Rasseporträt: Islandpony
Von THP Adriana Ludewig
Ursprung
Ende des 9. Jahrhunderts brachten Wikinger ihre Ponys vermutlich aus Norwegen mit nach Island. Dort verpaarten diese sich mit anderen britischen Ponyrassen wie den Shetland- und Highlandponys, sodass diese an der Entstehung der heutigen Rasse der Islandponys großen Anteil hatten. Historische Aufzeichnungen belegen, dass Fjordpferde und auch einzelne Vollblutpferde in Island ebenfalls die Entstehung der Rasse mitbegründeten. Isländische Bauern züchteten diese widerstandfähigen Kleinpferde damals in großen, freilaufenden Herden und nutzten sie, um Schaf- und Pferdeherden zusammenzutreiben. Sie dienten aber auch als Fleischlieferanten, insbesondere im grasreichen Süden des Landes. In der heutigen Nomenklatur dürfen nur noch Pferde, von denen sämtliche Vorfahren lückenlos nach Island zurückverfolgt werden können, als „Islandpferd“ bezeichnet werden, da die Rasse offiziell von der International Federation of Icelandic Horse Associations anerkannt wurde und diese den eindeutigen Stammbaum vorschreibt.
Ab 1926 wurde das Straßennetz auf Island deutlich ausgebaut, wodurch die Pferdezucht einen Rückgang verzeichnete. Doch 20 Jahre später hat sich der Isländer als Reitpferd dann doch etabliert und in den 1950er und 1960er Jahren erlebte das Islandpferd sogar einen Exportboom, sodass wir heute auch in Deutschland gute, zuchtfähige Pferde haben. Zielsetzung unserer heutigen Zucht ist ein vielseitiges, kompakt gebautes Geländereitpferd, das sich für die ganze Familie eignet und dabei einen besonderen Gang aufweist. Dies ließ jedoch auch die Kaufpreise für die Pferde deutlich ansteigen. 1967 wurde der Bundesverband IPZV e. V. gegründet. Bekannte deutsche Reiter wie Walter Feldmann und Hans Georg Gundlach entwickelten aus den Grundlagen der Dressurreiterei das Gangreiten und trugen das Wissen um diese Reitarten auch nach Island zurück. Heute zählt Deutschland nach Island zum größten Zuchtund Exportland für Islandpferde.
Die Gangarten des Islandpferdes
Da Pferde in Island lange Zeit als Transportmittel dienten, legte man in der Zucht größten Wert auf einen bequemen Sitz auf dem Pferd und einen schnellen Pass. Sogenannte Viergänger liefen dabei Schritt, Trab, Galopp und Tölt (Bewegung im Viertakt, ohne Schwebephase, die als sehr ermüdungsfrei für den Reitersitz gilt), während sog. Fünfgänger Schritt, Trab, Galopp, Tölt und den Pass liefen. Der Pass ist eine Bewegung im Zweitakt, die aber keine diagonale Bewegung der Beinpaare vorgibt, sondern eine Lateralbewegung ermöglicht. Diese Lateralisierung ist in niederem Tempo nicht erwünscht, sodass man auf Turnieren nur den Rennpass sieht, der ein hohes Grundtempo mitbringt.
Aussehen
Optisch lässt sich die Statur des Islandponys als eher rechteckig beschreiben. Die Vorhand ist kräftig und weist eine starke, breite Schulterpartie auf. Der mäßig kurze Hals ist hoch angesetzt, was seiner autarken, natürlichen Aufrichtung optisch nahe kommt. Der große Kopf mit breiter Stirn, kleinen, feinhäutigen Ohren und ausgeprägten Ganaschen zeigt ein gerades Profil. Der Rumpf ist kurz, kräftig und oft leicht tonnenförmig bei ausreichend großer Brusttiefe und Rippenwölbung. Der Rücken ist eher kurz und sollte tragfähig gebaut sein. Die deutlich abfallende Kruppe zeigt einen tiefen Schweifansatz. Das Fundament (Beine) steht leicht im Schub, ist gut bemuskelt und kräftig entwickelt, wodurch sich die Tragfähigkeit zusätzlich erhöht. Der Behang ist in der Regel nur spärlich bis gar nicht vorhanden und die normal großen Hufe zeigen eine Neigung zu bockhufiger Stellung.
Durchschnittlich erreichen Isländer ein Stockmaß von 130 – 140 Zentimetern.
Allerdings gibt es auch Pferde, die mit 125 Zentimeter darunter- oder mit bis zu 148 Zentimeter darüber liegen.
Die Farbvarianz der Isländer lässt alle denkbaren Farbschläge in der Zucht zu, wobei auch Schecken und beliebig große Abzeichen erlaubt sind. Tigerschecken gibt es allerdings nicht. Eine beliebte und bei anderen Rassen eher selten anzutreffende Farbvarianz ist windfarben (grau-geäpfeltes Fell mit weißem Langhaar). Insgesamt ist das Fell der Isländer dicht, wetterfest und gut isolierend.
Charakter
Isländer sollte man unbedingt immer unter Isländern halten. Sie sind selbstbestimmt, ausdauernd und zeigen ein großes Sozialverhalten innerhalb der Herde. Ein Islandpferd lässt sich nicht schnell beeindrucken. Blutgeprägten Pferden gegenüber bleibt der Isländer beharrlich und zeigt Grenzen auf, die eingehalten werden sollten. Die Liebe der Isländer zu Menschen reicht weit zurück. Züchterisch wurde diese Zutraulichkeit genutzt und auf Anhänglichkeit selektiert. Dies begründet die meist zu beobachtende personenfixierte Abhängigkeit der heutigen Isländer. Hektik und Stress vertragen diese Pferde schlecht. Zu viel Übereifer des Reiters kann daher beim Isländer schnell zu passivem Agressionsverhalten führen, das viele Warmblut- Sportreiter fälschlicherweise als träge und unwillige Charaktereigenschaft einstufen. Rassekenner aber wissen, dass Isländer bei adäquater Haltung über große Lern- und Leistungsbereitschaft verfügen und diese ihrem Reiter auch gerne unter Beweis stellen.
Importverbot für Pferde nach Island
Seit 1909 und bis heute andauernd besteht ein Importverbot von Pferden nach Island, um den Bestand an Isländern vor Infektionskrankheiten zu schützen. Auch die Ein- und Durchfuhr von Tieren unterliegt der Genehmigungspflicht des Fischerei- und Landwirtschaftsministeriums. Sogar Reitkleidung muss unmittelbar vor der Einfuhr nachweislich gereinigt worden sein. Sättel und Zaumzeug aus Leder dürfen nur unbenutzt und noch original verpackt eingeführt werden. Eine Desinfizierung bzw. Reinigung der Reitausrüstung aus Leder reicht nicht aus.
FRÜHLINGSFEST DER VDT-AKADEMIE AUF GUT ROSENBRAKEN
am 17. April 2015 von 14 bis 19 Uhr
Mit dem ersten Frühlingserblühen laden wir Sie herzlich zu einem fröhlichen Beisammensein auf dem landschaftlich herrlich gelegen Gut Rosenbraken ein.
Es erwarten Sie: Führungen in der Anlage, Kutschfahrten rund ums Gelände (je nach Wetter), Kurzvorstellungen unserer Ausbildungsthemen: Chiropraktik, Physiotherapie, Homöopathie, Blutegel, Erste Hilfe, Futtermittelberatung, Entsäuerung, Verhaltenstherapie u v. m.
Eine Produkt-Ausstellung ist ebenfalls geplant sowie viel Zeit für Musik und Gespräche bei Kaffee, Tee und Köstlichkeiten.
Um rechtzeitige Anmeldung über jede Paracelsus Schule, per Fax an 0261-952 52 33 oder auf www.paracelsus.de wird gebeten.
VDT-AKADEMIE ROSENBRAKEN
NEUES ZUHAUSE FÜR ISLANDPONY RIMMA
Geboren und aufgewachsen ist die Islandpony-Dame Rimma (kompletter Name: Rimma fra` Eystra-Fro`öholti) standesgemäß in Islands herrlicher Landschaft. Anfang dieses Jahres hat Rimma auf Gut Rosenbraken ein neues Zuhause gefunden. Inzwischen hat sie die sorgsame Pflege und die weitläufigen Weiden von Gut Rosenbraken kennengelernt und fühlt sich pudel- (oder besser pony-) wohl unter ihren Artgenossen. Für Rimma kann eine Patenschaft übernommen werden. Jede Patenschaft (ab 40 Euro/mtl.) ist verbunden mit der Nennung der Paten an der Box. Zusätzlich kann man sein Patenkind über eine Webcam sehen und sich davon überzeugen, dass es Rimma gut geht.
Informieren Sie sich zu Patenschaften bitte per E-Mail unter