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Neurostim-Therapie in der Pferdeheilkunde

THP SILKE GRIEBEL BEI DER NEUROSTIMTHERAPIE AM PFERD„Leben ohne Rhythmus existiert nicht“
(Albert Einstein)

Eine physiologisch schwingende Muskulatur sorgt dafür, dass die extrazelluläre Matrix die Zellen rhythmisch umspült. Dadurch ist eine ausreichende Versorgung der Zellen und der Abtransport von Stoffwechselprodukten gewährleistet. Der Begriff Extrazelluläre Matrix (EZM) ist die Beschreibung für „Muttergewebe“, das jede Körperzelle umgibt. Durch das rhythmische Schwingen der Muskulatur wird die physiologische Ernährung und der Abtransport von Stoffwechselprodukten gewährleistet. Ein einzelner Störfaktor der EZM in der Halsmuskulatur reicht schon aus, um auch Beschwerden, z. B. im Fuß, zu verursachen. Liegt eine Veränderung des pH-Wertes im Gewebe vor, werden die Zellen nicht mehr ausreichend versorgt und die Muskulatur verspannt in der Azidose, was wiederum Schmerzen verursacht. Wird nun durch Massage versucht, den Muskel zu dehnen, ist er aufgrund der Störung der EZM nicht in der Lage, seine physiologische Funktion einzunehmen. Durch die Behandlung mit dem NeuroStim-Gerät werden die Matrix aktiviert, der Lymphfluss verbessert und die Energieversorgung wieder hergestellt. Nun kann das Muskelsystem wieder im physiologischen „Takt“ schwingen.


Indikationen für die NeuroStim-Therapie

Foto: Borewicz - FotoliaWidersetzlichkeit gegenüber Reiterhilfen, Taktfehler, Leistungsabbau, Head Shaking, lange Lösungsphasen, Steifheit, Muskelverhärtungen und Atrophien, Bänder- und Sehnenverletzungen, unspezifische Lahmheiten sind einige Indikationsbeispiele, bei denen die NeuroStim-Therapie zum Einsatz kommt. Die Therapie wird auch in der postoperativen Rehabilitation, in der Optimierung der Regenerationsphasen während des Trainings und Turniers, zur Verkürzung der Erholungsphasen, zur medikamentenfreien Schmerzbehandlung, zum Warm-up oder Cool-down und als Prophylaxe gegen Muskel- und Sehnenprobleme, Erweiterung des Bewegungsradius und zur Verbesserung der Koordination eingesetzt.
(Quelle: Facharbeit zu NeuroStim von Andreas Gebhardt, 2009)


Anwendung in meiner Pferdeheilpraxis

In meiner Pferdeheilpraxis ist die NeuroStim-Therapie ein fester Bestandteil, da ein sofortiger Effekt im Bewegungsmuster bereits nach einer Anwendung erkennbar ist. Aber auch bei Hufrehe und Kreuzverschlag konnte ich eine deutliche Verbesserung des Allgemeinzustandes erreichen. Bei der Therapie mit dem NeuroStim werden mechanische Schwingungen in verschiedenen Frequenzen in den Körper übertragen und durch Zug und Druck des Aktuators die Muskelzellen zu einer verstärkten Pumpfunktion angeregt. Der Aktuator erhält sein Wirkprinzip durch die Tropfenform (nach der Formel der Archimedischen Spirale) und die Hin- und Herbewegung. Dadurch werden die Matrix aktiviert, der Lymphfluss verbessert, Mikroablagerungen im Muskel abtransportiert und der Bewegungsspielraum erweitert. Bei der Anwendung findet eine sofortige Anregung des Muskelstoffwechsels statt. Da aber ein kompletter Durchlauf etwa 48 Stunden dauert, ist eine erneute Anwendung erst nach Ablauf von zwei Tagen sinnvoll. Einen sichtbaren Erfolg erhält man erfahrungsgemäß dann, wenn die Behandlung zweimal wöchentlich durchgeführt wird. Bei chronischen Leiden ist eine Therapie von sechs bis zehn Anwendungen empfehlenswert. Akute Fälle konnte ich bereits nach zwei Behandlungen abschließen.


Stute Helene

Foto: GriebelFoto: GriebelDie 14-jährige Stute Helene wurde mir aufgrund einer Verletzung der Sehne am rechten Fesselträger vorgestellt. Laut Vorbericht des Tierarztes wurde ein Loch in der Sehne diagnostiziert. Dem Besitzer wurde außerdem mitgeteilt, dass sich die Umfangsvermehrung am Gelenk nicht mehr regenerieren wird. Der Gelenkumfang rechts betrug zwei Zentimeter mehr als links. Das Gewebe um das Fesselgelenk war deutlich verhärtet. Bereits nach der dritten Anwendung konnte ich eine Reduzierung des Gelenkumfanges von 1,2 Zentimeter feststellen. Nach sechs Behandlungen wurde die Therapie erfolgreich beendet und der Tierarzt hat bei einer Kontrolle die vollständige Regeneration bestätigt. Die leichte Schwellung an der Strecksehne, durch eine andere Verletzung, ist ebenfalls ausgeheilt.


Stute La Belle

Foto: GriebelDie zehnjährige Stute La Belle litt unter Haarausfall am Schweif. Auffällig waren auch die Schweifschiefhaltung und die extreme Widersetzlichkeit unter dem Sattel. Das Pferd lief nur unwillig mit durchgedrücktem Rücken vorwärts. Da auch Rückenprobleme bei „Schweifwetzen“ zu berücksichtigen waren, habe ich den gesamten Rückenbereich untersucht. Die Stute zeigte heftige Schmerzreaktionen am Musculus longissimus dorsi und im Kreuzdarmbeinbereich. Ferner war sie auch an der Kruppenmuskulatur und am Schweifansatz empfindlich. Die Behandlung erfolgte zweimal wöchentlich im gesamten Rücken-, Kruppen- und Schweifbereich. Nach der fünften Behandlung fingen die Schweifhaare wieder an zu wachsen. Die Schweifschiefhaltung konnte ebenfalls behoben werden. Die Stute zeigte auch unter dem Sattel wieder eine entspannte Bewegung. Zur Gesunderhaltung behandle ich die Stute vorsorglich weiterhin einmal im Monat.


Fazit

Bei beiden Behandlungen konnte ich schon nach der ersten Anwendung eine deutliche Lockerung feststellen. Das Gewebe fühlte sich wie weich gepolstert an und beide Fälle zeigen beispielhaft die Effizienz der Therapie.


SILKE GRIEBEL
SILKE GRIEBEL
TIERHEILPRAKTIKERIN SCHWERPUNKT PFERD
MOBILE PRAXIS IN DER REGION COBURG



TÄTIGKEITSSCHWERPUNKTE:

  • Akupunktur
  • Manuelle sowie neuromuskuläre Stimulationstherapie (Matrix)
  • Homöopathie
  • Phytotherapie
  • Dozentin an den Paracelsus Schulen Nürnberg und Heilbronn

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