Leber gesund, Pferd gesund?! Gladiator
WIE DIE LEBER ÜBER WOHLBEFINDEN ODER MÜDIGKEIT ENTSCHEIDET – TEIL 2
Hat das Pferd immer mehr Stichelhaare? Der Friese wird im Sommer braun? Das Warmblut hat ständig Sehnenprobleme? Das Pony oder der Isländer haben lange Hungerhaare? Das können Hinweise auf eine Lebererkrankung sein. Bei allen Stoffwechselerkrankungen sollte die Leber – der „Chefarzt“ – mitbehandelt werden. Stoffwechselentgleisungen sind sehr vielfältig, ebenso wie die Unterstützung der natürlichen Regulationsfähigkeit.
Die Leber unter der Lupe
Etwa 6 Liter Gallensaft produziert die Pferdeleber täglich und gibt sie direkt in den Dünndarm ab. Bei Mensch und Hund kann sie in der Gallenblase zwischengespeichert und bei ankommendem Nahrungsbrei abgegeben werden. Die alkalische Mischung aus Cholesterin, Gallensäuren und Lecithin emulgiert die Nahrung, bindet und entfernt giftige Stoffe und puffert u.a. Säuren im Darm.
FETTSTOFFWECHSEL: Aus den Bausteinen der Fette werden Cholesterin, Hormone und Gallensäuren gebildet. Übrige Fette gelangen als Lipoproteine wieder ins Blut. Sie werden zur Energieerzeugung in die Muskulatur oder als Speicherfett an den entsprechenden Ort transportiert.
KOHLENHYDRATSTOFFWECHSEL: Glucose z. B. wird ins Speichermolekül Glycogen umgebaut und in der Leber oder später in den Muskeln eingelagert. Somit spielt die Leber eine wichtige Rolle bei der Regulation des Blutzuckerspiegels und hält ihn – je nach Nahrungszufuhr – konstant.
EIWEISSSTOFFWECHSEL: Die verdauten Proteinbausteine (Aminosäuren) werden in der Leber in körpereigene Eiweiße (Proteine) umgebaut. Gerade für Pferde im Training entscheidet eine gut funktionierende Leber über den Muskelaufbau. Zeigen die Tiere eine optimale Leistungsbereitschaft, ein starkes Immunsystem und einen ausgeglichenen Hormonhaushalt? Ist die Proteinsynthese gesund? Selbst wenn alle Aminosäuren vorhanden wären, kann die Leber die genetisch codierten, hochspezifischen Eiweißsequenzen als Basisstoffe herstellen? Ein Eiweißmangel im Blut kann somit eine Lebererkrankung mit einem sichtbaren Hungerbauch zur Folge haben.
SPEICHERORGAN: Viele Nährstoffe wie Vitamine, vor allem B-Vitamine, fettlösliche Vitamine wie Vitamin A, D, E und K, sowie Spurenelemente wie Kupfer werden in der Leber gespeichert.
AUSLEITUNGSFUNKTION: Die meisten Toxine gelangen über Bakterien- oder Pilzgifte aus der Grundfütterung ins Pferd. Hierüber geraten Aroma-, Konservierungs- oder Süßstoffe zwangsläufig zur Ausscheidung in die Leber. Wurmkuren, Impfstoffe, Schmerzmittel, Cortison usw. muss die Leber abbauen. Durch Stress, Überbelastung oder Infektionen entsorgt die Leber zusätzlich belastende Stoffe wie freie Radikale, Ammoniak-, Alkohol- und Schwefelverbindungen. Der Abbau biogener Amine wie Histamin, Putrescin, Cadaverin u.a. aus der Silagefütterung oder von Fehlgärungen im Darm erfolgt ausschließlich in der Leber.
IMMUNFUNKTION: Bei Infektionen, Allergien oder Tumorerkrankungen übernimmt die Leber eine Schlüsselrolle. Sie hat einen starken Bezug zu Hautkrankheiten, Mauke, Pilzoder Milbenbefall. Bei Erkrankungen der Schleimhäute in Lunge (COPD) oder Darm (Kotwasser, Durchfall) ist die Leber beteiligt. Sie ist für die Synthese von Ausgangsprodukten für die Hormonproduktion verantwortlich und kann die Fruchtbarkeit empfindlich beeinflussen.
Erkrankungen frühzeitig erkennen
Frühe Signale der Leber
Fortgeschrittene Lebererkrankung
|
Die Überfütterung der Pferde ist der Leber größte Sorge. Aber auch Vergiftungen über Pflanzen wie Jakobskreuzkraut oder Parasitenbefall, wie z.B. durch den Leberegel, schaden der Leber. Dysbiosen im Darm, Aufnahme von Holzschutzmittel oder Weichmachern (schwarze Futter- bzw. Wasserkübel) sowie eine Über- oder Unterversorgung mit Mineralien und Eiweißen können über Jahre hinweg zur Leberinsuffizienz führen.
Selbst eine leichte Leberfunktionsstörung, die im Blutbild noch nicht erkennbar ist, kann Auswirkungen auf den Hormonhaushalt, den Blutzuckerspiegel, den Aufbau von Muskelmasse usw. haben. Das Blut hält seine Homöostase möglich lange aufrecht. Ein Zink-Mangel kann im Gewebe schon vorliegen, der sich in schlechter Hornqualität, verzögertem Fellwechsel oder Sehnenschwäche äußert, während im Blut noch alles normal scheint. Bei Selen oder Mangan ist es umgekehrt, sodass hier die Werte eher an der Untergrenze liegen, jedoch im Außen noch nichts sichtbar ist. Auch stehen Zink, Kupfer, Selen, Mangan und Eisen in Wechselwirkung miteinander. Dem Selen-Mangel im Blut kann ein Zink-Mangel zugrunde liegen.
Die Gesundheit der Leber stärken
DIE GUTE NACHRICHT: Die Leber verfügt über enorme Kompensations- und Regenerationsmechanismen. Gut ist, dass sie dadurch einiges „wegsteckt“ und viele Fütterungsfehler ungeschehen macht – so sie die Zeit dafür bekommt. Jedoch ist eine echte Schadensdiagnose äußerst schwierig. Die Diagnose „Erhöhte Leberwerte im Blut“ kann erst in einem weit fortgeschrittenen Krankheitsstadium gestellt werden. Und dann ist es wahrlich ernst.
DAS MANAGEMENT: Rübenschnitzel, Maisflocken und Kraftfutter enthalten zu viel Zucker im Rahmen einer Leberdiät. Es gilt, reichlich Heu (1,5–2 kg je 100 kg LG) ohne Futterpausen zur Verfügung zu stellen. Bei Tieren mit metabolischem Syndrom ist oft Heißhunger bei gleichzeitiger Übersäuerung zu beobachten. Das sonst äßende Pferd wird offenbar nie satt. Hier ist eine Stoffwechselkur dringend angezeigt. Jedoch soll die Futteranpassung langsam durchgeführt werden. Das notwendige Abspecken geht mit der Anflutung von im Körper gelösten Fetten einher, die als Blutfette zur Leber gelangen.
Die hierin gebundenen Giftstoffe müssen nun auch von der Leber entsorgt werden. Eine radikale Umstellung von Heu auf Stroh mit etwas Heu und wenig Bewegung ist nicht mehr zeitgemäß und führt leider immer wieder zu äußerst schmerzhaften Reheschüben, Stress und letztlich kaum Gewichtsabnahme.
Karotten, Äpfel oder Leckerli weglassen. Sie enthalten nicht nur unnötigen Zucker, sondern sind meist mit Spritzmitteln oder Mykotoxinen in der Schale belastet. Mineralfutter in Pulverform kann mit eingeweichter zuckerreduzierter Luzerne oder Heucobs gefüttert werden. Der Ausgleich von Nährstoffimbalancen kann kurzfristig notwendig sein.
MASSNAHMEN FÜR DEN STOFFWECHSEL: Das Herausfinden der Ursache der Grunderkrankung ist das erste Ziel. Wird weiterhin Silage gefüttert, die Koppel nicht von Giftpflanzen befreit oder werden exotische Obst- und Gemüsesorten gefüttert, so kann eine Stoffwechselkur eventuell nur Schaden begrenzen, doch kann sich die Leber nicht regenerieren.
Sekundäre Pflanzenstoffe unterstützen die Leberfunktion. Sie sind in Artischocke, Mariendistel, Löwenzahn und Zitwerwurzel enthalten. Homöopathisch empfiehlt sich begleitend Flor de piedra, Taraxacum, Carduus marianus, Chelidonium, Nux vomica oder Thuja. Auch die Stärkung der Niere sowie des Milz-Pankreas-Kreises fördert den Organismus, zurück in seine natürliche Regulationsfähigkeit zu finden.
Die Inhaltsstoffe von GladiatorPLUS unterstützen den Leberstoffwechsel und den Fettstoffwechsel durch hoch bioverfügbare Substanzen wie Artischocke, Mariendistel, Propolis, Ginseng und Cholin. Zusätzlich können die Inhaltsstoffe von ZELLmilieu2 mit Zink die Entsäuerung und den Säure-Basen-Haushalt unterstützen. Besonders bei übergewichtigen Pferden kann die Fütterung von Zeolith-Produkten eine weitere Entlastung von Leber, Darm und Bindegewebe bewirken. Besonders Schimmel, Tinker und „leichtfuttrige“ Rassen profitieren von einer dauerhaften Leberstärkung.
BERND KIRSCH
GRÜNDER DES FAMILIENUNTERNEHMENS GLADIATORPLUS AG IM JAHR 2003
„Was wäre, wenn dauerhafte Gesundheit ein normaler Zustand ist? Durch eine schwere Krankheit habe ich selbst erfahren, wie wichtig es ist, sich selbst und auch seine Tiere frühzeitig gezielt gesund zu erhalten.
Die Neugier zu forschen, die Liebe bei dem was wir tun und gesundheitliche Schicksalsschläge in der Familie Kirsch waren unsere treibende Kraft.“
Ihr Bernd Kirsch
KONTAKT
Fotos Pferde © Christiane Slawik