Kanninchen, Nager & Co. an der Paracelsus Schule Stuttgart
SEMINARBERICHT
Autor: Nils Steenbuck
Für Kinder ist es das Größte, ein Kaninchen, ein Meerschweinchen oder einen Hamster ihr Eigen zu nennen. Immer mehr Tierheilpraktiker werden daher in ihrem beruflichen Alltag mit Problemen und Erkrankungen dieser Tiere konfrontiert, zumal es neben Hunden und Katzen die am häufigsten vorkommenden Tiere in menschlicher Obhut sind. Entsprechend trafen sich vor Kurzem an der Paracelsus Schule Stuttgart wieder interessierte Tierheilpraktiker und THP-Anwärter, um von HP/THP Petra Jericke alles rund um das Thema „Kaninchen, Nager & Co.“ zu erfahren.
Tag 1 des Seminars stand im Zeichen der Theorie
Jeder kennt zwar Nager, aber da es die unterschiedlichsten Anforderungen in Haltung, Ernährung und Pflege gibt, wurde im Rahmen des Kurses größter Wert auf eine fachgerechte Fortbildung gelegt.
Die Teilnehmer (immer m/w) bekamen Einblicke in die benötigten Unterbringungsarten, die Gestaltung von Gehegen, den Einsatz verletzungsfreier Spielzeuge und Beschäftigungsmittel.
Alle waren erstaunt, wie komplex dieses Themengebiet tatsächlich ist und welche Fehler unbewusst durch Unkenntnis passieren können.
Im Rahmen der Anatomie, Physiologie und Zoologie wurden die Besonderheiten der einzelnen Gattungen besprochen, z.B. dass das Kaninchen nicht zu den Nagern (Rodentia), sondern zu den Hasenartigen (Lagomorpha) gehört.
Das ist darauf zurückzuführen, dass es hinter seinen oberen Schneidezähnen ein paar zusätzliche Zähne, sog. Stiftzähne, besitzt.
Erkrankungen wurden mit Hilfe von Bildern und Fällen aus dem beruflichen Leben der Dozentin erläutert, wobei Frau Jericke immer wieder auf die Schulmedizin verwies, ohne die eine abgesicherte Diagnose, z. B. durch Röntgen oder Ultraschall, undenkbar ist.
Tag 2: Die Praxis
Am Vormittag des zweiten Tages wurden zunächst alle angefallenen Fragen vom Vortag diskutiert.
Im Anschluss machten sich die Teilnehmer zusammen mit der Dozentin auf den Weg zu Tierheilpraktikerin Heike Goegelein nach Oberaichen, in deren Praxis der praktische Teil des Seminars durchgeführt wurde.
Schnell war vor Ort die mobile Praxis aufgebaut und ein gepolsterter Tisch zum Untersuchungstisch umfunktioniert. Petra Jericke erklärte noch einmal alle wichtigen Punkte, die bei der Erhebung einer Anamnese zu beachten sind, dann begann die Untersuchung an richtigen Patienten.
Ein kleines Mädchen kam zusammen mit ihrer Mutter, um uns ihre beiden Kaninchen vorzustellen. Nach umfangreicher Befragung konnten wir – ausgerüstet mit Augenspiegel und Otoskop – die Tiere körperlich untersuchen.
Dabei legte Frau Jericke größten Wert auf die korrekte Fixierung und Sicherung der Patienten, denn Nager und Kaninchen können sehr flink sein und schnell ruckartige Bewegungen ausführen.
Eine Sekunde der Unachtsamkeit kann daher schnell zu schlimmen Konsequenzen führen.
Ergänzend zu den körperlichen Untersuchungen wurden auch die lebensnotwendigen Bedürfnisse der Tiere anhand vieler Beispiele erklärt, denn gerade auch in diesem Bereich entstehen Fehler, sodass erhöhter Aufklärungsbedarf vorliegt.
Als die wichtigsten Untersuchungsgänge absolviert waren, durften die Teilnehmer unter Anleitung noch Krallen schneiden und bekamen diverse Tricks gezeigt, um unnötige Verletzungen und Blutungen zu vermeiden.
Fazit: Ein lehrreiches und spannendes Paracelsus Seminar, das die beiden Dozentinnen Petra Jericke und Heike Goegelein hier auf die Beine gestellt hatten!
PETRA JERICKE
HEILPRAKTIKERIN
TIERHEILPRAKTIKERIN
PRAKTIZIEREND IN DEN USA
TÄTIGKEITSSCHWERPUNKTE
- Orthomolekularmedizin
- Labordiagnostik
- Mykotherapie
- Schlangenenzymtherapie nach Horvi
- Phytotherapie
- Dozentin an den Paracelsus Schulen
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Fotos: © Petra Jericke und Meik Schierenberg