Wie Tiere uns Menschen guttun: Impulse für die Mensch-Tier-Beziehung
Unsere Haustiere sind Impulsgeber für viele Lernprozesse. Sie regen die menschlichen Sinne an, der haptische Kontakt mit ihnen bzw. ihrem Fell ist wohltuend und beruhigend, sie rufen positive Empfindungen in uns wach und wecken Emotionen. Tiere öffnen unser Herz und bringen uns ihre Bedingungslosigkeit und Offenheit entgegen. Damit regen sie uns ebenfalls an, authentisch zu sein, können sie doch längst die wahre Energie hinter unseren Worten und Verhalten erspüren. Unsere Haustiere bemerken sofort, ob wir ein Nein auch so meinen, wie wir es sagen. Ihre unbändige Lebensfreude und ihre Neugierde bereichern unseren Alltag enorm und bringen frische Lebendigkeit in unser Zuhause.
Im Zusammenleben mit Tieren werden Kommunikation und sozialemotionale Bereiche gefördert und unser Verantwortungsgefühl gestärkt. Die Beziehung zu einem Tier kann ein Kind z.B. nur aufbauen, wenn es Mimik und Gestik genau beobachtet, deutet und darauf reagiert. Wer gelernt hat, genau hinzuschauen, kann dies auch im Alltag zwischenmenschlich gut nutzen.
TIERE ERDEN UNS UND LASSEN UNS GLÜCK SPÜREN
Wie gerne schaue ich meinen Hühnern zu, wenn sie geschäftig im Garten herumscharren oder ihre Flügel genüsslich in der Sonne von sich strecken und ein Sandbad nehmen. Das alleine ruft schon ein Glücksgefühl in mir hervor und lässt mich herunterfahren vom stressigen Alltag. Wie schön die Welt doch ist, wenn wir achtsam und dankbar sind mit uns, unserem Umfeld und den Mitlebewesen.
Wir erzählen gerne so manche Anekdote im Freundeskreis aus dem Zusammenleben mit unseren Tieren und müssen herzlich über sie und mit ihnen lachen. Geht es Ihnen ebenso? Allzu lange kann man ihnen nicht böse sein, selbst wenn bei Tierkindern auch mal die eine oder andere Sache zu Bruch geht. Die Kitten z.B., die Gardinen als Klettergelegenheit nutzen, der Papierstehlampe oder dem Sofa ein neues Design verpassen. Sie bringen unbändige Energie mit, die sie ausleben, sie wollen die Welt entdecken und „erobern“. Beim Beschäftigungsprogramm dürfen wir kreativ werden und mit Fantasie und in Verbindung mit ihnen die verschiedensten Spielmöglichkeiten kreieren. Übungen, gemeinsames Lernen und das Erreichen von Zielen stärken wiederum das Selbstbewusstsein. Sowohl unseres, aber auch das des Tieres. Tiere helfen uns in so vielen Bereichen unseres Zusammenlebens und übernehmen verschiedenste Aufgaben für uns Menschen. Und ja, sie können auch sehr heilsam für uns sein – auf vielen Ebenen.
SO TUN UNS TIERE GUT
TIERE BRINGEN UNS ZUM LACHEN
Lachen ist gesund, das ist längst erwiesen. Lachen hat eine Vielzahl positiver Auswirkungen auf unseren Körper. In dem Augenblick, in dem wir laut loslachen über einen ihrer „Scherze“, in einer komischen Situation mit ihnen oder zu ihrem Spielverhalten, baut sich Stress in unserem Körper ab, die Atmung wird vertieft sowie unser Immunsystem aktiviert.
TIERE SIND UNS SOZIALPARTNER
Sie geben Menschen, die in ihrer Einsamkeit versinken würden, Struktur und Aufgaben und sind gleichzeitig Kommunikationspartner.
TIERE STÄRKEN UNSER SELBSTBEWUSSTSEIN
Bei Aktivitäten und dem Beschäftigen unserer Tiere dürfen wir kreativ werden. Das fördert uns und unser Tier und hebt das Selbstbewusstsein, wenn wir positiv bestärkend und achtsam vorgehen. Es macht uns ebenso stark, wenn Tiere uns Vertrauen und wir als Rudelchef die entsprechende Position klar einnehmen und uns groß machen können. Wir bieten ihnen Führung und lernen dabei selbst so vieles.
TIERE LEHREN UNS ACHTSAMKEIT
Achtsamkeit bedeutet, bewusst in diesem Moment zu sein und nicht wie ferngesteuert durch unser Leben zu gehen. Und wenn jemand Achtsamkeit kann, dann unsere Tiere. Wenn wir achtsamer sind, mit uns, unseren Gedanken und unserem Körper, dann hilft uns das sehr. Achtsamkeit ermöglicht mehr Leichtigkeit, Klarheit und kann auch die Immunabwehr stärken. Wir halten einen Moment inne und nehmen wieder bewusster wahr, wir kommen manipulativen, negativen Glaubenssätzen auf die Spur und können diese positiv wandeln. Achtsamkeit verhilft uns auch, in den Gedankenaustausch zueinander zu treten, wenn wir uns empathisch ins Tier hineinfühlen möchten.
TIERE ÖFFNEN UNSER HERZ
Wie häufig zaubern uns unsere Tiere ein Lächeln ins Gesicht. Wir brauchen sie nur anzuschauen und sofort ist unser Herz vor lauter Liebe weit geöffnet. Sie nehmen uns an, wie wir sind, und werten nicht. Das macht es leicht, sie in unser Herz zu lassen.
TIERE BRINGEN UNS IN DIE NATUR
Durch das Halten einiger Tierarten sind wir unweigerlich mehr draußen in der freien Natur und mit dieser verbunden. Wir bewegen uns mehr, tanken ordentlich Sauerstoff und der Spaziergang oder Ausritt im Wald hat viele weitere heilsame Wirkungen auf Körper, Geist und Seele. Sie bringen somit sowohl körperlich als auch emotional Bewegung in unser Leben. Das lässt uns lebendig sein.
TIERE HALTEN UNS DEN SPIEGEL VOR
Unsere Haustiere sind eng mit uns und unserem Leben in Gemeinschaft verbunden. Unsere Energiefelder schwingen miteinander. So kommt es vor, dass sie uns gerne einen Spiegel vorhalten, über den wir ungesunde eigene Verhaltensweisen besser erkennen können. Gehen wir vielleicht dauerhaft viel zu gestresst/aufgedreht durch unseren Alltag, ohne ausreichende Ruhepausen, obwohl genau diese dringend nötig sind, um herunterfahren zu können? Ich habe oft in meinem Berufsalltag als Tierkommunikatorin Spiegelthemen zwischen Tier und Halter gesehen. So kann z.B. unser Hund uns genau dieses aufzeigen und wir können entsprechend etwas für uns alle unterstützend verändern.
TIERE BRINGEN UNS AUTHENTIZITÄT BEI
Sagen wir ein Nein und meinen es gar nicht wahrhaftig, verdeutlichen uns unsere Tiere auch hier wieder, wie authentisch wir wirklich sind. Sie lesen sehr gut unsere wahre Energie und unsere Körpersprache. Und bringen uns bei, uns selbst gegenüber ehrlich zu sein.
Die Liste ließe sich noch erweitern. Was ich besonders wertvoll empfinde, ist die persönliche Entwicklung, die wir im Umgang mit Tieren erfahren und durchlaufen.
Jeder, der sich nach dem Besuch einer Hundeschule oder durch einen Pferdetrainer reflektiert sieht und an sich selbst arbeiten sollte, weiß, wovon ich spreche. Klar sein, Triggerpunkte erkennen, Führung übernehmen können, Vertrauen aufbauen, achtsam sein mit unseren Gedanken und unserem Auftreten und noch so vieles mehr. Tiere bringen uns dazu, uns mit uns selbst zu beschäftigen, alte Verletzungen und hinderliche Glaubensmuster aufzuarbeiten und über uns hinauszuwachsen. Dies wird auch in der Reittherapie seit vielen Jahren genutzt.
Pferde sind sehr soziale Wesen. Sie haben als Fluchttier ausgeprägte Wahrnehmungsantennen und können beim Menschen sofort emotionale Spannungsfelder wahrnehmen. Diese Fähigkeit der Pferde, uns unsere innere und äußere Haltung widerzuspiegeln, bietet eine gute Möglichkeit der Entwicklung. Pferde folgen ungern einer Person, die kein klares Gespür für sich selbst hat, und sie reagieren auf Unsicherheit oder gar Aggression zunächst abweisend. Das heißt, sie sind nicht unbedingt bereit zu folgen oder sich auf einen Austausch einzulassen. Somit fordert das Pferd den Menschen auf, sich im Prozess des Miteinanders zu überdenken, in Zusammenarbeit mit dem therapeutischen Begleiter und/oder weiteren Beobachter. Und sie zeigen uns, nach meiner Erfahrung: Mit einem geöffneten Herzen fällt es uns einfacher, die Welt zu umarmen.
WENN KINDER MIT TIEREN AUFWACHSEN
Für Kinder ist es ein wunderschönes Erlebnis, mit Tieren aufwachsen zu können. Sie lernen schon früh die Bedürfnisse anderer Lebewesen kennen und respektieren. Und oftmals ist ein Tier der allerbeste und erste Freund im Leben des Kindes. Sie können ihrem tierischen Gefährten ihre Gedanken und ihre Sorgen anvertrauen, wenn sonst keiner da ist oder zuhört.
Je früher Kinder den Umgang mit möglichst vielen Tierarten erlernen, desto sicherer und selbstbewusster werden sie und bekommen mehr Zugang zur Natur. Unsere Haustiere geben Kindern das Gefühl, richtig und wichtig zu sein, und sorgen damit nicht nur oft für Stressabbau, sondern tragen damit auch von Beginn an zur Persönlichkeitsentfaltung und -entwicklung bei. Es ist unterstützend, dass Eltern bei kleineren Kindern den Kontakt liebevoll erklärend begleiten. Auch wenn viele Tiere achtsam auf Kinder reagieren und sie oftmals gewähren lassen, sollte doch auch immer dafür gesorgt sein, dass beide Seiten be- und geschützt sind.
Wir wissen, dass Kinder die vollständige Versorgung ihres tierischen Gefährten nicht immer gewährleisten können und sollen, auch wenn ihr Wunsch nach einem Haustier groß ist. Deshalb ist klar, dass bei all den wundervollen Aspekten des Zusammenlebens die Verantwortung immer beim Erwachsenen verbleibt. Unsere Haustiere haben ein Anrecht darauf, artgerecht gesehen und gehalten zu werden. Auch das ist ein wichtiger Gesichtspunkt, den wir weitergeben, aufzeigen und vorleben können.
KARTENSET-TIPP
Christiane Krieg & Sabine Waldmann
Botschaften unserer Tiere – Liebevolle
Impulse für die Mensch-Tier-Beziehung
Schirner Verlag
CHRISTIANE KRIEG
Tierkommunikatorin
TÄTIGKEITSSCHWERPUNKTE
Tierkommunikation, Seelengespräche, Coaching für Mensch und Tier, Schamanische Arbeit, Autorin
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