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Zecken, Flöhe, Milben & Co: THP-Labor Vetscreen

Fotos: © judithflacke – FotoliaDIESE PLAGEGEISTER MACHEN  UNSEREN VIERBEINERN – UND  AUCH UNS SELBST – DAS LEBEN SCHWER

Ektoparasiten,  z. B.  Flöhe,  treten  v. a. bei warmer Jahreszeit als „Begleiterscheinung“ auf. Die 2–3 Millimeter großen Parasiten halten  sich  meist  im  Rücken-  und  Halsbereich,  hinter  den  Ohren  und  der  Kruppe von  Hund  und Katze auf. Ihre Eier legen sie im Fell der Tiere oder in  der Umgebung (Wohnung) ab. 80–90 Prozent der Flöhe  leben in der Umgebung des Tieres, 10–20 Prozent  auf dem Wirtstier selbst.
Aber  auch  jetzt  im  Winter  können  die  kleinen,  schwarzbraunen  Ektoparasiten  aktiv  sein.  In  geheizten Wohnungen kann der Blutsauger sich ungehindert weiter entwickeln.
Juckreiz ist das Leitsymptom bei einem Flohbefall. Ebenso bei einer Flohallergie, die durch den Speichel der Plagegeister ausgelöst wird. Durch den starken Juckreiz können  sich  dann  Sekundärinfektionen  bilden.  Der  Nachweis  von Flohbefall erfolgt mittels eines Flohkammes, mit dessen Hilfe man schwarzen, krümeligen Flohkot aus dem Tierfell bürsten kann. 
Hat der Vierbeiner Flöhe, so liegt meist auch ein Befall von  Endoparasiten  vor,  eine  häufige  Begleiterscheinung  der  kleinen Blutsauger. Daher ist die parasitologische Untersuchung  einer  Sammelkotprobe  durch  ein  Labor  bei  einem  Flohbefall immer anzuraten. 

201701 Zecken2Aber nicht nur Flöhe, sondern auch die Zecken sind in der  wärmeren Jahreszeit ständige Begleiter unserer Vierbeiner.  Sie  können  Borrelien  oder  Viren  übertragen,  die  zu  einer  Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME), also einer Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute, führen.
Bei einem Zeckenbefall sollte man auf keinen Fall zu Hilfsmitteln wie Butter, Nagellack, Klebstoff oder sonstigen Dingen greifen. Leider halten sich im Internet hartnäckig Gerüchte, dass dies wirken soll, da die Zecke daran angeblich erstickt und so leichter zu entfernen ist – dem ist aber nicht so! Zur Entfernung der Zecke gibt es diverse Hilfsmittel. Aber  egal, ob man nun eine Pinzette, Zeckenzange oder -haken  benutzt,  die  Zecke  muss  immer  hautnah  gegriffen,  langsam  und  gerade  herausgezogen werden.  Neben  den  üblichen  Zeckenzangen  gibt  es  in  der  Apotheke  auch  Zeckenkarten.  Sie  haben  das  Format  einer  Kreditkarte und an zwei Ecken kleine  Schlitze, einen größeren für erwachsene Zecken und einen kleineren für Nymphen (Jungzecken). Man schiebt die Karte mit dem Schlitz unter die Zecke und muss die Karte dann nur noch anheben. So sitzt die  komplette lebende Zecke auf der Karte. 
Ein Quetschen der Zecke sollte vermieden werden, damit  diese  nicht  aus  Panik  Giftstoffe  über  den  Speichel  in  den  Wirtskörper pumpt. Sollte noch ein Rest des Stechapparates  im  Wirt  zurückbleiben,  so  wird  dieser meist von selbst  abgestoßen. 

Ob eine Zecke Borreliose in sich trägt, kann man ermitteln,  wenn man die Zecke ins Labor schickt und auf Borreliose  und FSME testen lässt.
Treten  bei  einem Vierbeiner verdächtige  Symptome  einer  Borreliose oder FSME auf, so kann die Diagnose durch eine  Blutprobe im Labor ermittelt werden. 
Leider ist zu beobachten, dass Ekto- und Endoparasiten vermehrt Resistenzen gegen die „gängigen“ Bekämpfungsmittel bilden, was zu einem allgemeinen Umdenken anregen  sollte. Wirkten vor einigen Jahren die chemischen Präparate noch relativ zuverlässig, ist dies heutzutage nicht mehr  der Fall. Außerdem sollte man sich immer vor Augen führen,  dass es sich bei den chemischen Mitteln oft um Nervengifte handelt, die innere Organe wie Leber und Nieren schädigen und Hautreaktionen, Juckreiz, neurologische Erscheinungen  (Überempfindlichkeit,  Depression,  nervöse  Symptome), Erbrechen und respiratorische Symptome als Begleiterscheinungen haben können.
So wie Zecken trotz der „chemischen Keule“ nicht gänzlich  fernbleiben, ist es mit Endoparasiten, die auf die chemische  Entwurmung nicht mehr anspringen. Dieses Phänomen ist  v. a. bei Strongyliden bei Pferden bekannt. 
Bei Verdacht auf Wurmbefall oder vor einer Entwurmung ist  die Untersuchung einer Sammelkotprobe im Labor sinnvoll,  um den genauen Befall zu ermitteln. Hier kann man durch  das McMaster-Verfahren die genaue Anzahl der Parasiteneier  pro  Gramm  Kot  ermitteln.  Der  internationale  Schwellenwert der selektiven Entwurmung ist 200 Eier pro Gramm  Kot. Solange keine Symptome vorhanden sind, besteht darunter kein Handlungsbedarf. 

Alternative zu chemischen Produkten

201701 Zecken3Bei  Endoparasiten  bewährt  haben  sich  wirksame  Kräuter  gegen Würmer, wie z. B. Beifuss, Hagebuttenkerne, Kokosraspel, Walnussblätter, Kamille oder Meerrettich. Nach der  Behandlung sollte immer ein Kontrollbefund einer weiteren  Sammelkotprobe im Labor durchgeführt werden.
Es gibt verschiedene natürliche Substanzen, die eine insektizide Wirkung besitzen. Allerdings ist es hier wichtig, auszuprobieren, ob das natürliche Präparat vom Tier auch vertragen wird oder eine allergische Reaktion auftritt.
Ein  nützliches  Mittel  zur  Zeckenbekämpfung  ist  Kokosöl.  Beachtet werden  sollte  jedoch,  dass  Kokosöl  nicht  gleich  Kokosöl  ist,  denn  auch  hier  gibt  es  Qualitätsunterschiede.  Wer nichts falsch machen möchte, sollte sich für die beste Qualität entscheiden und Zeit nehmen, vorher Informationen einzuholen. 
Inzwischen gibt es neben Kokosöl auch zahlreiche andere  natürliche Präparate auf dem Markt, sodass sich nach einigem Ausprobieren für  jeden Vierbeiner das Passende finden lässt. Neben ätherischen Ölen wie Lavendelöl oder Zitronellaöl gibt es auch noch andere Möglichkeiten, die Plagegeister zu bekämpfen. Gerne werden Essig, Knoblauch (in  Spuren) oder Zitrone eingesetzt, aber auch Bernsteine erfreuen sich in Form von Hunde-Halsbändern oder -ketten  großer Beliebtheit. Hierbei soll es zu zweierlei Effekten kommen: den harzigen Geruch und die elektrostatische Aufladung der Steinchen. Zecken und Flöhe sollen beides als abstoßend empfinden und unsere Vierbeiner in Ruhe lassen. Wichtig ist, dass es sich um unbearbeiteten, echten Naturbernstein handelt, der nicht geschliffen und poliert wurde.  So behandelt ist er zwar hübscher anzusehen, verliert aber  seine besonderen, gegen das Ungeziefer wirkenden Eigenschaften.
Darüber hinaus zeigt sich die Wirkung der Kette erst bei einer längeren, durchgehenden Anwendung, d. h. bei andauerndem Körperkontakt mit dem Hund, denn erst dann kann  sich eine Ladung aufbauen und sich der feine Harzgeruch  über das Fell und die Haut verteilen und so seinen Dienst  tun. (Die Bernsteinkette sollte nur kurzfristig abgenommen  werden, zur Reinigung oder beim etwas wilderen Spiel.)
Zecken haben zwar keine Nase, können aber über das Haller’sche Organ eine Vielzahl an organischen Stoffen wahrnehmen  –  nicht  nur Ammoniak,  Buttersäure,  Kohlendioxid  und Körperwärme. Sie suchen sich ihren Wirt über eine ganz  bestimmte Kombination von abgesonderten Stoffen aus, die  durch den Bernstein „gestört“ werden kann.

Ansonsten  gibt  es  auch  Halsbänder,  Spot-on-Präparate,  die  in  den  Nacken  geträufelt  werden,  und  Fellsprays  auf  natürlicher Basis, die Margosa-Extrakt, Citronella und Nelkenblütenöl  enthalten  und  gegen  Zecken,  Flöhe  und  Milben wirken. In einer Vergleichsstudie in der Schweiz konnte  nachgewiesen werden,  dass  diese  neue Wirkstoffkombination mindestens genauso stark wirkt wie das seit Jahrzehnten eingesetzte Insektizid DEET oder EBAPP – und das  ohne Nebenwirkungen. Aber auch Tabletten, die Mineralien,  Vitamine, Reisstärke (Getreide) und Trockenfleisch enthalten, sind eine gute Alternative, weil sie der Haut  eine Ausdünstung verleihen, die von Zecken  nicht gemocht wird. Generell gilt, egal ob mit  oder  ohne  Schutz,  dass  man  nach  jedem  Spaziergang seinen Hund  (und  am  Besten  auch  sich  selbst)  nach  Zecken  absucht, damit diese so  früh wie möglich entfernt werden können.

Fazit

Der  Vorteil  natürlicher  Substanzen  liegt  darin,  dass  keine  schädlichen  Nebenwirkungen  wie  etwa  eine  Schädigung  der Organe, eine Belastung der im Haushalt lebenden Kinder oder älterer Personen (z. B. durch Streicheln des geliebten Vierbeiners), der Umwelt oder der Gewässer auftreten.  Selbst wenn sich im Ausnahmefall eine allergische Reaktion  entwickelt, klingt diese nach Absetzen des Produktes innerhalb weniger Tage ab und hinterlässt keine Spätfolgen. Bei  chemischen  Giften  können  negative Wirkungen  erst  später auftreten, sodass diese vom Tierhalter oft nicht mehr mit  dem Präparat in Verbindung gebracht werden können (z. B.  erhöhte Leber- oder Nierenwerte im Blut). 

201701 Zecken4Bei Fragen zu diesem Thema, zögern Sie nicht, uns unter  Tel.  0971/78 59 79 02 anzurufen  oder  schreiben  Sie  eine  E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! – wir freuen uns auf Sie!

201701 Zecken5
IHR TIERHEILPRAKTIKERLABOR

Fotos: © H. Brauer – Fotolia, necla bayraktar – Fotolia, Niteen Kasle, Rena Marijn – Fotolia, aleksandr – Fotolia

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