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Aromaheilkunde in der Sterbebegleitung

Sterben ist für viele Menschen ein schwieriges und daher sehr wichtiges Thema in unserer westlichen Welt, denn anders als in fernen Kulturen ist der Tod hier eher mit Strafe und großen Ängsten verknüpft. Beobachtet man sie, entsteht der Eindruck, als würden sie das Sterben und die Frage, was danach mit dem Geist oder der Seele geschieht, einfach verdrängen. Dabei sind vermutlich alle Menschen in irgendeiner Form auf der Suche nach dem Sinn des Lebens, wenn auch unbewusst.
Der glückliche Besitzer eines Haustieres wird sich mit dem Thema Altern, Krankheit und Sterben auseinandersetzen müssen, und er sollte dies als Chance sehen, wertvolle Erkenntnisse zu sammeln. Irgendwann verliert jeder von uns einen oder mehrere liebe Menschen. Ein gesundes Verhältnis zu Leben und Tod als immer wiederkehrendem Kreislauf sowie Erfahrungen in der Sterbebegleitung, die wir vielleicht beim Abschied unseres Hundes gesammelt haben, können dabei sehr hilfreich sein. Durch unsere Tiere dürfen wir uns der Sterbeenergetik öffnen und lernen, dass unsere Angst vor dem Sterben unbegründet ist. So schmerzhaft der Abschied unseres Freundes auch sein mag, so reich werden wir mit der Erkenntnis beschenkt, dass wir am Ende unseres Lebens lichtvoll begleitet sein werden und heimkehren zu unserer Seelenfamilie.

DÜFTE FÜR DIE STERBEBEGLEITUNG

Die in Seminaren und Büchern erhaltenen Tipps für die Sterbebegleitung von Hunden, wie z.B. ihnen ein Spray während des Sterbevorganges in die Aura zu sprühen, waren für mich nicht stimmig. Hunde oder Katzen, die vielleicht nicht mehr in der Lage sind, sich zu wehren oder ihre Abneigung deutlich zu machen, mit geruchsintensiven Substanzen zu behandeln, ist für mich ein No-Go. Ich möchte daher unbedingt empfehlen, zu Lebzeiten die Vorlieben des Tieres herauszufinden, um am Ende ein entspanntes und harmonisches Abschiednehmen zu ermöglichen. Mit Vorlieben meine ich Düfte, aber auch Berührungen. Mein Schäferhund Max, der letzten Dezember über die Regenbogenbrücke gegangen ist, liebte die Rose unendlich. Dieser Duft war bei ihm mit größter Freude und Entspannung verknüpft, und so konnte er in Rose eingehüllt dem Tod ohne Angst begegnen. Bei Katzen bitte ich auch beim Thema „Sterbebegleitung“ um größte Achtsamkeit im Umgang mit ätherischen Ölen. Diese sollten bei den Stubentigern nur verdünnt angewendet werden.

STERBEPHASEN

Um dem sterbenden Tier eine Hilfe sein zu können, ist es wichtig, gefasst und stark zu sein. Ein weinendes Nervenbündel wird einen eng mit seinem Menschen verbundenen Hund eher belasten und daran hindern, loszulassen. Die ätherischen Öle können den Menschen als Sterbebegleiter in sämtlichen Phasen eine große Hilfe sein. In unserem Buch „Ganzheitliche Aromaheilkunde für Tiere“ haben wir die 5 Sterbephasen nach Elisabeth Kübler-Ross, der schweizamerikanischen Sterbeforscherin, dem Befinden der Tierbesitzer zugeordnet:

  1. Nicht-Wahrhaben-Wollen
  2. Zorn, Aggression, Wut, Schuldzuweisungen
  3. Verhandeln mit Ärzten, Therapeuten, aber auch mit Gott oder einem anderen „Verantwortlichen“
  4. Depression, Trauer, Ängste
  5. Akzeptanz, Zustimmung

So können in der 1. Sterbephase, in der die Tierbesitzer mit einer niederschmetternden Diagnose konfrontiert werden, durch den Schock körperliche Symptome wie Magenschmerzen oder plötzliche Infekte auftreten. Hier stärken ätherische Öle wie Anis, Fenchel oder Pfefferminze das Verdauungssystem und Eukalyptus das Immunstärkung. In der 2. Sterbephase hat sich der Schock etwas gelegt und wandelt sich in Emotionen wie Zorn. Der Tierbesitzer versucht, einen Schuldigen für die aussichtslose Lage zu finden. Während dieser Zeit können Rose, Melisse, Jasmin oder Ylang Ylang besänftigen, Baldrianöl kann die Nerven beruhigen und Öle wie Pfefferminze oder Grapefruit die Leber unterstützen. Dann beginnt die 3. Sterbephase, die Zeit des Verhandelns, in der erdende ätherische Öle wie Zeder oder Sandelholz den verzweifelten Menschen unterstützen. Die 4. Sterbephase ist von Depression geprägt. Wir haben begriffen, dass das geliebte Tier bald sterben wird, und verfallen in große Trauer. Stimmungsaufhellende Öle wie Orange, Grapefruit, Mandarine, Limette oder Bergamotte können dem begleitenden Menschen und somit auch seinem Tier gute Dienste leisten. In der 5. Sterbephase geht es um die Akzeptanz, das Schicksal wurde angenommen. Um in den Frieden zu kommen, können z.B. Weihrauch, Jasmin oder Rose unterstützen. Dies sind nur Beispiele, sicher hat jeder Mensch einige Lieblingsöle, die in jeder Lebenslage ausgleichend wirken.
In unserem Buch gehen wir bezüglich der Sterbephasen eines Lebewesens außerdem auf das Tibetische Buch der Toten, den „Bardo Thödol“, ein. Dieser beinhaltet die Essenz der tibetischen Philosophie, in der das Leben als Übergang von der Seinsform mit Körper in die Seinsform ohne Körper verstanden wird, welcher sich stets kreisförmig wiederholt. Das Tibetische Buch der Toten behandelt die 6 Wandlungen des Bewusstseins während des Sterbevorgangs, also den Tod mit all seinen Aspekten aus der Sicht des tibetischen Buddhismus. Hier bedeutet das Sterben Wandlung, Heilung und Transformation.

ÄNGSTE ABLEGEN

Mit dem Thema Sterben und Tod können wir uns nur dann beschäftigen, wenn wir das Leben vollkommen angenommen haben und uns nicht in einem Zustand von Todessehnsucht befinden. Denn über den Übergang in eine körperlose Dimension zu sprechen, bedeutet, den Sterbenden aufzurichten, Trost zu spenden und Erleichterung zu bringen. Das gilt für jeden Tierbesitzer, aber auch für Therapeuten, die Tiere und deren Besitzer auf ihrem letzten gemeinsamen Weg begleiten. Es ist wichtig, und ich möchte jedem Menschen ans Herz legen, sich mit dem Sinn unseres Daseins, aber auch mit dem Tod zu beschäftigen, um Ängste abzulegen. Denn dann können wir gefasst und dankbar nicht nur unsere Vierbeiner, sondern auch Angehörige oder Freunde auf ihrem letzten Weg begleiten. Zur mündlichen Überlieferung in der Sterbebegleitung gehört die Tradition, dass wir auf der linken Seite Kontakt zum Sterbenden aufnehmen und unsere tröstenden und liebevollen Worte in das linke Ohr des Tieres sprechen.

1. Wandlungsphase
Die Elemente geraten in Bewegung – Element Erde
In dieser Phase, in der das Loslassen, Schwächezustände und Therapieresistenz beginnen, können wir mit Weihrauch, Orange oder Ylang Ylang unterstützen.

2. Wandlungsphase
Die Erde geht in das Wasser ein – Element Wasser
In dieser emotional aufwühlenden Phase lösen sich die Energiekörper voneinander und das Tier fängt an, die Nahrungsaufnahme zu verweigern. Öle wie Rose, Sandelholz oder Weihrauch harmonisieren die Gefühlswelt und Öle wie Anis oder Fenchel das Verdauungssystem.

3. Wandlungsphase
Das Wasser geht in das Feuer ein – Element Feuer
Das Tier steht am Scheideweg zwischen Leben und Tod. In dieser Phase kann es zu unglaublichen Kräftemobilisierungen kommen, ein letztes Aufblühen, das beim Besitzer große Hoffnungen schüren kann, aber meist nur eine bestimmte Zeit anhält. Öle wie Melisse, Rose, Ylang Ylang oder Lavendel können zur Harmonisierung des Tieres und Vetiver, Myrrhe oder Zeder zur Erdung des Sterbebegleiters eingesetzt werden.

4. Wandlungsphase
Das Feuer geht in die Luft ein – Element Luft
Diese Phase wird auch „Ruhe nach dem Sturm“ genannt. Die Körperfunktionen des Tieres kommen zur Ruhe, das Tier hat sich für den Tod entschieden, die Loslösung vom materiellen Körper wird nun vollzogen, das Bewusstsein des Tieres verschmilzt mit dem großen Ganzen. Diese Sterbephase ist nicht mehr behandlungswürdig, denn jetzt findet ein harmonischer Prozess statt. Öle wie Melisse oder Rose können hier unterstützen.

5. Wandlungsphase
Die Luft geht in den Äther ein – Element Äther
Die 4. Phase geht nahtlos in die 5. über. Beim Tier ist es zum vollkommenden Herz- und Atemstillstand gekommen und die Energiekörper trennen sich vom physischen Körper, die exkarnierende Geburt ist vollzogen. Der Sterbebegleiter darf seinen Gefühlen nun freien Lauf lassen. Sanfte Düfte, die das Tier geliebt hat, dürfen ihm in die Aura gestrichen werden. Für die Hinterbliebenen können lebensbejahende Öle wie Bergamotte, Limette, Zypresse, Grapefruit, Mandarine, Zitrone oder Orange eine große Hilfe sein.

6. Wandlungsphase
Entscheidungsfreiheit zur Inkarnation
Das Bewusstsein kann sich nun entscheiden, ob und wann es soweit ist, erneut zu inkarnieren. Die Tibeter begleiten die Seele noch 49 Tage lang, an denen sie dem Verstorbenen mental immer wieder die Botschaft vermitteln, nun tatsächlich tot zu sein und sich erneut zu inkarnieren, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen sein möge. Orange, Ylang Ylang, Jasmin, Rose, Melisse oder erdende Baumöle können die hinterbliebenen Menschen dabei unterstützen, den Lebensmut nicht zu verlieren, zentriert und geerdet zu bleiben.

Ich wünsche Ihnen allen von Herzen, dass Sie einen Weg finden, das Sterben als Teil des Lebens zu akzeptieren. Manchmal ist es ein Gespräch, ein Buch oder ein Seminar, das uns die Augen öffnet. Manchmal ist es aber auch unser geliebtes Tier, das in unseren Armen für immer die Augen schließen durfte und das wir anschließend noch immer als Helfertier und Begleiter an unserer Seite spüren.

BUCH-TIPP
Susanne Orrù-Benterbusch & Henriette Hegener
Ganzheitliche Aromaheilkunde für Tiere
Pro-Vita-Oleum Verlag

SUSANNE ORRÙ-BENTERBUSCH
Tierheilpraktikerin

TÄTIGKEITSSCHWERPUNKTE
Mykotherapie, Phytotherapie, Aromatherapie, Homöopathie, Akupunktur, Bioresonanz, Autorin

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