

Mechanische Schutzvorrichtungen in Form von z. B. Fliegengittern, Fliegendecken etc. reichen oft nicht aus, insbesondere dann nicht, wenn Pferde und Nutztiere artgerecht mit viel Frischluftaufenthalt gehalten werden. Geschlossene Räume kann man hingegen gut mit engmaschigen Gittern vor Fenster- und Türöffnungen schützen, damit erst gar keine Flug- oder Springinsekten in das Umfeld der Tiere gelangen können.
Pferde können mit Fliegendecken, Ohrkappen etc. vor Bremsen, Haarlingen usw. geschützt werden.
Ektoparasiteneier können aber trotzdem in die Umgebung des Tieres gelangen, z. B. kann der Tierhalter sie an seinen Schuhen in die Wohnung tragen oder die Dasselfliege klebt ihre Eier an die Pferdebeine, die nicht von der Decke geschützt werden.

Repellents sollen durch einen abwehrenden Geruch die Plagegeister fernhalten. Dies gelingt bei Tieren meist nur bedingt, da der tiertypische Körpergeruch oder auch Umgebungsgerüche die Abwehrfunktion überlagern können.

Die Natur bietet viele Möglichkeiten, um es den Lästlingen schwer zu machen.
Sowohl durch Duftabwehr als auch auf energetischer Ebene bietet der Markt inzwischen für jedes Tier eine gute Auswahl. Auch haben Tierhalter unterschiedliche Anforderungen an ein praktisches und wirksames Produkt.

Einige Variationen möchte ich gerne vorstellen:

  • Bernsteinhalsband:
    wirkt energetisch, gute Prophylaxe, muss andauernd getragen werden, damit sich ein beständiger Schutz aufbaut, kostengünstig

  • TicClip:
    kleine Plakette fürs Halsband: wirkt ebenfalls energetisch, muss andauernd getragen werden (vielfache Meinung, dass ein Tragen tagsüber ausreichend ist, trifft nach meiner Erfahrung bei Hunden mit viel Freigang und häufigem Wiesenkontakt für Zecken nicht zu), gute Prophylaxe, kostengünstig

  • Reines Neemöl:
    starker Geruch wird manchmal abgelehnt, guter Schutz, kann auch Befall beseitigen, verklebt das Fell, kostengünstig

  • Reines Kokosöl:
    Geruch wird besser toleriert, sonst wie Neemöl

  • Teebaumöl:
    starker Geruch wird meist nicht gut toleriert, ist für Katzen giftig, verfliegt schnell, da es ein ätherisches Öl ist, deshalb durch häufigen Auftrag etwas teurer

  • Zitronellaöl:
    Geruch wird von manchen Tieren nicht toleriert, verfliegt mäßig schnell, meist relativ teuer

  • Orangenöl:
    wie Zitronellaöl

  • Knoblauch:
    wird innerlich angewendet, kann blutverdünnend wirken, für Hunde und Katzen dauerhaft gesundheitsschädigend, Tier verbreitet dauerhaft Knoblauchgeruch, trotzdem hält sich die Wirksamkeit in Grenzen

  • Fertigprodukte:
    Es gibt inzwischen in den Fachgeschäften die unterschiedlichsten Produkte in allen Preisklassen. Von Waschlotionen über Spot-ons bis Puder ist alles zu bekommen. Bei der Auswahl sollte man darauf achten, dass sie für die gewünschte Tierart geeignet sind. Und es ist durchaus interessant, einmal auf dem Etikett nachzulesen, mit welchem Anteil der wirksame Inhaltsstoff tatsächlich enthalten ist. Das sagt einiges über das Preis-/Leistungsverhältnis aus. Außerdem sind auch Produkte zu finden, die zwar natürliche Substanzen als Wirkstoff enthalten, zusätzlich aber auch schädliche Konservierungsmittel, Emulgatoren oder Stabilisatoren. Wenn man ein Naturprodukt sucht, ist auch das sicherlich ein Auswahlkriterium.

Vor einiger Zeit habe ich ein Produkt kennengelernt, das ich Ihnen an dieser Stelle gerne ausführlicher vorstellen möchte: Amigard von der Firma Sol-Nova AG. Amigard hat mich durch seine hohe Wirksamkeit, gute Verträglichkeit und die sehr gute Akzeptanz bei bisher allen behandelten Tieren überzeugt. Der Hersteller hat hier eine Mischung aus Margosaextrakt (aus Neemöl gewonnen) und Decansäure (aus Kokosöl gewonnen) gefunden, die Hunde und Katzen über bis zu vier Wochen sicher schützt. Es liegt in Form eines Spoton- Präparates vor, das in passenden Phiolen für jede Tiergröße angeboten wird. Man trägt es über die Rückenlinie, im Ellbogenbereich und an der Innenseite der Hinterschenkel auf.

Ich habe inzwischen mehrfach auch akuten Befall damit behandeln können. Das eröffnet für Tierheilpraktiker weitere Möglichkeiten. Für diese Behandlung verwende ich auch das Amigard Tiershampoo und den Bio-Insect-Shocker (Umgebungsspray) vom gleichen Hersteller. Ich lasse das Tier gründlich mit dem Shampoo waschen: Fell mit warmem Wassser einnässen, einshampoonieren, abwaschen, erneut shampoonieren, und Shampoo auf dem Fell belassen. Alle Decken und waschbaren Stoffe der Umgebung mit dem Shampoo in der Waschmaschine bei 60° Grad waschen. Die restliche Umgebung gründlich mit Bio-Insect-Shocker einsprühen. Am 2. Tag nach dem Bad lasse ich das Spoton auftragen. Das komplette Programm lasse ich nach einer Woche wiederholen. Bei starkem Befall erfolgt eine dritte Behandlung nach einer weiteren Woche. Danach kann die normale Prophylaxe einmal monatlich erfolgen.

Da die Inhaltsstoffe auch für Pferde unbedenklich sind, habe ich auch hier experimentiert und Haarlinge erfolgreich beseitigt. Dazu verwende ich das Spot-on für die größten Hunde (größte Phiole mit 6 ml für Hunde über 30 kg) und verteile eine Phiole auf beide Pferdeohren, Schopf und Genickbereich. Die drei Phiolen aus einer Packung verteile ich auf eine Woche Behandlungszeit. Das hat sich als sehr wirksam erwiesen.
Des Weiteren habe ich den Bio-Insect-Shocker als Abwehrspray gegen Kriebelmücken und Pferdebremsen eingesetzt, da auch dieses Produkt zwar als Umgebungsspray zugelassen ist, aber bei genauer Durchsicht der Inhaltsstoffe keine schädigenden Substanzen gefunden werden. Man muss die Pferde damit täglich einsprühen. Anscheinend muss sich der Wirkstoff erst einige Zeit anreichern, denn die optimale Wirkung habe ich nach der ersten Anwendungswoche erzielt. Dann wurden die Pferde wirklich sehr gut von Bremsen verschont. Dieser Schutz hat erstaunlicherweise auch während des Longier-, Reit- und Fahrtrainings angehalten. Die hohe Wirksamkeit wurde in einer kleinen Studie mit jeweils 20 Katzen inzwischen auch nachgewiesen.

Tabellen: Amigard

Wie wirkt Amigard?

Die besondere Rezeptur aus Bestandteilen von Neem- und Kokosöl bewirken ein Aromamilieu, das die Lästlinge meiden. Sollten sie schon vor der Behandlung am Tier gewesen sein oder sich trotz der Anwendung auf dem Fell verirren, kann man beobachten, wie sie teilweise aktiv versuchen, Abstand zu gewinnen. Einige Exemplare torkeln dabei orientierungslos auf dem Haarkleid umher, bis sie irgendwann regelrecht abstürzen. Offenbar bekommen sie eine aromatische Reizüberflutung, in der sie sich nicht mehr orientieren können, also auch nicht bis zur Haut vordringen.
Das Besondere ist aber die Trägersubstanz. Diese Rezeptur bewirkt die besonders gute Abgabe des Aromas, eine bessere Verteilung der Tropflösung auf der Haut und eine gute Nässeresistenz der Wirkstoffe, sodass ein kurzes Bad im Teich auch die Wirkung nicht beeinträchtigt.

ANKE HENNE ANKE HENNE
TIERHEILPRAKTIKERIN, PFERDEWIRTIN, REIKI-MEISTERIN IN EIGENER PRAXIS IN WAHLSBERG

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TÄTIGKEITSSCHWERPUNKTE:

  • Blutegeltherapie
  • Dozentin an den Paracelsus Schulen
  • Autorin des Buches „Blutegeltherapie bei Tieren“

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