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Darm gesund, Pferd gesund?! Wie der Darm über Gesundheit entscheidet

Foto: SlawikDie Beachtung der Naturgesetze gilt auch für den Speiseplan unserer Pferde. Stockt es im Verdauungssystem, weil das Falsche oder eine zu große Menge kommt, dann brennt´s – und zwar meistens lichterloh. Darm, Leber, Bewegungsapparat und Gemüt zeigen deutliche Signale – das weiß jeder, der mit Pferden zu tun hat oder Pferde therapiert.

Der Ur-Stoffwechsel

Unsere europäischen Reitpferderassen gehen auf eine Stammform in den Halbwüsten Persiens zurück. Die Pferde überlebten dort aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit an das kärgliche Futter. Das Mikrobiom im Darm (hat den Begriff „Darmflora“ abgelöst), v. a. im Blind- und Grimmdarm, ist in der Lage, aus einem sehr geringen Angebot an Grünpflanzen alles Notwendige herzustellen. Das Pferd versorgte sich somit autark, konnte sich gegen Feinde durchsetzen und war auch bei Hitze bis ca. 70 Grad Celsius sowie bei extremer Trockenheit lückenlos versorgt. Bis heute sind unsere Pferde zu dieser Verdauung in der Lage – wenn sie die Grundsubstanz auf dem Speiseplan hätten, um die Darmmikroben optimal zu versorgen. Letztere werden mit verdaut. Hieraus bezieht das Pferd Proteine und Vitamine.

Um ca. 2500 v. Chr. kamen diese „Perserpferde“ über Griechenland nach Ost- und Mitteleuropa. Durch die Kreuzung mit nordischen Ponys entstand eine große Vielfalt an Pferderassen. Wieder zeigten die Pferde die Anpassungsfähigkeit ihrer Verdauung an eine für uns lebensfeindliche Umgebung. Rassen aus Island, Norwegen oder England lebten ebenfalls in karger Vegetation mit langen Wintern bis zu 8 Monaten. Aber: Die extrem gute Ausnutzung des spärlichen Futterangebotes funktioniert nur mit einer gesunden Vielfalt an Helfern im Darm.

Die Verdauung

Hund und Mensch zählen zu den verdauungsmäßig einfachen Spezies. Sie lösen die Nährstoffe normalerweise in Magen und Dünndarm chemisch so auf, dass sie im Dünndarm unter Zugabe von Pankreas- und Gallensekret vollständig resorbiert werden können. Der Dickdarm spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Hier werden noch Wasser rückresorbiert sowie unverdaute Rückstände und Unverdauliches zum Ausscheiden vorbereitet.
Beim Pflanzenfresser ist es ganz anders: Die pflanzliche Biomasse muss vor der chemischen Zersetzung erst in einer Gärkammer von Pilzen, Bakterien und Mikroorganismen fermentativ zerlegt werden. Bei den Wiederkäuern liegt diese Kammer als Pansen vor Netzmagen, Labmagen, Blättermagen und Dünndarm. Von hier aus geht es wie beim Menschen mit Aufnahme im Dünndarm und einem untergeordneten Dickdarm weiter.
Bei den Equiden ist das System umgekehrt: Die Gärkammer liegt, zunächst unlogisch, hinter dem Dünndarm. Am Ende muss alles nochmal mittels einer second-meal-Verdauungsschleife nach vorn. „Nachdem der Nahrungsbrei aus dem Blinddarm in den Grimmdarm geschleust wurde, nimmt die Pfortader, die bei allen Säugern in die Leber mündet, die Vitalstoffe auf, teilweise werden sie schon in den Kreislauf gegeben. Dies bezeichnet man als enterohepatischen Kreislauf. Der Großteil wird jedoch über die Leber in den Dünndarm zurückgegeben, um hier nochmals verstoffwechselt und über die Vena caca inferior in den großen Körperkreislauf zu gelangen. Letzteres ist eine typische Vorgehensweise bei Säugern, die die angebotene Nahrung extrem gut ausnützen müssen“, soweit der Tierarzt Dr. U. Kissling.

Orientierung an der Natur

Bis heute gibt es viele Meinungen zum Vitaminbedarf des Pferdes. Was bildet hier die wissenschaftliche Grundlage? Orientiert wird sich meist an den großen Säugern und sogar am Menschen, der aber bekanntlich nicht zu den Pflanzenfressern zählt. Einen Mangel beim Pferd nur nach Blutanalyse auszugleichen, würde es leicht einem Chemielabor ohne Vorhandensein von unterstützenden Dickdarmbakterien gleichstellen. Das Blut und das Darmmilieu sind aber kein Reagenzglas. Ein im Blutbild zu ersehender Mangel (bei Selen z. B. gibt es inzwischen mindestens 4 Referenzwerte je nach Labor) könnte in der zu versorgenden Körperzelle gar nicht vorhanden sein, da das Blut anderen Versorgungskriterien als jenen der peripheren Organzellen unterliegt. Ein Ausgleich eines solchen (nicht vorhandenen) Mangels kann zu folgenreicher Überversorgung, Vergiftung oder Veränderung des Darmmikrobioms führen.
So liegt es nahe, den Speiseplan des Pferdes an den Inhaltsstoffen des kargen Futters zu orientieren. Rohfaser wird idealerweise über Heu gefüttert. Die Qualität zählt: Selbstverständlich sind schimmel- und staubfreies Heu, aber auch ein optimaler Chlorophyll-Gehalt. Dem Heu werden häufig bereits auf dem Feld die chlorophyllhaltigen Blättchen abgeschlagen, sodass das Pferd die für die Darmmikroben wenig effektiven Stängel bekommt. Achten Sie auf Reinheit und Natürlichkeit. Nicht selten gibt es als Krippenbzw. Kraftfutter heute raffiniert verpackte Neben- und Abfallprodukte aus der Mehl-, Zucker-, Speiseöl- und Brauindustrie. Auf das Ballaststoff-Spektrum müssen Sie ebenso achten wie auf essenzielle Fette. Auch ein Pferd mit EMS oder Hufrehe braucht essenzielle Fettsäuren.

Wenn es schon im Magen holpert

Magen und Dünndarm spielen für die Verdauung des Pferdes eher eine „Nebenrolle“. Hier werden überwiegend leichtverdauliche Stoffe wie einfache Fettsäuren, Zucker, Kohlehydrate etc. schnellverdaut und resorbiert. Das Ganze findet im pH-sauren Bereich statt und produziert dabei selbst Säure. Steht zu viel von Leichtverdaulichem wie Getreide oder Müsli auf dem Speiseplan, wird die Übersäuerung gefördert. Getreide regt zudem die Gastrinbildung an, ein Hormon, das die Produktion der Magensäure stimuliert. Für 1 kg Heu braucht ein Pferd etwa 40 Minuten und produziert ca. 4 Liter Speichel. Bei 1 kg Getreide beträgt die Fresszeit etwa 8-14 Minuten und das Pferd produziert jedoch nur 1 Liter Speichel. Im Verhältnis steht nun zu wenig bikarbonathaltiger Speichel zur Verfügung und die negative pH-Wert-Spirale beginnt bereits im Magen. Schwappt die überschüssige Säure in den Dickdarm, ist der Grundstein für die gefürchtete Hindgut acidosis gelegt. Der Dickdarm als Kraft-, Chemie- und Gesundheitszentrale des Pferdes steigt früher oder später aus. Schon Paracelsus sagte: „Der Tod sitzt im Darm.“

Viele Studien belegen, dass ca. 80% aller Turnierpferde und 50% aller Freizeitpferde an Reizungen der Magenschleimhaut und Magengeschwüren leiden. Risikofaktoren sind v. a. der Transport, Stall- oder Boxenwechsel, Lärmstress und Leistungstraining. Interessanterweise ist der Stress für Pferde im Training genauso groß wie beim Turnier. Bereits beim Absetzen werden im Fohlenalter die Weichen für spätere Magengeschwüre gestellt, insofern dann noch Fütterungs- oder Haltungsfehler hinzukommen. Hier sind es v. a. die Fresspausen über 4 Stunden und der zu geringe Raufutteranteil.

Darm und Immunsystem

Foto: Slawik80% aller Immunzellen befinden sich in den Darmzotten und der Darmschleimhaut. Das Epithel hat die Aufgabe, den Einstrom von im Darm befindlichen Substanzen und Antigenen in den Körper zu verhindern. Ein anderer Teil des Darm-Immunsystems sind die Peyerschen Plaques, lymphatische Organe, die IGA in den Darm und Antigene zu den Lymphozyten transportieren. Signale von natürlichen Darmbakterien sind notwendig für eine effektive Immunantwort gegen verschiedene virale und bakterielle Erreger. Die Oberfläche des über 30 Meter langen Darmes ist 100mal größer als die der Haut und ist somit die größte Kontaktfläche zur Umwelt. Hundert Billionen Darmbakterien leben hier. Eine Dysbiose führt u. a. zur Überladung mit Toxinen, was Leber und Pankreas belasten. Pathogene Hefepilze im Übermaß produzieren Fuselalkohole, die Darm und Leber stark zusetzen. Dies ist eine mögliche Ursache für unerklärliche Erhöhung der Leberwerte sowie Aggressivität, Depression und Müdigkeit. Allergien, Herzkrankheiten, Harnwegsinfektionen, Asthma u. v. m. sind Folgen einer Darmdysbiose und somit eines schwachen Immunsystems.

Alarmzeichen des Bewegungsapparates

201601 Darm3Hinter vielen Rückenproblemen bei Mensch und Tier steckt die Ursache im Verdauungstrakt. Losgelassenheit ist bei Reizung der Magenschleimhaut kaum möglich. Durch Aufgasung, Obstipation und Lageveränderung der Därme kommt es zur Anspannung des Mesenteriums, zur veränderten Spannung der Eingeweidefaszien, v. a. an den Haltebändern an der Wirbelsäule. Für die Aufwölbung des Rückens ist eine funktionsfähige Bauchmuskulatur wichtigste Voraussetzung. Verdauungsprobleme verringern die Beweglichkeit der Wirbelsäule, verändern die Bauchdeckenspannung und vermindern die Tragefähigkeit. Sichtbar werden Senkrücken und Verspannungen vom Genick bis zum M. biceps femoris sowie eine Tonuserhöhung der ventralen Muskelkette. Bei einer Störung im Dickdarm verkürzen sich Mm. Iliacus und psoas, die Hüftbeuger, was die Protraktion der Hinterhand einschränkt.

Unterstützung nur als Ergänzung

Bei jeder Maßnahme zur Futterumstellung, bei fütterungsbedingtem Mangel oder Auffälligkeiten wie Kotwasser, Rittigkeitsproblemen, Müdigkeit, stumpfem Fell, Allergien, Sterilität, Insulinresistenz, EMS, Lymphstau usw. lohnt sich neben naturheilkundlichen Verfahren eine Stoffwechselkur. Naturstoffe wie Propolis und Ginseng werden schon lange zur Stärkung des Immunsystems, als natürliche Regulatoren im Darm und bei Infekten eingesetzt. Es geht mir darum, das innere Körpermilieu zu reinigen und die Grundlage für die Ansiedelung physiologischer Bakterienstämme zu schaffen. Der Organismus findet auf diese Weise wieder in seine Kraft zurück. So ist für mich die zusätzliche Fütterung von GladiatorPLUS allein oder gemeinsam mit ZELLmilieu2 zu einer zuverlässigen Begleitmaßnahme geworden. GladiatorPLUS enthält u. a. hoch bioverfügbares Propolis, Ginseng, Artischocke und Mariendistel. BVitamine schützen die Zellen vor oxidativem Stress und tragen zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei. In ZELLmilieu2, einem sehr pH-basischen Wasserkonzentrat, trägt das enthaltene Zink zu einem normalen Säure-Basen-Haushalt bei.
Besonders dankbar sind Pferde für eine Kur im Fellwechsel, während der Rekonvaleszenz, bei nicht optimalen Fütterungsbedingungen, im Sport und Training sowie zur Gesundheitsprophylaxe. Um es mit den Worten des Tierarztes Dr. Steingassner auszudrücken: „Eine chinesische Weisheit sagt, man soll einen Brunnen nicht graben, wenn man Durst hat, sondern vorher. Deshalb füttere ich GladiatorPLUS frühzeitig. Ich lasse es erst gar nicht so weit kommen, dass das Tier schwer erkrankt, bei gleichzeitiger Minimierung der Fütterungsfehler.“

BERND KIRSCH BERND KIRSCH
GRÜNDER DES FAMILIENUNTERNEHMENS GLADIATORPLUS AG IM JAHR 2003

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„Was wäre, wenn dauerhafte Gesundheit ein normaler Zustand ist? Durch eine schwere Krankheit habe ich selbst erfahren, wie wichtig es ist, sich selbst und auch seine Tiere frühzeitig gezielt gesund zu erhalten.
Die Neugier zu Forschen, die Liebe bei dem was wir tun und gesundheitliche Schicksalsschläge in der Familie Kirsch waren unsere treibende Kraft.“

Ihr Bernd Kirsch

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