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Pflanzenporträt: Moringa

201501 Moringa1Moringa ist ein schnellwüchsiger, mehrjähriger Baum, der im ersten Lebensjahr eine Höhe von fünf bis acht Metern erreicht. Der Stamm wird dabei zwischen 25 und 40 Zentimeter dick. Die Blüten sind weiß bis cremefarben und geben einen veilchenähnlichen Duft ab. Ihre Samen sitzen in 30 Zentimeter langen Kapseln. Moringas kommen in Indien und Afrika natürlich vor, werden aber inzwischen auch in Amerika, Sri Lanka, auf Teneriffa und den Philippinischen Inseln angebaut. Die beiden Organisationen WHO und FAO nutzen Moringablätter auch als Lösung für Mütter mit fehlender Milch und als Nahrungsmittel gegen Unterernährung in der Dritten Welt. In der Landwirtschaft werden Moringa-Blätter als Beinahrung zum Tierfutter gegeben, was zu deutlicher Gewichtszunahme und erheblich gesteigerter Milchproduktion (bei Kühen bis zu 43 %) führt. Moringa kann aber auch an Haustiere verfüttert werden. In den Tropen zeigt Moringa ein Wachstum von etwa 30 Zentimetern im Monat, ein Hektar Moringa liefert daher bis zu 700 Tonnen Biomasse pro Jahr. Aus Moringaöl kann hochwertiger Biodiesel produziert werden. Werden andere Pflanzen mit einer Moringalösung besprüht, steigt der Ernteertrag um bis zu 35 % an. Früchte und Pflanzen sind nach der Besprühung auch stärker und widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Schädlinge. Das gilt auch für Garten- und Zimmerpflanzen.

201501 Moringa3Moringa öffnet das Herz

Pferderettich wurde vom „National Institute of Health“ (Nationales Institut für Gesundheit) als Pflanze des Jahres 2008 ausgezeichnet. Die Pflanze mit ihren 90 Nährstoffen (davon 36 entzündungshemmende Wirkstoffe und 46 Antioxidantien) ist das nährstoffdichteste und enzymatisch aktivste Gewächs, das wir Menschen kennen. Sie hält mit einem ORAC-Wert von 75.000 μmol TE/100g Frischsubstanz den Weltrekord.

Im Vergleich dazu enthalten:

  • Heidelbeeren 9.621 μmol TE/100g
  • Granatapfel 10.500 μmol TE/100g
  • frisch gemahlener Ingwer 14.840 μmol TE/100g
  • frischer Salbei 32.004 μmol TE/100g

Wirksame Inhaltsstoffe

201501 Moringa2Was unsere eigene Gesundheit betrifft, wirkt Moringa durch seinen Inhaltsstoff MORINGININ als Herzstimulanz blutdruckerhöhend und durch die enthaltene Nicotinsäure antioxidativ. Es regeneriert Haut, Muskeln, Nerven und sogar die DNA, sodass Moringa auch für uns als wertvolle Pflanze anzusehen ist.
Allerdings enthält Moringa auch sehr viel KALIUM. Pferde sind einem hohen Kaliumangebot gegenüber sehr tolerant. Ab einem Wert von 500 mg/kg LM/d kommt es allerdings zu einer erhöhten Wasseraufnahme und damit zu einem gesteigerten Harnvolumen und zu erhöhten Kotwassergehalten infolge gesteigerter Exkretion. Aufgrund der hohen Kaliumgehalte im Raufutter ist ein Kaliummangel unter normalen Verhältnissen, außer durch extreme Kaliumverluste über den Schweiß bei starker Anstrengung, jedoch nicht zu erwarten.
201501 Moringa5Ein weiterer Inhaltsstoff ist das Wachstumshormon ZEATIN, das den Zytokininen zugerechnet wird. Insgesamt ist in Moringa 1000 x mehr Zeatin enthalten als in anderen Pflanzen. Dies erklärt das schnelle Wachstum von Moringa (4–8 Meter in einem Jahr). Ein weiterer Vorteil von Zeatin ist die Verbesserung der Nährstoffumwandlung. Die erzeugte Energie kann wesentlich schneller durch die Pflanzenkapillaren geleitet werden und trägt somit zur Stärkung der Pflanze bei. In jüngster Zeit wird Zeatin im Bereich Kosmetik und Hautpflege eingesetzt, da es eine Anti-Aging-Wirkung aufweist und freie Radikale abfängt. Da eine künstliche Herstellung von Zeatin nicht möglich und es aus Pflanzen äußerst schwer zu synthetisieren ist, sind diese Produkte sehr teuer. Die hormonähnlichen Eigenschaften des Zeatins können helfen, den Hormonhaushalt zu balancieren, was besonders für Frauen in den Wechseljahren oder für Jugendliche in der Pubertät interessant sein kann. Auch hemmt Zeatin den Abbau von Chlorophyll, sodass die in den Moringa-Blättern enthaltenen Proteine und Vitalstoffe langsamer als normal abgebaut werden – ein wesentlicher Vorteil, der bei der Weiterverarbeitung der Blätter zum beliebten Moringa-Blattpulver genutzt wird.
BETA–SISTEROL, das ebenfalls in Moringa enthalten ist, kann in niedrigeren Dosierungen (Milligramm-Bereich) zur symptomatischen Behandlung einer beginnenden gutartigen Prostatavergrößerung und in höherer Dosierung (Gramm-Bereich) als Cholesterin senkendes Arzneimittel eingesetzt werden. Die Wirkprinzipien sind noch weitgehend unbekannt, der Einsatz begründet sich hauptsächlich auf Erfahrungen.
Ähnliches gilt für KAEMPFEROL, einem natürlichen, in Moringa enthaltenem Flavonoid, das auch in roten Weintrauben, Ginkgo, Grapefruits, verschiedenen Kohlsorten und Passionsblumen enthalten ist. Kaempferol ist ein Phytoöstrogen und wird in Zusammenhang mit der Apoptose von Krebszellen untersucht. Ferner werden Kaempferol antimikrobielle, antientzündliche, kardio- und neuroprotektive, analgetische und anxiolytische Wirkungen zugeschrieben.
201501 Moringa6QUERCETIN werden weitreichende physiologisch positive Effekte zugesprochen. Hervorzuheben ist dabei die antikarzinogene Wirkung, die hauptsächlich auf das antioxidative Potenzial zurückzuführen ist. Quercetin wirkt wie Vitamin A, C und E als Radikalfänger.
Zum Inhaltsstoff RUTIN gibt es eine klinische Studie mit 69 Patienten, die die Wirksamkeit von Rutin bei Schwangerschaftsödemen belegt. Auch sind Fälle von Heilung bei Purpura, einer Gefäßkrankheit, mittels oraler Gabe von Rutin und Vitamin C bekannt. Im Tierversuch wirkte es bei chemisch erzeugter Colitis entzündungshemmend, und zwar noch in Konzentrationen von 0,01 % im Futter.
CHLOROGENSÄURE, das bekannte Antioxidans, ist ebenfalls in Moringa enthalten. Ihre Isomere schützen die DNA vor Schäden. Ein Effekt, der im Zellversuch sogar wirksam gegen Schäden durch radioaktive Strahlung ist. Sie verlangsamt nach einer Mahlzeit die Aufnahme von Zucker ins Blut. Dies unterstützt die Beobachtung, dass Chlorogensäure im Tiermodell einen antidiabetischen Effekt zeigte. Außerdem wurde ein blutdrucksenkender Effekt bei gesunden Menschen entdeckt. Chlorogensäure hemmt die Plättchenaggregation (Blutgerinnung). Im Tierversuch an schwedischen Mäusen wurde an verschiedenen Magengeschwürmodellen eine positive Wirkung nachgewiesen. Es konnte außerdem gezeigt werden, dass Chlorogensäure dazu imstande ist, Leberentzündungen zu hemmen. Im Zellmodell wurde nachgewiesen, dass Chlorogensäure die Apoptose (den programmierten Zelltod) bei Krebszellen auslösen kann. Auch wurde entdeckt, dass sehr hohe Dosen an Chlorogensäure (ca. 10 x soviel wie in üblichen Nahrungsergänzungsmitteln) den Homocysteinspiegel im Blut anheben können. Homocystein gilt als wichtiger Risikofaktor für Herz-Kreislauferkrankungen.
201501 Moringa4In letzter Zeit gewinnt ZEAXANTHIN, das ebenfalls in Moringa enthalten ist, in der Medizin zunehmend an Interesse. Es besitzt möglicherweise bei bestimmten Formen von retinalen Degenerationen, insbesondere bei der altersabhängigen Makuladegeneration (AMD), eine schützende Funktion, die auf der antioxidativen Wirkung der Verbindung beruht. In Pflanzen spielt Zeaxanthin eine wichtige Rolle bei der Umwandlung von Licht in Wärme, damit die Pflanze bei hoher Strahlungsintensität keinen Schaden nimmt (Xanthophyllzyklus).
GLUTATHIONE (GSH) als wichtigster Hauptstoff des reduktiven Pools. Eine konstante Versorgung mit Cystein ist unentbehrlich für die Proteinsynthese, aber Cystein ist reaktionsfreudig und geht in aerober Umgebung durch Oxidation zu Cysteinsulfin- und -sulfonsäure ständig irreversibel verloren. GSH stellt somit auch eine Notreserve für die Aminosäure Cystein dar. Außerdem wird es zur Taurinsynthese verwendet. Im menschlichen Blutplasma sind etwa 3 g Cystein in Form von GSH enthalten, was einer Reserve für 3 Tage entspricht.
Aufgrund seiner antioxidativen Wirkung wird Glutathion als Nahrungsergänzungsmittel verkauft. Der therapeutische Nutzen von über die Nahrung zugeführtem Glutathion ist allerdings nicht belegt. Ein potenzieller gesundheitlicher Nutzen Glutathions, z. B. als Anti-Krebsmittel oder als Mittel in der Altershemmung, muss noch wissenschaftlich in klinischen Studien nachgewiesen werden.
STIGMASTERIN gehört zu den Phytosterinen, denen eine cholesterinsenkende Wirkung zugeschrieben wird. Dieser Effekt ist vermutlich auf die verminderte Resorption von Cholesterin im Darm bei gleichzeitiger Zufuhr von Phytosterinen zurückzuführen. Es wird deshalb oft bei der Therapie der Hypercholesterinämie eingesetzt. Stigmasterin wird meist aus dem unverseifbaren Anteil von Sojabohnenöl gewonnen.

Verwendung

Moringa wird in der traditionellen Medizin Indiens, Sri Lankas, Javas und Afrikas eingesetzt:

  • Die getrockneten, geschälten Samen werden pulverisiert und zur Aufbereitung von Trinkwasser eingesetzt.
  • Das Pulver bindet die Schwebstoffe im Wasser, an die auch Bakterien heften, und flockt aus. Ein Fass Flusswasser kann mit 200 bis 300 mg des Pulvers völlig geklärt werden, wenn dieses 15-20 Minuten langsam und gleichmäßig gerührt wird.
  • Es kann nach eingehenden Untersuchungen ausgeschlossen werden, dass das Samenpulver eine schädliche Wirkung auf Menschen und Fische hat.
  • Das aus den Samen gepresste Öl ist äußerst stabil und sehr lange haltbar, ohne ranzig zu werden. Deshalb wurde es früher zur Herstellung von Salben und Schmierölen für Uhrwerke eingesetzt. Das Behenöl kann auch zum Feuern oder als Biodiesel genutzt werden.
  • Der frische Presssaft kann als flüssiger Blattdünger verwendet werden.
  • Derzeit wird die Tauglichkeit der Wurzelrindenalkaloide Spirochin und Moringin als Antibiotikum und biologischem Pflanzenschutz untersucht.
  • Nach HARTWELL werden die Blüten, Stämme und Wurzeln in der Volksmedizin gegen Tumore eingesetzt.
  • Ein Wurzeldekokt wird in Nicaragua gegen Wassersucht eingesetzt.
  • Zwar könnte das Öl oral verabreicht schädlich sein, dennoch wird es gegen Hautkrankheiten äußerlich angewendet.

Zubereitung

Die Blätter und Früchte können als Gemüse verzehrt und auch Tieren verfüttert werden. Die unreifen, dunkelgrünen Früchte werden wie grüne Bohnen zubereitet. Ältere Früchte müssen von der holzigen Hülle befreit und können dann in Gewürzmischungen eingesetzt werden. Presssaft aus den Blättern dient in Indien und Asien als Getränkezusatz gegen Mangelernährung. In Thailand erntet man die jungen Zweige, blanchiert und serviert sie mit einem würzigen Dipp oder in einer Suppe. Die rübenartigen Wurzeln junger Pflanzen können ebenfalls gegessen und gefüttert werden.

Kultivierung

201501 Moringa7Seit Jahrzehnten wird der Baum in Indien intensiv kultiviert. Er bevorzugt durchlässige, lehmige Sandböden, kann aber auch auf schweren Lehmböden wachsen. Kurze und leichte Fröste machen der Pflanze nichts aus. Wenn diese jedoch länger anhalten, kann das Wurzelsystem beschädigt werden. Staunässe (selbst kurzweilige) verkraften die Wurzeln auch nicht. Die Vermehrung kann einfach durch 1 bis 2 Meter lange Stecklinge von Juni bis August erfolgen. Normalerweise trägt der Meerrettichbaum erst im zweiten Jahr Früchte. In manchen Fällen kann er aber schon ungefähr 7 Monate nach dem Pflanzen Kapseln bilden. In Indien fruchtet der Baum zwischen März und April und nochmals zwischen September und Oktober.

Anwendung am Tier

Aufgrund der außerordentlich hochwertigen Vitamin- und Mineralstoffgehalte verwende ich es als Hauptzusatzfutter. Der Einsatz eines Multipräparats natürlichen Ursprungs ist jeder chemischen Komposition vorzuziehen. Ich beziehe Moringa von einer Farm auf Teneriffa, die von deutschen Experten geführt wird. Regelmäßige Laborkontrollen eines ausgezeichneten deutschen Chemikers, die leidenschaftliche Optimierung der Trocknungsprozesse, Top-Lagerbedingungen und die Qualität der Verpackung sind für mich die wichtigen Gründe. Es ist deutlich zu empfehlen, dass man sich genau ansieht, woher das zu fütternde Moringa stammt. In vielen Ländern der dritten Welt sind die deutschen Lebensmittelstandards nicht einzuhalten.
Es gibt inzwischen Tiergranulat und Tierpresslinge, die sich leicht dosieren und zufüttern lassen. Auch das fein gemahlene Blattpulver lässt sich gut unter Heucobs ins Mash sowie auf Hunde- und Katzenfutter streuen.
Bei der Dosierung richtet man sich nach den Angaben der Hersteller und berücksichtigt die Futtermittelberechnung des jeweiligen Tieres.

Meine Erfahrungswerte lassen folgende Grobeinteilung zu:
HUND
   Blattpulver: beginnend mit einer Prise bis zu 3 g
   Granulat: 4 g
KATZE
   Blattpulver: eine Prise bis zu 1,5 g
   Granulat: 2 g
PONY, PFERD
   Blattpulver: 3 bis 6 g
   Granulat: 4 bis 8 g

Das Granulat enthält im Gegensatz zum Blattpulver Äste, Rinde und Stiele, die fast identische Werte aufweisen. Ich dosiere daher das identische Gewicht. Je nach Anbieter und Qualität variieren die Preise online deutlich.

ADRIANA LUDEWIG ADRIANA LUDEWIG
TIERHEILPRAKTIKERIN FÜR PFERD & HUND
GRÜNDERIN LIBRA EQUINUS
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TÄTIGKEITSSCHWERPUNKTE

  • Tierkommunikation
  • Klassische Tierhomöopathie
  • Bach-Blütentherapie
  • Akupunktur
  • Klangmassagen
  • Heilströmen
  • Ausbildung von Pferden und Reitern
  • Dozentin an den Paracelsus Schulen

Fotos: © Winai Tepsuttinun – Fotolia, fotohansel – Fotolia, Marek Uliasz – Fotolia

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