News + Wissenswertes
Für Sie zusammengestellt von Monika Heike Schmalstieg, Präsidentin des Verbandes Deutscher Tierheilpraktiker
Der Blutegel - Ein kostbares Arzneimittel
Der Blutegel ist schon seit einigen Jahren ein rezeptfreies apothekenpflichtiges Arzneimittel. Das heißt, der Egel darf vom Tierhalter oder Personen, die keine Tierärzte sind, nur über die Apotheke bezogen werden. Über alle anderen Bezugmöglichkeiten im Internet (ausgenommen Internet-Versandapotheken) können ausschließlich Blutegel, die keine Eignung zu medizinischen Zwecken nachweisen, bezogen werden und dürfen gemäß dem deutschen Arzneimittelrecht nicht zu medizinischen Zwecken eingesetzt werden. Lediglich zur Aquaristik ist ein Einsatz erlaubt. Es ist dem Hersteller / den Blutegelfarmen nicht mehr erlaubt, das apothekenpflichtige Arzeimittel Blutegel direkt an den Tierhalter, Tierheilpraktiker oder an Privatpersonen zu liefern. Nach §47 Arzneimittelrecht besteht eine Ausnahme in der Belieferung von Human-Heilpraktikern, die über eine Zulassung zur Heilerlaubnis für Menschen verfügen. Dank einer Übergangsfristenregelung wurde der Egel aber noch bis 2012 auch an Tierheilpraktiker versendet. Seither besteht für den Tierheilpraktiker die Bezugsmöglichkeit nur noch über eine Apotheke oder Versandapotheke, die den apothekenpflichtigen Blutegel als Arzneimittel vom Hersteller beziehen und dann direkt ausliefern kann. Preislich scheint dies im ersten Moment teurer zu sein, was jedoch auch an der allgemeinen Preisanpassung der Blutegel vom 01.01.2013 liegt.
Weiterführende Informationen dazu finden Sie auf www.blutegel.de
Eine Information vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbrauchersutz (BMELV) über den Versandhandel von Tierarzneimitteln steht im Mitgliederbereich des VDT e. V. auf www.tierheilpraktiker.de bereit.
LEISHMANIOSE - Eine wichtige zoonotische Erkrankung des Hundes
Die Infektionskrankheit Leishmaniose (Orientbeule, Kala Azar) kommt weltweit in warmen Ländern vor – in Europa z. B. im Mittelmeerraum. Ursache sind winzige Einzeller, die von Sandmücken übertragen werden. Menschen und Tiere – z. B. Hunde und Nagetiere – können erkranken. Alle Formen der Leismaniose werden durch dämmerungs- und nachtaktive Schmetterlingsmücken bzw. Sandfliegen der Gattungen Phlebotomus, in Südamerika der Gattung Lutzomiya, übertragen. Auch im südlichen Deutschland ist die Sandmücke nachgewiesen worden. Seit 1991 gibt es elf Leishmaniose-Fälle, bei denen der Erreger nachgewiesen wurde und nach gründlicher Recherche angenommen werden kann, dass die Leishmaniose autochthon in Deutschland entstanden ist. Die meisten Fälle traten in Regionen auf, in denen bereits Sandmücken nachgewiesen wurden und die klimatischen Bedingungen den Sandmücken angepasst sind. Leishmaniose kann bis zu sieben Jahre nach der Infektion ausbrechen.
Ein positiver Antikörpertest ist nicht mit einer Erkrankung gleichzusetzen, das heißt nicht jeder infizierte Hund erkrankt. In Südeuropa und im Mittelmeerraum sind ca. 2,5 Millionen Hunde mit dem Leishmaniose-Parasiten infiziert. Bislang gab es zum möglichen Schutz nur Spot on´s und Parasitenhalsbänder. Jetzt ist eine Imfpung zur Minimierung des Risikos der Infektion mit Leishmania infantum auf dem Markt. Es wirkt für ein Jahr und kann ab dem sechsten Lebensmonat bei Hunden eingesetzt werden. Ein innovativer Impfschutz gegen eine gefähliche Reiseerkrankung. Der Tierheilpraktiker kann einen Beitrag in der Reiseberatung leisten und wertvolle Tipps zum geschützen Verreisen in Leishmaniose betroffene Länder geben. Die Impfung selbst ist nur durch den Tierarzt möglich!
Quelle TU 9/2007 /497 Literaturempfehlung: Steckbriefe seltener und importierter Infektionskrankheiten Robert-Koch-Institut, Berlin 2011 ISBN 978-3-89606-240-6
Arzneimittelrecht - Wozu eigentlich für Tierhalter?
Tiere können trotz guter Betreuung und vorbeugenden Maßnahmen krank werden. Für den Einsatz von Tierarzneimitteln bestehen für Tierhalter und Tierärzte strenge gesetzliche Vorschriften, die in der Broschüre erläutert werden.
Erschienen 2010 Für 3 Euro zu bestellen beim AID Medien shop, Broschüre Nr. 1575 www.aid.de
„Die Memser Weißen“
Wussten Sie, dass das niedersächsische Wappenpferd ein „Weißgeborenes Memser Pferd“ war?
Die ehemalige Pferdezucht der Domäne Memsen war und ist von großer Bedeutung des Pferdelandes Niedersachsen.
Die Weißgeborenen Pferde vom Gestüt Memsen sind in Vergessenheit geraten. Früher in Herrenhausen beheimatet, wurde die Zucht später in Memsen etabliert. Heute ist das Ross im Landeswappen Niedersachsens ein Abbild der „Memser Weißgeborenen“.
Jedes europäische Fürstenhaus bemühte sich einst um das Staatspferd. Die Weißgeborenen waren das beliebteste Königspferd und bevorzugte Leibpferde gekrönter Häupter. Im Archiv der Samtgemeinde gibt es eine Beschreibung, wie beeindruckend es war, wenn der hannoversche Adel in einer Kutsche von sechs „Weißgeborenen Memser Weißen“ durch die Ortschaften fuhr.
Dr. Ulrich Steller, Betriebsleiter der WDT in Memsen, berichtet in Vorträgen über „Die Memser Weißen“ über den Stolz der hannoverschen Königsklasse und die Geschichte der Domäne, die heute unter Denkmalschutz steht. Heute ist das ehemalige Gestüt Sitz des Serumwerkes Memsen.
STAUPE-ALARM IN BERLIN BEI FÜCHSEN
Die Ansteckungegefahr für Hunde mit der häufig tödlich verlaufenden Staupe ist groß, vor allen für ältere Hunde und Welpen. Neben den Caniden (Hunde, Füchse und Wölfe) sind auch andere Tiere wie Waschbären, Frettchen, Marder oder Robben für das Staupevirus empfänglich. Die Tiere stecken sich durch den Kontakt mit erkranten Füchsen über infizierten Kot oder Urin an. Für Katzen und den Menschen ist die Virusinfektion ungefährlich.
„Der Fuchs ist ein Kulturfolger des Menschen.“ Gerade jetzt im Winter und Frühjahr gibt es reichlich Nahrung in den innerstädtischen Gebieten. So suchen Füchse die Nähe zum Menschen und lassen sich in den Grüngebieten der Stadt nieder. Seit 2008 werden vermehrt Füchse in Berlin beobachtet. Laut des Wildtierbeauftragten der Stadt Berlin sind 30 Prozent der ca. 1600 in Berlin ansässigen Füchse mit dem Staupevirus infiziert. Das sind immerhin etwa 500 Tiere. Näheres dazu erfahren Sie im Fachbereich für Veterinär- und Lebensmittelaufsicht der Ordnungsämter Berlins.
Quelle Berlin.de
Hundefibel für Kinder
www.tierschutz.hessen.de
Eine kostenfreie Neuauflage der überarbeiteten Hundefibel des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUEVL) erklärt Eltern mit ihren Kindern mittels vielen Bildern, was bei der Hundehaltung beachtet werden muss und stellt Fragen zum Nachdenken an Tierfreundinnen / Tierfreunde, die sich einen Hund anschaffen möchten.
Erschienen 15.01.13 Herausgeber: Landestierschutzbeauftragte Land Hessen. Kostenfrei auf www.tierschutz.hessen.de unter „Infomaterial“ steht die Hundefibel neben der Tierschutzfibel zur Heimtierhaltung sowie der Schweinefibel zum Download bereit.