Rasseporträt Azawakh: Der Windhund mit afrikanischen Wurzeln ist eine vom FCI anerkannte Rasse
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Rasse Azawakh erstreckt sich über Teile der afrikanischen Sahelstaaten Mali, Niger und Burkina Faso im Bereich des mittleren Nigerbeckens. Dort war und ist der Azawakh der Hund der Nomaden (Tuareg und Peulh), wird aber auch von sesshaften Bevölkerungsgruppen wie etwa den Haussa gehalten. Der Azawakh soll laut Standard das Format eines hochgestellten Rechtecks haben. Seine langen Beine sowie die trockene, flache Bemuskelung, die unter einem feinen, weichen und kurzen Fell sichtbar ist, vermittelt den Eindruck graziler, kraftvoller Eleganz.
Mit und ohne Abzeichen zugelassen
Die Fellfarben können laut FCI Standard von sand, hellrot, gold bis dunkelrot variieren, aber auch brindel (verschiedene Rottöne mit schwarzer Stromung) sein. In der Ursprungsregion gibt es noch zahlreiche andere Fellfarben und -zeichnungen, wie etwa creme, blau, schwarz, die Grizzlezeichnung oder die Scheckung, um nur einige zu nennen. Der Azawakh soll weiße Abzeichen an allen Extremitäten, der Brust und der Rutenspitze aufweisen. Auch Blessen und Nackenflecken sind nicht allzu selten. Die Ausdehnung der weißen Abzeichen variieren von einem Haar am Krallenrand bis hin zum Weiß über den Ellenbogen hinaus. Es gibt auch immer wieder Exemplare, denen eines oder mehrere dieser weißen Abzeichen fehlen.
Ein dominanter Jäger mit viel Sensibilität
Der Azawakh wurde für die Hetzjagd gezüchtet. Er lebt in engem Kontakt mit seiner Familie. Zu seinen Aufgaben gehört es, neben der Jagd das Nomadenlager und die Viehherden zu bewachen. Diese Rasse ist noch sehr ursprünglich, temperamentvoll und mit einem reichen Instinktrepertoire ausgestattet. Die Hunde sind zum Teil sehr dominant mit einer stark ausgeprägter Expansionstendenz und insbesondere sehr territorial veranlagt. Sie sind aber auch sensibel und zurückhaltend, wenn sie mit neuen und unbekannten Situationen konfrontiert werden. Fremden gegenüber können sie reserviert sein, sind aber im Umgang mit ihrem Besitzer und den ihnen bekannten Menschen sehr sanft, liebevoll und gelegentlich überschwänglich freundlich.
Gehorsam aber nicht komplett unterwürfig
Um den Anforderungen gerecht werden zu können, die in der heutigen Zeit an einen Hund gestellt werden, der mit uns in der Großstadt leben soll, muss eine sorgfältige Frühsozialisation bereits im Welpenalter beim Züchter beginnen. Der neue Besitzer muss Zeit und Muße haben, um eine intensive Beziehung zu seinem jungen Hund aufbauen zu können. Kinder und andere Hunderassen sind kein Problem, wenn der Azawakh mit Einfühlungsvermögen und Konsequenz erzogen und an Neues herangeführt wird. Azawakhs haben einen unterschiedlich stark ausgeprägten Hetztrieb und ein großes Laufbedürfnis. Dies kann man durch kontrollierten Freilauf und Laufen am Fahrrad oder gemeinsames Joggen, aber auch durch Hundesport wie Coursing und Rennen befriedigen. Der Azawakh ist für einen Windhund außerordentlich gehorsam. Wer jedoch hundertprozentigen Gehorsam und Unterordnung von seinem Hund erwartet, sollte sich nicht für diese Rasse entscheiden. Einen rauhen Umgangston und inkonsequente Behandlung verträgt diese Rasse nicht.
Schnelle Eleganz
Azawakhs sind Hunde für Individualisten, die sich an der ursprünglichen wachen Intelligenz, der Feinfühligkeit und der Unabhängigkeit des Windhundes erfreuen möchten.
Dann ist sicher nichts so schön, wie diesen eleganten, muskulösen Hund in Bewegung beim Rennen und Spielen oder beim Jagen zuzusehen.
Christiane Thier-Rostaing
Heilpraktikerin in Berlin mit homöopathischer Ausbildung für Mensch und Tier,
Selbstständig in eigener Praxis
Tätigkeitsschwerpunkte:
- Homöopathie
- Neuraltherapie
- Akupunktur
- Züchterin der Rasse Azawakh seit 1994, Zuchtstättenname: Agg Amaias Azawakh (Kinder, seid schnell)
Fotos: Thier-Rostaing