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Tierwissen für Kids: Was machen Insekten und Fische im Winter?

201501 Kinder1AMEISEN

201501 Kinder2Bevor es richtig kalt wird, laufen die arbeitsamen Ameisen zur Hochform auf und fangen an, ihr Winternest zu graben. Um vor Kälte und Schnee wirklich geschützt zu sein, graben sie mehrere Meter tief in die Erde, was für die kleinen Ameisen eine extreme Leistung bedeutet, denn ein Meter für uns entspricht etwa 40 Stockwerke für eine Ameise. Im tiefsten Punkt ihres Winterbaus versammeln sich dann die Arbeiterinnen zusammen mit ihrer Königin, um in einen Winterschlaf zu verfallen. Zu ihnen gesellen sich Blattläuse, die sich im Winter ebenfalls in den tiefen Ameisenbau zurückziehen. Diese Gesellschaft dulden die Ameisen gerne, denn Blattläuse produzieren Honigtautropfen, das Lieblingsessen der Ameisen. Und wenn der Winter vorüber ist und die Temperaturen wärmer werden, tragen die Ameisen die Blattläuse nach oben und warten darauf, dass sie nach dem Fressen von Blättern Honigtautropfen ausscheiden, um sich nach dem langen Winterschlaf erst einmal satt essen zu können.

201501 Kinder3FISCHE

Wenn im Winter die Wasseroberfläche zu Eis gefriert, drosseln Fische ihren Stoffwechsel und verfallen in einen Ruhezustand. Sie stehen förmlich im Wasser und bewegen sich nur so viel, wie unbedingt notwendig ist. Seine Körpertemperatur kann der Fisch an die Wassertemperatur anpassen, sodass der komplette Kreislauf im Winter auf Sparflamme läuft. Deshalb ist es wichtig, dass Fische sich im Sommer eine genügend dicke Fettschicht anfressen, damit sie im Winter davon zehren können. Denn im Winter leben Fische von ihren Fettreserven und den wenigen kleinen Lebewesen, die im Wasser umherschwimmen und sich ohne viel Bewegung erbeuten lassen. Die meisten unserer heimischen Fischarten tauchen im Winter tief ab und warten auf den Frühling. Einige wenige Ausnahmen, wie z. B. die Schleien, halten sogar einen Winterschlaf. Sie graben sich im Schlamm des Seegrundes ein und schlafen dort so lange, bis die Temperaturen wieder ansteigen.

201501 Kinder4BIENEN

Da Bienen nur ein Alter von sechs Wochen erreichen, erleben sie meist den Winter gar nicht, sodass sich für sie das Problem mit dem Schnee gar nicht stellt. Und da im Winter auch keine Bienen schlüpfen können, weil es zu kalt ist, gibt es im Winter auch keinen Honig. Aber: Es gibt tatsächlich Winterbienen. Und diese erreichen sogar ein Alter von sechs Monaten. Diese Winterbienen garantieren das Überleben der Bienenvölker trotz des Winters. Winterbienen sitzen im Winter in ihren Waben, pressen sich dicht aneinander und bilden so eine natürliche Heizung. Jede Biene strahlt Körperwärme ab. Die Bienen, die ganz innen im Knäuel sitzen, haben am meisten Platz und bewegen ständig ihre Flugmuskeln. Das bringt sie zum Schwitzen, sodass ihre Körpertemperatur steigt und so das Knäuel noch mehr aufheizt. Diejenigen Bienen, die außen sitzen, stecken ihre Köpfe in die Brutzellen, um das gesamte Bienenknäuel, das als Wintertraube bezeichnet wird, zu stabilisieren. Da die äußeren Plätze aber auch die kältesten sind, wechseln die Bienen immer wieder durch, sodass alle Bienen den Winter gut überstehen. In der inneren Mitte des Knäuels sitzt die Königin. Dort können Temperaturen von bis zu 30° Celsius erreicht werden. Das sichert das Überleben der Bienenkönigin. Da sie die einzige ist, die Eier legen kann, genießt sie besonderen Schutz und erhält den besten Platz, denn nur sie sichert mit der Eiablage das Überleben des Bienenvolkes.

201501 Kinder5MARIENKÄFER

Marienkäfer trotzen Winter und Schnee nach einer Fünf-Punkte-Taktik. Punkt 1: Sie ziehen sich unter Laub, Moos oder in Baumrinden zurück, um vor Schnee und Kälte geschützt zu sein. Punkt 2: Sie verfügen über eine Körperflüssigkeit mit eingebautem Frostschutz und können deshalb Temperaturen von bis zu - 15° Celsius gut aushalten. Punkt 3: Marienkäfer überwintern in großen Gruppen, um sich gegenseitig zu wärmen. Sie erkennen sich am Geruch, denn Marienkäfer sondern als Erkennungszeichen einen Duftstoff ab. Punkt 4: Weibliche und männliche Marienkäfer suchen sich innerhalb der Gruppe und verpaaren sich gleich im Frühling. Das spart erheblich Zeit für die Eiablage. Und Punkt 5: Marienkäfer sind intelligent genug, um nicht auf zufällig vorherrschende wärmere Temperaturen hereinzufallen. Sie bleiben beharrlich in ihrem Bau, bis der Winter tatsächlich vorbei ist, und sichern so ihr Überleben.

201501 Kinder6SCHMETTERLINGE

Schmetterlinge kommen auf ganz verschiedene Arten durch den Winter. Die meisten sterben im ersten Frost und lassen in kleinen Ritzen oder hohlen Pflanzenstängeln ihre Eier oder kleine Raupen zurück. Andere Schmetterlingsarten überwintern im Puppenstadium an einen Baum geklebt und als Zweig oder Blatt getarnt. Etwas ganz Besonderes hat sich der schwarzgefleckte Bläuling ausgedacht, denn dieser Schmetterling fängt im Herbst an, als Raupe eine Ameisenstraße zu suchen. Das ist deshalb ungewöhnlich, weil Ameisen Schmetterlingsraupen eigentlich fressen. Diese schwarzgefleckte Bläulingsraupe kann jedoch über ihren Rücken eine süße Flüssigkeit abgeben, die den Ameisen so gut schmeckt, dass sie lieber die Flüssigkeit trinken, anstatt die Raupe zu fressen. Also schleppen sie die Raupe in ihren Bau, in dem sie zusammen mit den Ameisen in aller Ruhe überwintern kann.

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