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Praxiserfahrungen einer Tierhomöopathin: Claudia Fürst im Gespräch

CLAUDIA FÜRST

Claudia Fürst ist seit über 15 Jahren klassische Tierhomöopathin mit eigener mobiler Praxis. Die Basisstation der Praxis befindet sich in Hamburg. Ihre Patienten kommen hingegen aus dem gesamten Bundesgebiet. Claudia Fürst verfügt über viel Erfahrung in der Behandlung eines breiten Spektrums von Krankheiten – von Verhaltensauffälligkeiten über Verletzungen bis hin zur Palliativbegleitung. Jedes Tier wird nach klassisch-homöopathischen Gesichtspunkten, d. h. auf der Basis seines Verhaltens und der spezifischen Symptomatik individuell mit einer homöopathischen Arznei behandelt. Zu ihren Patienten gehören vorwiegend Pferde, Hunde und Kühe. Bei Claudia Fürst sind aber auch alle anderen Tiere willkommen. So hat sie schon einmal einer Schildkröte geholfen, die von ihrer Partnerin in einem Wutanfall gebissen wurde.

Sophia Knade:
Liebe Frau Fürst, wie haben Sie zur Tierhomöopathie gefunden?

Foto: FürstClaudia Fürst: Sowohl das Interesse für die Homöopathie als auch für Tiere hat mich seit meiner Kindheit begleitet. Erst mit fast 30 Jahren hat sich für mich die optimale Möglichkeit geboten, die Ausbildung zur Tierhomöopathin zu machen. An der Entscheidung, diesen Weg zu gehen, war mein Pferd Tom wesentlich beteiligt. Ich habe ihn damals gefragt, ob ich die Ausbildung beginnen soll, und wenn er auch der Meinung sei, solle er mich anstupsen. Der Stupser folgte sofort und damit war die Entscheidung gefallen.

Können Sie den Lesern, die neu auf dem Gebiet der Naturheilkunde sind, kurz skizzieren, was Tierhomöopathie ist und wie sie wirkt?

Claudia Fürst: Die Homöopathie wirkt nach dem Ähnlichkeitsprinzip, das Samuel Hahnemann entdeckt hat. Er hat damals z. B. herausgefunden, dass Chinarinde – eingenommen von einem gesunden Menschen – Malaria ähnliche Zustände hervorruft. Daraufhin hat er Malariakranken potenzierte (verdünnte) Chinarinde gegeben und damit die Symptome gelindert oder sogar geheilt. So gibt man in der Homöopathie dem Kranken genau das Arzneimittel, welches vom Gesunden eingenommen ähnliche Symptome erzeugt, wie der Kranke sie hat. Dieses Prinzip wirkt bei allen Lebewesen. Hierbei ist es insbesondere bei Tieren wichtig, das Normalverhalten der Tiere studiert zu haben, um das abweichende Verhalten und damit die veränderten Symptome des Patienten erfassen zu können. Tiere können ja bekanntermaßen nicht sprechen, und so ist es sehr wichtig, neben dem Gespräch mit dem Tierhalter auch das Verhalten des Tierpatienten genau zu beobachten, denn nur so kann man auf die richtige individuelle homöopathische Arznei kommen.

Was sind Ihre Behandlungs-Leitlinien?

Claudia Fürst: An allererster Stelle nehme ich mir viel Zeit. Ich spreche ausführlich mit dem Tierhalter. Hierbei interessiert mich besonders, warum er sich genau dieses Tier ausgesucht hat, welches die Besonderheiten bzw. Stärken und Schwächen des Tieres sind. Ganz entscheidend ist es, herauszufinden, welche Ursache die Erkrankung hat. Ich frage den Halter, wann die Symptome das erste Mal aufgetreten sind und ob sich seitdem irgendetwas im Zusammenleben mit dem Tier geändert hat. Ganz oft ist es so, dass eine gewisse Zeit vorher irgendetwas das Leben des Tieres verändert hat – entweder hat sich die Familienstruktur gewandelt oder der beste Kumpel ist gestorben. Tiere reagieren, genauso wie Menschen, sehr empfindlich auf Veränderungen im engen sozialen Umfeld. Die Ursachen sind hier sehr vielfältig. Um valide Informationen zu erhalten, ist auch die Art der Gesprächsführung von großer Bedeutung. Suggestive Fragen sind zu vermeiden. Zudem kommt es oft vor, dass Tierhalter ihre Tiere mit menschlichem Verhalten beschreiben. Meine Aufgabe ist es ,herauszufinden, ob es sich auch aus der Perspektive des Tieres um das genannte Verhalten handelt. Zudem lohnt es sich danach zu fragen, ob der Tierhalter ähnliche Beschwerden wie sein Tier hat. Denn auch hier gibt es oft Parallelen. Nach meinen Beobachtungen übernehmen viele Tiere die Krankheiten ihrer Halter und umgekehrt. Die Ursachenfindung ist außerordentlich wertvoll für die Wahl des passenden Arzneimittels.

Wie verläuft die Wahl des passenden Arzneimittels im Detail?

Claudia Fürst: Oft habe ich schon gleich zu Beginn des Gespräches ein Arzneimittel im Kopf, das aus meiner Sicht zu dem Tier passen könnte. Diese Idee merke ich mir, lege sie aber beiseite und betrachte den Fall erst einmal ganz neutral. Die wertvollen Symptome, die ich im Gespräch mit dem Tierhalter und aus der Beobachtung des Tieres erfahre, verarbeite ich und finde so ein Arzneimittel, welches dem Tier helfen kann. Hierbei vergleiche ich die auf der Basis der Symptome herausgefundene Arznei mit meiner anfänglichen Idee – häufig gibt es Übereinstimmungen. Das Tier bekommt dann von mir oder dem Halter die verschriebene Arznei in der von mir gewählten Potenz. Manchmal bleibt es bei einer einzigen Gabe. Besonders bei akuten Erkrankungen kann es aber sein, dass eine häufigere Gabe notwendig ist. Die Dosierung und Anzahl der Gaben ist genauso individuell wie das Arzneimittel. Nach ca. 14 Tagen sollte es eine Rückmeldung vom Tierhalter geben, um den Behandlungsverlauf zu beurteilen und das weitere Vorgehen zu besprechen.

Sie sind seit über 15 Jahren Tierhomöopathin. Was war Ihr bisher beeindruckendster Therapieerfolg?

Foto: www.slawik.comClaudia Fürst: Am Anfang meiner Praxiszeit hatte ich einen Haflinger Wallach, Sunny, 15 Jahre, wegen seiner starken Headshaker-Problematik behandelt. Da die Tierhalterin ein sehr enges Verhältnis zu Sunny hatte, konnte sie viele individuelle Symptome des Tieres nennen. So beschrieb sie, dass er zum Eierholen vom Nachbarbauern mitkam – ohne Halfter und Führstrick – und sofort angallopierte, sobald sie pfiff. Der Haflinger Wallach verhielt sich meiner Einschätzung nach wie ein Hund. Da die gesamte Symptomatik darauf hindeutete, habe ich Hundemilch verordnet. Nach der einmaligen Gabe einer hohen Potenz des Arzneimittels waren alle Symptome weg. Nach einem Jahr benötigte Sunny eine Wiederholungsgabe. Danach ist die Symptomatik nie wieder aufgetreten.

Gibt es neben der klassischen Homöopathie auch andere Heilungsansätze, die Sie anwenden?

Foto: © ShutterstockClaudia Fürst: Eigentlich nicht. Ich behandle alle Tiere nach dem Prinzip der klassischen Homöopathie – d. h., eine individuelle Arznei pro Patient. Das einzige Präparat, das ich zusätzlich zur klassischen Homöopathie verwende, ist – neben äußerlich anzuwendendem Propolis und Calendula – das Nahrungsergänzungsmittel GladiatorPLUS.

Warum gerade diese Präparate?

Claudia Fürst: Propolis und Calendula sind hervorragende natürliche, antibakterielle und heilungsfördernde Naturstoffe. Es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell und effektiv sie helfen, Heilungsprozesse beschleunigen und Juckreiz lindern. Gladiator PLUS ist durch die Solubilisierung seiner Bestandteile wie Propolis, Ginseng und Mariendistel einzigartig. So werden die Bestandteile für den Organismus optimal verwertbar und wirksam. Ich empfehle es bei fast allen Fällen zusätzlich zu geben, weil jede Krankheit ein Ungleichgewicht im Körper bedeutetet und GladiatorPLUS zu einem großen Anteil hilft, das Gleichgewicht wieder herzustellen. Super ist, dass man GladiatorPLUS individuell dosieren kann. Richtig dosiert unterstützt es in akuten Fällen und Stresssituationen, wie z. B. Stallwechsel, Turnieren, Hundepensionsaufenthalten und Ähnlichem. Hier zeigt sich noch ein weiterer Vorteil, den Gladiator PLUS mit sich bringt. Es wirkt sich positiv auf Gemüt und Psyche aus. Leicht träge Tierpersönlichkeiten macht es deutlich agiler und hitzige Patienten werden merklich ausgeglichener. Ich nehme es auch selbst, wodurch ich deutlich weniger krankheitsanfällig, energiegeladener und ausgeglichener bin.

Was bereichert Sie bei Ihrer Tätigkeit als Tierhomöopathin am meisten?

Claudia Fürst: Dass jeder Fall einzigartig ist – manchmal komme ich mir vor wie ein Detektiv bei der Ursachenforschung. Zudem habe ich es gleichzeitig mit Menschen und Tieren zu tun, was immer eine Herausforderung darstellt. Das tollste Gefühl aber ist es, wenn der Tierhalter anruft und berichtet, dass es seinem Tier besser geht. Ich freue mich jedes Mal darauf, ein neues Tier kennenzulernen und ihm helfen zu können.

Vielen Dank für das Gespräch!

CLAUDIA FÜRSTCLAUDIA FÜRST
TIERHOMÖOPATHIN MIT MOBILER EIGENER PRAXIS IM RAUM HAMBURG

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TÄTIGKEITSSCHWERPUNKTE:

  • Klassisch homöopathische Behandlung von Pferden, Hunden, Kühen und allen anderen Tieren
  • Facharbeit zum Thema Headshaking
  • Lösungen für alle Arten von Schwierigkeiten zwischen Mensch und Pferd 

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