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Serie: Imkerei - Der Hochsommer

DAS BIENENJAHR GEHT ZU ENDE

Die Imker schleudern meist im Juli den Honig ab, und es wird Zeit, die Bienen mit Armeisensäure gegen die Varroamilbe zu behandeln. Nach der routinemäßigen Kontrolle meiner Stöcke konnte ich feststellen, dass der von mir gebildete Ableger und der eingefangene Schwarm sich sehr gut entwickelt haben. Der Ableger hat sogar noch vor der Lindenblüte zwei Honigräume gesetzt bekommen, und diese sind nun voll.

DIE LINDE

Die Natur meint es in diesem Jahr gut und hat die Linde mit reichlich Tracht ausgestattet. Die Linde ist wichtig, denn sie stellt die letzte natürliche Tracht für die Bienen da. Danach nimmt sie merklich ab. Kulturtrachten sind zu dieser Zeit noch Phacelia und die Sonnenblume.
Lindenhonig eignet sich gut bei Erkältungen und Entzündungen, denn er ist schweißtreibend und fiebersenkend. Er ist von Natur aus reich an Pollen und Vitamin B1, besitzt eine Reihe von Aminosäuren und ist antiseptisch. Man kann mit Lindenhonig gut inhalieren. Am Abend mit ein bisschen Zitrone eingenommen ist er ein altes Hausmittel gegen Schlaflosigkeit und Angstzustände.
Kinder, die jünger als 12 Monate alt sind, dürfen keinen Honig verzehren, da Honig ein Naturprodukt ist, in dem sich Sporen befinden können, die für Babys lebensbedrohlich werden können.

IM INNEREN DES STOCKES

Im Stock der Bienen werden die Mittelwände nur noch zögerlich ausgebaut, auch das Bestiften der Mittelwände erfolgt sehr verhalten. Das bedeutet, dass das Volk keine Drohnen und zusätzlichen Bienen mehr benötigt. Das Schwärmen der Bienen nimmt ab, trotzdem kann es vereinzelt zum Abgang von Schwärmen kommen.
Der 20. Juli gilt bei den meisten Imkern als Termin für das Abschleudern, und so ist es auch bei mir, unabhängig davon, wie viel Tracht sich noch in der Umgebung befindet. Die Honigräume werden runtergenommen und der Honig ausgeschleudert. Es werden keine Honigräume mehr auf die Bienenstöcke gesetzt. Die ausgeschleuderten Honigräume setze ich wieder auf das jeweilige Volk, die sie nach weiteren drei Tagen komplett abbauen. Die Bienen in den Stöcken lecken den restlichen Honig aus. So konnte ich bisher ein Ausräubern der Stöcke verhindern. Anschließend werden meine Bienen mit einer Zuckerlösung eingefüttert.
Bei mir hat jedes Bienenvolk seine eigenen Honigräume, sodass sich das Schleudern des Honigs deutlich in die Länge zieht. Ich schleudere frühmorgens um 5 Uhr, dann wieder nach 19 Uhr. Das sind für mich die besten Zeiten.

DIE LETZTEN VORBEREITUNGEN

Bienen sind zu dieser Zeit nicht besonders „nett“, denn sie verteidigen ihren Honig, den sie als Reserve für den Winter behalten wollen.
Flugbienen werden nun nicht mehr benötigt – es ist Zeit für Kunstschwärme, wenn man eine begattete Königin im Stock hat. Hierzu werden die Bienen in einen dunklen, kühlen Raum (z. B. einen Keller) gebracht und dort für drei Tage abgestellt. In dieser Zeit müssen sie mit 1/4 Liter Zuckersaft pro Tag versorgt werden.
Die noch ausgeschleuderten Honigräume werden dann gestapelt und mit Folien als Trennwand versehen. Bewährt hat sich bei mir, eine Folie nach drei Honigräumen zu spannen.

Und so ist das Bienenjahr nun schnell zu Ende gegangen und ich freue mich schon aufs nächste Jahr!

CORNELIA LEETZ
Tierheilpraktikerin
Dipl.-Agrarökonomin

TÄTIGKEITSSCHWERPUNKTE
Stresspunktmassage beim Pferd, Magnetfeldtherapie, Laserbehandlung, Akupunktur, Dozentin an den Paracelsus Schulen

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