Für Kinder: Schweinchen Rosa
Autorin: Sophie Ferstl
Es war einmal ein schmucker Eber,
dem schlug Alleinsein auf die Leber.
So beschloss der Herr beizeiten,
seine Kontakte auszuweiten.
So machte er sich auf die Füße
und fand Rosa, seine Süße,
in einem Schweinestall in einer Zelle
und war sofort verliebt an Ort und Stelle
in diese wunderbare Sau,
schon kurz drauf war sie seine Frau.
Nun lebten Rosa und Karl-Heinz
als Ehepaar im Stall bei Mainz.
Doch bald schon kam der große Knall:
Da Rosa gerne aß und trank
und kugelrund war, wie er fand,
beschloss der Bauer den Verkauf
und klebte einen Zettel auf.
In schwarzen Lettern stand hier drauf:
„Zum Schlachten will ich den Verkauf“.
Karl-Heinz zitterte und bebte
als den Zettel er erspähte
und fragte sich: „Was kann ich machen?“
Ihm war nun gar nicht mehr zum Lachen,
denn sein Herz war voller Bange.
Doch es dauerte nicht lange,
da fiel ihm eine Lösung ein,
er war ein wirklich kluges Schwein.
Er nahm Rosa auf die Seite
und sprach: „Wir suchen rasch das Weite!
Gemeinsam ziehen wir von hinnen,
um dein Leben zu gewinnen!“
Das Glück fand sich auf ihrer Seite,
denn Karl-Heinz, der sehr Gescheite,
fand ein Loch im Wiesenzaun,
so waren die zwei schnell abgehauen.
Nun suchten sie ihr großes Glück
und wanderten ein ganzes Stück.
In einem abgelegenen Wald
entdeckten sie eine Lichtung bald,
wo wunderbare Eichen standen
und sie reichlich Nahrung fanden.
Und in der waldig grünen Grotte
trafen sie auf eine Rotte.
Wildschweine in großer Menge,
die trotz relativer Enge
ihnen Aufnahme gewährten,
so wurden sie rasch zu Gefährten.
Nun waren Karl-Heinz und Rosa frei
und schon bald zu sechst, statt zwei,
denn vier Ferkelchen erblickten
das Licht der Welt, die sehr erquickten
Gemüt und Herz vom stolzen Eber.
Was dereinst schlug ihm auf die Leber,
die fürchterliche Einsamkeit,
wich nun der Gemeinsamkeit.
So war er glücklich ohne Frage,
für all seine Lebenstage.