Buntes für den Hund: Obst und Gemüse auf dem Hunde-Speiseplan
„Buntes für den Hund“ ist nicht nur ein Buchtitel, der in Kürze im Kalidor-Verlag erscheint, sondern sollte einen wichtigen Bestandteil Ihrer Hundeernährung darstellen.
Die Wirkung vor allem von Obst und Gemüse auf den Organismus wird oft unterschätzt. In der Hundeernährung wird meist nur auf die Fleischfütterung hingewiesen und die wertvolle Beilage Obst und Gemüse entweder gar nicht und/oder nur beiläufig erwähnt.
Besonders bei der Rohkosternährung von Hunden spielen Obst und Gemüse eine wichtige Rolle. Ihre Hunde bekommen so ausreichend Vitamine, Mineralstoffe und Enzyme. Zusätzlich helfen die in den Pflanzen enthaltenen Faserstoffe bei der Gesunderhaltung und der Pflege des Darms. Hunden fehlen die Enzyme, die sie brauchen, um die Zellstruktur von pflanzlichen Futtermitteln aufschließen zu können. Deshalb sollte man das meiste Gemüse leicht dünsten, dampfgaren oder fein pürieren.
Auch durch Erhitzen der Nahrung, wie es oft bei fertigem Hundefutter der Fall ist, kann diese verwertbarer gemacht werden. So ist das Tier rundum mit allen wichtigen Stoffen versorgt, die es zum Leben und für seine Gesundheit braucht.
Bitte vergessen Sie eines nicht: Die Evolution ist auch an unseren Hunden nicht vorübergegangen!
Nicht nur Fleisch ist angesagt!
Wichtig zu wissen ist, was wie zubereitet und gefüttert werden kann. Einige Obst- und Gemüsesorten sind für Ihren Hund tabu, andere wiederum sehr wertvoll. Bevor Sie sich entscheiden, was Sie füttern, sollten Sie sich genau informieren, was überhaupt geeignet ist. Daher empfehle ich (unbedingt) das Buch „Buntes für den Hund“ zu lesen oder eines der Seminare an den Paracelsus Schulen zu besuchen. Niemals verfüttert werden dürfen z.B. Auberginen, grüne Paprika, grüne Tomaten, rohe Kartoffeln und rohe Hülsenfrüchte! Des Weiteren sind Avocados völlig ungeeignet für die Rohfütterung. Sie enthalten das Toxin Persin, das für Hunde tödlich ist. Zwiebeln, Knoblauch und andere Allium- Gewächse enthalten das für Hunde giftige N-Propyldisulfid. Zwiebeln enthalten zusätzlich Allylpropylsulfid. Rosinen und Trauben sowie Quitten gehören auch nicht auf den Speiseplan Ihres Hundes.
Ich möchte Ihnen eine Gemüse- und eine Obstsorte sowie ein Küchenkraut und deren Heilwirkung beschreiben.
Chicorée
Chicorée ist sehr vitamin- und mineralstoffreich. Dieses Gemüse stammt von der wilden Zichorie ab und ist besonders reich an Vitamin A, B1, B2, K und C sowie an Betacarotin. Es enthält Folsäure, Pantothensäure und die Mineralstoffe Kalium, Calcium und Magnesium sowie Phosphor.
Das Gemüse ist zudem kalorienarm, 100g enthalten circa 16 kcal.
Beim Einkauf sollte man auf feste Köpfe mit hellgelben Spitzen achten. Je grüner die Spitzen sind, desto bitterer sind sie. In feuchtes Küchenpapier eingewickelt und dunkel im Kühlschrank gelagert, hält sich Chicorée etwa eine Woche lang.
Die Chicoréestangen sind sehr empfindlich und sollten vorsichtig behandelt werden, da sie bei Druck oder Stoß leicht rotbraune Flecken bekommen.
Heilwirkung von Chicorée
- hilft beim Abspecken
- hilft bei der Darmentgiftung und bei Verdauungsstörungen
- kräftigt die Darmschleimhaut
- reguliert den Wasserhaushalt im Körper
- bindet Säure
- unterstützt die Leber- und Gallefunktion
- hilft bei Verstopfung
- beugt Darmerkrankungen vor
- unterstützt die Knochengesundheit
- beugt Herzbeschwerden vor
Schneiden Sie den bitteren Keil am Wurzelansatz ab, danach waschen Sie die Blätter vor dem Zerkleinern gut ab. Chicorée können Sie leicht gedünstet oder roh (püriert oder ganz klein gehackt) verfüttern.
Gut kombinieren lässt er sich auch mit Obst wie Bananen, Äpfel oder Birnen.
Mangos
In Mangos sind Vitamin C, A, B1, B2, wenig Vitamin E, Betacarotin, Niacin, Biotin, Pantothensäure und Folsäure enthalten. Wertvolle Mineralstoffe und Spurenelemente wie Magnesium, Kalium, Calcium, Eisen, Zink, Kupfer und Mangan sind ebenfalls enthalten.
100g Mangos enthalten rund 57 kcal. Achten Sie beim Einkaufen auf mittelfeste Früchte, unter Fingerdruck sollten sie leicht nachgeben und relativ schnell verfüttert werden. Die Farbe der Schale sagt nichts über den Reifegrad der Mango aus. Die Früchte sollten nicht im Kühlschrank gelagert werden. Bei Raumtemperatur kann man unreife Früchte bis zu einer Woche nachreifen lassen.
Heilwirkung der Mango
- kräftigt das Bindegewebe
- wirkt entwässernd
- regt die Milchbildung an
- beruhigt den Darm
- beugt Erkältungskrankheiten vor
- wirkt entschlackend
- stärkt das Immunsystem
- gut für die Schleimhäute
- aktiviert den Zellstoffwechsel
- schützt vor Bakterien und Viren
- beruhigt die Nerven
- kräftigt das Herz
- regt die Blutbildung an
- aktiviert die Sexualhormone
Schälen Sie die Frucht mit einem Sparschäler und schneiden die Frucht auf. Der Kern wird vom saftigen Fleisch herausgelöst. Nach dem Pürieren des Fruchtfleisches mischen Sie diese unter das Futter.
Achtung! Mangos sollten nicht mit Milchprodukten gleichzeitig verfüttert werden, da dies sonst zu Magenproblemen führen kann.
Dill
Dill enthält ätherisches Öl (Carvon, Dillapiol, Limonen), fettes Öl und Spuren von Bergapten, Cumarinen, Scopoletin, Umbelliferon, Aesculetin, Umbelliprenin, Kaffee-, Ferula- und Chlorogensäure sowie Vicenin.
Weitere Inhaltsstoffe sind viele Aminosäuren, die Mineralstoffe Kalium, Calcium, Magnesium, Phosphor, Natrium, Kupfer, Fluor, etwas Eisen und Vitamin wie z. B . A, B1, B2, B6, E, K, Folsäure, Pantothensäure, Niacin und etwas Biotin.
In 100g Dill sind circa 43 kcal enthalten.
Heilwirkung von Dill
- regt den Appetit an
- wirkt leicht harntreibend und entwässernd
- steigert die Milchbildung
- beruhigt die Nerven
- wirkt krampflösend
- hilfreich bei Magen-Darmbeschwerden
- regt die Verdauung an
- stärkt das Immunsystem
- verhindert Blähungen
- löst Magenkrämpfe
- beugt Infektionskrankheiten vor
Geben Sie nur wenige Blätter ins Futter. Handhaben Sie es so wie mit allen anderen Kräutern.
Die Blätter werden abgezupft und gut gewaschen, anschließend püriert unter das Futter gemengt.
Für einen Tee übergießen Sie 1-2 Teelöffel Dill mit ¼ Liter kochendem Wasser, diesen lassen Sie 8-10 Minuten ziehen, bevor Sie ihn unter das Futter mengen.
Ich hoffe, Sie mit diesem Beitrag neugierig gemacht zu haben und wünsche mir, dass Sie sich weiter mit diesem Thema beschäftigen.
Fotos: Margo555, Mates, Dionisvera – Fotolia
Sylvia Esch-Völkel
Tierheilpraktikerin seit 1991 in Delbrück
Tätigkeitsschwerpunkte:
- Bioninformative Diagnosen und Therapien
- Homöopathie
- Phytotherapie
- Nosoden-Therapie
- Autorin mehrerer Bücher und Fachartikel
- Dozentin an den Paracelsus Schulen